Kapitel 69

342 25 8
                                    

"Brötchen?", biete ich Chris an. Freundlich, oder? Da hat er die Brötchen überhaupt gekauft und ich bin so nett und biete ihm eins an! Ich habe heute einen echt großzügigen Tag! Aber Chris lehnt zu meiner Überraschung jedoch dankend ab. Ist er krank? Hat er Fieber? Er isst sonst immer Tonnen zum Frühstück! "Ich mach mich gleich mal auf den Weg zu Tim!", erklärt er auf meinen Seeräubern Gesichtsausdruck hin, "Ich möchte  zu ihm und mich bei ihm bedanken, dass ich so lange bei ihm wohnen durfte, als du im Krankenhaus lagst! Das ist mir wichtig, er soll wissen, dass ich das nicht als natürlich ansehe!", fährt er fort. "Ach ja, noch mal sorry dafür! Ich war so ein Idiot!", entschuldige ich mich zum ungefähr tausendsten Mal. "Ach, lass mal, Bruder! Die Sache ist jetzt vom Tisch! Außerdem wäre ich schon am nächsten Tag nach unseren Streit dazu bereit gewesen, mich wieder mit dir zu vertragen! Du hast ja erst so spät angerufen", meint Chris grinsend, was mich allerdings irritiert. "Was? Ich habe gefühlte Millionen Mal angerufen, aber du hast mich doch weggedrückt! Es kam dann zumindest immer nur so ein komisches Piepen!" Ich runzle die Stirn, während ich mir ein Brötchen schmiere. Wir sitzen alle beim Frühstück. "Was? Ach so! Ja!", lacht Chris dann, "Ich habe doch vor paar Wochen mein Handy geschrottet, weißt du nicht mehr? Ich habe ehrlich gesagt immer noch keine neues!" Da fällt es auch mir wieder ein. Das war der Abend von der TV-Show. Stimmt ja! Ich schlage mir die Hand auf die Stirn. Ich Idiot! Und deshalb ist jetzt mein Handy hin! Na super. "Ach, ein bisschen Abstand hat uns doch vielleicht auch mal ganz gut getan!...Und ich war sehr viel mit Persephone unterwegs!", gibt Chris zu und mir entgeht die erneute leichte Röte in seinem Gesicht nicht. "Oh ja, deine Freundin geht natürlich vor!", necke ich ihn. "Lerne ich sie eigentlich auch mal kennen?" Chris grinst. "Hast du doch schon mal!" "Was? Wo denn?", bin ich erstaunt. "Einen Tag nach der TV-Show! Da ist sie doch her gekommen, weil sie sich Sorgen gemacht hat!", klärt Chris mich auf. Ach, das war Persephone! Wusste ich nicht. Hübsches Mädchen war es, so weit ich das in Erinnerung habe. "Ach ja...Zu Persephone könnte ich eigentlich auch gleich noch auf den Weg vorbei fahren...Ihre Wohnung liegt ganz in der Nähe! Sie war ja an dem Tag, an dem wir uns kennen gelernt haben, kurz dort, um ihr Geld zu holen...Allerdings habe ich da draußen gewartet, da wir uns ja nicht so gut kannten. Wird Zeit, dass ich mal ihre Wohnung besichtige, meinst du nicht?", überlegt Chris laut. "Ah! Natürlich! Na dann tu das!" Ich beiße in mein Brötchen. Knirsch. Mit Marmelade. Lecker! Hey, ich habe grade gar nicht wieder diesen Neid gespürt, Leute! Ich hab gar nichts negatives gefühlt, als er eben über seine Freundin gesprochen hat! Hey, das wird doch! Ich bin auf einem guten Weg, würde ich sagen! "Na dann, wir sehen uns dann morgen früh in der Firma!", verabschiedet sich Chris. "Genau, aber ich komme bisschen später, weil ich die Kids noch verfrachten muss!", lache ich und ernte dadurch sogleich zwei gespielt böse Blicke von Michel und Moritz. "Ah, okay, ja, ich bin ab spätestens zehn da, ich muss noch an der neuen Illusion feilen! Chao!" Chris winkt einmal kurz in die Runde und ist dann auch schon aus der Tür. Das ging schnell! Der hat es aber ganz schön eilig, zu Persephone zu kommen. Ein kurzes Grinsen huscht über mein Gesicht. "Was machen wir heute?", erkundigt sich Moritz da. Woraufhin ich überlege. Lange. Was kann man denn schönes mit den drei kleinen zusammen machen? Spazieren gehen...Naja, ist vielleicht bisschen öde. In die Stadt fahren? Für die Jungs wahrscheinlich auch nicht das interessanteste! Aber was dann... "Eine Radtour!", kommt es mir plötzlich in den Sinn. Ja, das macht den Jungs und mir Spaß! "Wie wäre es mit einer Runde Fahrradfahren durch die Landschaft! Jetzt gleich!", schlage ich also vor. "Super gerne, aber Mimi wollte noch gleich vorbei kommen! Sie hat doch gestern angerufen!", wendet mein ältester Sohn ein. Manchmal habe ich das Gefühl, er hat ein Gedächtnis wie ein Kalender! Jeden Termin hat er im Kopf! Wirklich jeden. Sehr zuverlässig. Vielleicht sollte ich ihn mal als Manager mit auf Tour nehmen... "Ach, sie kann doch mitkommen!", meine ich und halte einmal kurz inne, bevor ich noch hinzufüge: "Wir haben ja noch Mamas Rad!" Der Satz kommt dann doch noch nicht so ganz locker über meine Lippen! Naja, aber das ist verständlich, denke ich. Und normal! Ganz normal.

Die Magie des Kämpfens❤ (Ehrlich Brothers Fanfiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt