Kapitel 38 - das Gespräch

4.5K 207 14
                                    

Mein Blick schweift nach hinten und ich sehe wie mir Mum folgt. Schnell meinen Kopf wieder nach vorne gedreht, gehe ich zum Esszimmer Tisch und setze mich, mit Leon an meiner Seite, hin.
Das erinnert mich an damals, wo mir meine Mutter erzählt hat, das ich ein Werwolf bin.

"Was ist denn los Emi, warum bist du so ernst?" Mum schaut mich mit einer Mischung aus Wut und Trauer an.
Gerade als ich ihr Antworten will, bemerke ich mehrere Kartons die in einer Ecke stehen. "Das ist doch nicht was ich denke was es ist?!" Aufgebracht zeige ich zu dem Stapel der Kartons.
"Emi...du musst mich versteh-" Ich unterbreche sie sofort und schreie sie an.
"Ich soll dich verstehen?! Versteh du mich mal! Wenn du abhaust habe ich kein Dach übern Kopf...überleg mal wie selten wir uns sehen würden!" Nun etwas ruhiger sage ich "du weist ganz genau das ich hier nicht weg kann und auch nicht weg will..."

Ich stehe kurz vorm heulen. Natürlich würde ich liebendgern bei Emma wohnen, damit alles wieder wie früher ist. Aber sie hat uns damals verlassen, Emma sollte zu uns ziehen, nicht wir zu ihr!

Leon merkt wie mir die Tränen ins Auge steigen und nimmt meine Hand. Er streichelt mit seinen Daumen über meinen Handrücken, und gibt mir damit einwenig Mut.

"Ich weiß" fängt Mum an "du hast ja recht, aber ich gehe davon aus das du zu Leon ziehst, jetzt wo du Luna bist. Du musst mehr Verantwortung zeigen und auch alleine klarkommen. Langsam wirst du erwachsen, aber Emma ist noch ein Kind. Mein Kind, in einem fremden Rudel."

Ich versuche meine Tränen zu unterdrücken, was kläglich scheitert.
Sofort blicke ich an mir herab und weine stumm vor mich hin. Keiner sagt mehr etwas und die Stimmung ist ziemlich angespannt.

"Wir sollten gehen." höre ich Leon sagen.
Ich nicke und stehe auf und würdige Mum keinen Blick mehr. Irgendwie verstehe ich sie ja, aber trotzdem tut es weh zu hören, das sie mich alleine lässt.

Kaum sind wir aus dem Haus zieht Leon mich in eine Umarmung. Ich fange an stärker zu weinen, und er zieht mich noch näher an sich.

Ich bin 16, eigentlich kein Alter in dem man auszieht. Aber vielleicht sollte ich wirklich mehr Verantwortung übernehmen. Schließlich bin ich bald wirklich offizielle Luna eines Rudels.

Ich werde bei Leon einziehen, eine andere Wahl hab ich auch nicht. Obwohl es bestimmt schön wird, ich liebe ihn einfach so sehr...nichts kann uns trennen.
Leon hat mein Leben einfach auf den Kopf gestellt, es hätte alles so einfach sein können. Aber das wäre ja langweilig!

Wir lösen uns aus unserer Umarmung und ich schaue ihn noch leicht weinerisch, aber mit einem Lächeln im Gesicht, an. "Ich liebe dich und werde dir die beste Luna sein die du kennst" Leon bekommt eine leichte röte ins Gesicht. Er beugt sich zu mir runter und küsst mich leidenschaftlich.

487 Wörter

Was bist du?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt