Kapitel 4 - Emma

9.7K 394 7
                                    

"Ich bin fertig soll ich dir noch eben beim spülen helfen?" ich stelle mein Geschirr in der Spüle ab. "Nein das geht schon" lächelt meine Mutter "du kannst dir aber deine zerzausten Haare durchkämmen" nun lacht sie mich aus. "Mum! Ich hatte einen langen Tag." ich versuche ernst zu bleiben muss aber auch lachen als ich mich im Spiegel sah.

Ich kämme mein langes braunes Haar nochmal durch und versuche es zu richten, die locken die ich habe machen es mir nicht gerade einfach. Trotz alldem liebe ich meine Haare, sie passen auch perfekt zu meinen braunen Augen.

"Komm wir fahren los" rief meine Mutter durchs Haus. "Ja, komme!"
Ich sprinte zur Haustüre und da ich zum Essen meine Schuhe angelassen habe, konnte ich direkt zum Auto laufen. Ich steige ein "wie lange fahren wir?" frage ich, da Emma nicht in dieser Stadt ihr 'Grab' bekommen hat, sondern etwas weiter weg auf einen kleinen Friedhof. "Ich schätze ungefähr 40 Minuten."
Während der Fahrt höre ich mit einem Ohr Musik, mein Lieblingslied 'The Weight of your Words'.

Ich muss zugeben das ich die ganze Fahrt über an Leon denken muss. Seitdem Mei das mit dem verliebt sein angesprochen hat, denke ich wirklich das ich verliebt bin. Aber wie? Ich kenne ihn kaum, geredet haben wir auch nicht viel. Aber es ist als würde ich ihn ewig kennen, er ist mir so vertraut. "Emi! Hörst du mich?" erschrocken schaue ich zu meiner Mutter "tut mir leid ich war in Gedanke" ich lächel leicht und Mum muss lachen "na komm, Emma wartet".

Wir laufen Richtung Friedhof und suchen nach Emmas 'Grab'. Es liegt sehr weit abgelegen, weit und breit kein anderes Grab in ihrer Nähe, muss einsam sein...

***

Nun stehen wir hier, ich weiß nicht was ich sagen soll. Meine Mutter schien den Tränen nah und ich könnte jetzt auch losheulen.
Mich macht es traurig das Emma nur einen Stein bekommen hat...ohne das sie unter der Erde liegt, ist es eigentlich nur ein Denkmal. Betrübt schaue ich mir das Grab an.

Ich schließe die Augen und denke über unsere Vergangenheit nach. Sie war immer ein so liebes Mädchen, die beste Schwester die man sich wünschen kann. Sie sah mir sehr ähnlich bis auf ihre grauen Augen, wie Mum sie hat.

13 ist kein Alter zum sterben, das hat sie einfach nicht verdient. Ich merke wie mir eine Träne die Wange hinunter floss. Ich kann hier nicht stehen, ich denke ich gehe wieder zum Auto. "Mum ich lass dich noch ein bisschen mit ihr allein." Ein schwaches nicken meiner Mutter kam, daraufhin lief ich zurück zu unserem Wagen.

Ich schaue auf mein Handy.
Eine Nachricht von unbekannt?

Unbekannt: Hi, hier ist Leon. Ich hoffe es war Okay das Mei mir deine Nummer gegeben hat :)

Emily: Klar kein Problem...wie geht's?

Leon: Gut aber ich schreib dich an, weil ich unbedingt mit dir reden muss!
Hast du jetzt Zeit? Kann ich bei dir vorbei kommen?

Emily: Nein gerade ist sehr schlecht, wir können morgen in der Schule reden :)

Leon: Das ist zu spät...wo bist du, ich komme vorbei!

Emily:  Leon es geht jetzt nicht! Du musst warten bis ich Zuhause bin...

Leon: Schreib mir sofort okay?!

Emily: Ja...mach ich.

Die Autotür wurde geöffnet und ich sehe meine Mutter. "Alles gut bei dir Mum?" frag ich sie besorgt, man sieht ihr an das sie viel geweint hat. "Ja ich will jetzt nurnoch nachhause" sie gibt mir einen Kuss auf die Wange und fährt los.

581 Wörter

Was bist du?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt