No one has the right to change me~
Jungkook
"Und? Bist du dir immer noch sicher?", fragt Taehyung mich mit einem verschmitzten Grinsen, als wir durch die hektische Stadt flanieren, ohne auch nur das kleinste bisschen des Stresses, dem die Leute hier allesamt ausgesetzt sind, mitzukriegen oder gar abzubekommen.
Ich werfe ihm ein beinahe arrogantes Lächeln zu und antworte: "So schnell lasse ich mich nicht ins Boxhorn jagen."
"Hast du dir das auch gut überlegt?", hakt er nach, "Deine Eltern machen kurzen Prozess mit dir, das ist dir bewusst?"
Ich zucke mit den Schultern. Sie können mir vieles verbieten, aber nicht mein Aussehen, soviel ist sicher. Und ausserdem sind sie nicht hier und könnten es mir verbieten, genauso wie es mich langsam aber sicher überhaupt nicht mehr interessiert, wie sie wohl reagieren - was auch nur an dem Typen neben mir liegt, der mich mit einem unschuldigen Blick bedenkt. Fakt ist: Ich lasse mich von niemandem mehr verändern. "Sollen sie doch", antworte ich schliesslich auf seine Frage, was ihm ein Lachen entlockt.
"Was habe ich nur mit dem musterhaften Sohn der Jeons angestellt", prustet er, "Ich habe ihn zerstört. Der kleine unschuldige Jungkook" Dabei piekst er mich scherzhaft in die Seite, "Wo ist er hin? Hörst du mich, Jungkookie?"
"Du Volldepp", lache ich und schlage seine Hand weg, woraufhin er seufzend den Arm, wie so oft, um meine Schulter legt. "Sollen wir nach dem Besuch beim Piercer direkt nach Danyang oder willst du dich noch etwas in Andong vergnügen?", möchte er wissen.
Ich zucke mit den Schultern. "Was dir lieber ist", erkläre ich lächelnd. "Gut, dann bleiben wir bis heute Abend. Es gibt hier eine hübsche Brücke, die Nachts in allen Farbvariationen erleuchte ist. Die will ich mir ansehen", erklärt er. "Gibt's von solchen nicht überall welche?", frage ich zurück. "Doch schon, aber die scheint besonders hübsch zu sein", erklärt er mir.
"Und die Nacht fahren wir durch?", rate ich. Taehyung lächelt daraufhin schief. "Es macht dir doch nichts aus, im Auto zu schlafen, oder?"
"Ist auch bequem", lache ich leicht, woraufhin er mich an sich drückt. "Wusste ich doch!"
~~~
"Kannst du dabei sein?", flehe ich Taehyung praktisch an, als ich gebeten werde ins Stechzimmer mitzukommen. Er zieht amüsiert lachend eine Augenbraue nach oben. "Jetzt hast du Angst?", spottet er, woraufhin ich ihm einen beleidigten Blick schenke. "Bitte", wiederhole ich nachdrücklich, woraufhin er dann doch seufzt und nickt. "Von mir aus", willigt er ein, doch wieder erscheint ein Grinsen auf seinem Gesicht, "Wenn Jungkookie jemanden braucht, der seine Hand dabei hält, tue ich das doch gern!"
"Du Dreckskerl", murmle ich leise, was ihn nur wieder losprusten lässt, während wir dem Piercer ins Stechzimmer hinterherlaufen. Wo ich zuvor noch einen Haufen Mut hatte und vollkommen davon überzeugt war, es bis zum Ende durchzuziehen, so habe ich jetzt ein mulmiges Gefühl im Bauch und würde gerne noch einmal eine Nacht darüber schlafen.
Aber so wie ich mich kenne, würde ich es dann doch nicht tun, also zwinge ich meine Beine, nicht umzukehren, sondern auf dem Sessel, der dort steht, Platz zu machen. Ich habe einen guten Blick auf die Ausrüstung des Piercers, weswegen meine Angst steigt, als ich die Nadeln und den ganzen Rest sehe. Glücklicherweise scheint Tae meinen Blick zu bemerken, denn er schnappt sich einen Hocker von der Wand und setzt sich damit neben mich, so, dass der Tisch mit den Gegenständen von ihm verdeckt wird. Einen Arm locker auf dem Sessel abgelegt, sieht er mich sanft lächelnd an.
"Keine Sorge", redet er beruhigend auf mich ein. "Du hast gut Reden", murmle ich und schlucke leer, "Du hast es hinter dir!"
"Aber ich weiss, wie es sich anfühlt, wenn man zum ersten Mal auf so einem Sessel sitzt", grinst er müde. "Wetten, bei dir war das eine dämliche Mutprobe, unter deinen Freunden?", jammere ich, "Und du musstest ja den Starken markieren!"
"Na ja", meint Tae und zieht das Wort extra in die Länge. Mit geweiteten Augen sehe ich in seine. "Eine Mutprobe?!", wiederhole ich beinahe hysterisch, doch bevor der grinsende Jugendliche antworten kann, kommt ihm der Piercer zuvor, der mich fragend anschaut. "Einen Spiderbite, nicht wahr?", fragt er nach. Ich nicke bloss unsicher und befeuchte meine Lippen, die genauso trocken sind, wie mein ganzer Mund.
Okay, gleich bin ich um zwei Piercings rechts, direkt unterhalb der Lippe reicher, von denen meine Eltern bis jetzt nichts wissen und wofür ich höchstwahrscheinlich von ihnen umgebracht werde - Es ist also alles okay, kein Grund zur Panik.
Während die Stelle desinfiziert wird, dann zwei kleine Markierungen gemacht werden und der Piercer die Werkzeuge holt, spüre ich auf einmal eine warme Hand, die meine erfasst und blicke deswegen sofort zu Tae. Der Ältere lächelt ermutigend und drückt dazu still meine Hand. Ich erwidere die Geste, nur etwas stärker als er.
Mein Herz klopft schmerzhaft schnell gegen meinen Brustkorb und ich spüre, wie die Angst sich immer weiter in mir aufbaut, als ich die Nadel sehe, die mir gleich durchs ganze Gewebe gestochen wird und das zwei Mal. Mein Händedruck wird stärker, als die metallene Spitze an der Markierung unterhalb meiner Lippe angesetzt wird und mir befohlen wird, mich ruhig zu verhalten.
Die Augen geschlossen, atme ich tief durch die Nase durch, um mich etwas zu beruhigen, wobei auch Taes sanftes Streicheln meines Handrücken bewirkt, dass ich mich etwas ablenken kann, bis ich den Schmerz schliesslich spüre. Ein ersticktes Fiepen kommt über meine Lippen, während ich die Augen zusammenkneife und mich darum bemühe, mich nicht zu bewegen oder gar den Kopf wegzuziehen.
Mittlerweile muss ich wohl Taehyungs Hand quetschen, bis der erste schmerzhafte Teil soweit vorrüber ist, dass ich lediglich noch ein sanftes Nachwirken des Schmerzes spüren kann, dort, wo sich nun ein Loch unterhalb meiner Lippe befindet und ich erleichtert wimmere.
Auf das zweite Mal bin ich wenigstens ein bisschen vorbereitet, dennoch tut es wieder scheisse weh und erst als die Nadel weg von meinem Körper ist, atme ich erleichtert auch und grinse halbwegs Taehyung an, der nur schmunzelt und wieder meine Hand drückt. "War doch gar nicht so schlimm!", meint er dann, woraufhin ich die Augen verdrehe.
Und wie schlimm das war. So schlimm tut es nicht mal weh, wenn ich mir den kleinen Zeh irgendwo stosse und das ist ja wohl einer der übelsten Schmerzen, die man haben kann!
Als die Wunden gesäubert sind und ich die beiden Piercings schliesslich eingesetzt bekommen habe, darf ich wieder nach vorne gehen, um zu bezahlen, doch stattdessen falle ich erstmal Taehyung um den Hals, der gerade aufstehen wollte. Ich lache vor Ungläubigkeit gegen seine Brust und spüre, wie er die Arme ebenfalls um mich schlingt.
Zur Hölle nochmals, ich habe mir gerade wirklich Piercings stechen lassen. Freiheit ist ein verdammt schönes Gefühl!
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Forbidden [Vkook]
Fanfiction«Hör auf, dich ständig wegen deinen Eltern zu sorgen. Das ist unser Leben! Ich liebe dich und ich bin nicht dazu bereit, dich gehen zu lassen, für Menschen, die seit Jahren einen Streit führen, an dem wir nie beteiligt waren! Ich bin nicht dazu bere...