Was bist du?

Kapitel 2 - Der Junge

"Emi du solltest dir wirklich einen Wecker stellen"
Und schon wieder ist es morgens.
"Ja ich versuch dran zu denken"
Ich muss sehr früh aufstehen, sonst verpasse ich den Bus. Meine Schule ist einfach zu weit weg von Zuhause, selbst von der Bushaltestelle muss ich 10 Minuten bis zum Schultor laufen.
Diese Schule ist echt abgekapselt, weit und breit kein einziges Haus in der Nähe. Echt ungewöhnlich, warum das wohl so ist?

Ich mache mich fertig und aß danach. Ich war schon auf dem Weg nach draußen, als meine Mutter mich aufhielt. "Warte! Ich möchte heute zu Emmas Grab. Ich wollte fragen ob du mitkommen möchtest" man merkt wie schwer es ihr fällt über meine Schwester zu reden. "Natürlich komm ich mit." ich nehm sie in den Arm "bis später".

Emma...ich vermisse sie sehr. Ich kann einfach nicht glauben das sie tot ist, es wurde nie eine Leiche gefunden. Sie ist in unserer alten Stadt verschwunden, vermutlich im Wald, sie liebte ihn. Sie war fast täglich da und hat sich nie verlaufen.

Im Wald wurden fetzen ihrer Klamotten gefunden und eine Blut Spur...doch eine Leiche war nie da. Trotz mangelnden beweisen die für ihren Tod standen, wurde sie nach fast einem Monat für Tod erklärt.
Tränen sammelten sich in meinen Augen und ich versuchte sie zu unterdrücken.

Im Bus höre ich Musik über meine Kopfhörer und schaue aus dem Fenster.
"Emi?" überrascht sah ich auf "Mei!" ich holte die Kopfhörer aus meinen Ohren. "Emi warum weinst du?" verwundert schaute ich sie an und bemerkte dabei wie eine Träne meine Wange hinunter lief. "Oh, ehm...es ist alles okay, hab nur ein trauriges Lied gehört." log ich, weil ich noch nicht bereit war darüber zu reden. "Bin ich erleichtert, ich dachte es ist was schlimmes passiert." "Nein keine Sorge" beruhige ich sie und klopfe auf den Platz neben mir "komm setz dich, oder willst du da den ganzen Tag stehen". Sie lacht und setzt sich neben mich.

***

Als wir an unserem Klassenraum angekommen waren holte ich mein Schulzeug für die nächste Stunde raus. "Super wir haben Englisch" freue ich mich. Englisch ist somit das einzige Fach was ich gut kann. "Bist du gut in Englisch?" fragt mich eine männliche Stimme. Verwundert drehte ich mich um und sah den blonden Jungen von gestern! "Ja schon" grinse ich.
"ich bin eine totale Niete darin" er lacht und kratzt sich am Hinterkopf. "vielleicht kannst du mir ja mal Nachhilfe geben". Ich lache mit ihm "wie -" "ALLE SOFORT HINSETZTEN!" unterbrach mich der Lehrer und er bekam meine volle Aufmerksamkeit, sodass ich nicht merke, wie der Junge auf seinen Platz geht. Dabei hab ich ihn gar nicht nach seinen Namen fragen können. Enttäuscht setze ich mich hin und Folge dem Unterricht.

Die Englisch Stunde zog sich in die Länge.
Der Lehrer war sehr temperamentvoll, was die Stunde nicht besser macht...
"Den besten Lehrer bekomme ich natürlich in meinem Lieblingsfach" ich seufze.
Mein Blick war zwischendurch immer wieder bei dem blonden Jungen. Ich werde in der Pause aufjedenfall nach seinem Namen fragen.

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