Taking Off

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Tonight, you and I, will fall from the sky~

Jungkook

Ich lehne mich an die Wand ubd sehe zur Eingangstür, aus der Vater gerade ohne ein Wort des Abschiedes verschwindet, mit einem Koffer in der Hand.

"Hoffentlich kommst du nicht mehr wieder", murmle ich leise und hasserfüllt vor mich hin, erhalte jedoch einen leichten Schlag von Mum gegen den Hinterkopf, die diese Worte offensichtlich auch gehört hat. "Sag sowas nicht", bittet sie mich seufzend, was ich mit einem Augenverdrehen quittiere.

Soll ich mich etwa auf seine Rückkehr freuen? Auf seine weiter gehende Diktatur? Ja, klar.
Und wie ich das tue.

"Den Schlüssel hast du noch?", hakt sie nach, während sie in ihre Schuhe schlüpft. Ich nicke und klopfe auf meine Jeanstasche, in der er sich befindet. "Und ihr kommt ganz sicher nicht vor Mittag?", hake ich misstrauisch nach. Mum nickt. "Ganz sicher."

Ich höre, wie Vater nach ihr ruft und laufe zu ihr, um sie kurz zu drücken. "Pass auf dich auf", murmle ich leise. "Und ihr auf euch", erwidert sie und streicht durch meine Haare, "Fliegt nicht auf."

Ich schüttle den Kopf. Darauf werden wir auf jeden Fall aufpassen.

Mum löst sich von mir, als Vater wieder nach ihr ruft und lächelt leicht, ehe sie mit ihrer Handtasche aus dem Haus verschwindet und abschliesst. Ich verharre an Ort und Stelle und warte geduldig ab, bis ich höre, wie der Motor des Autos sich entfernt.

Sie sind tatsächlich weg.

Wie automatisch fällt mein Blick auf die Uhr an der Wand und ich seufze tief. Es ist gerade mal halb sechs.

Dann wollen wir doch mal die Zeit totschlagen. Da ich noch nichts zu Essen hatte, mache ich mich auf in die Küche und krame aus der hintersten Ecke eines Küchenschrankes eine Packung Nudeln heraus - das so ziemlich Einzige, was ich tatsächlich zubereiten kann.

Ich fülle einen Topf mit Wasser, mache den Herd an und will mich schon zum Warten an den Kühlschrank lehnen, als ich es klingeln höre. Erneut wandert mein Blick zur Uhr, doch es sind nur wenige Minuten vergangen. Seufzend verlasse ich die Küche und krame den kleinen Schlüssel aus meiner Hosentasche hervor, um aufzuschliessen.

Ich kann bloss die Tür öffnen, als diese auch schon aufgedrückt wird und ich dadurch überrascht ein paar Schritte zurückstolpere. Als ich Taehyungs lächelndes Gesicht sehe, lache ich leicht. "Du sagtest doch sieben", erinnere ich ihn tadelnd, doch dass er jetzt schon hier ist, stört mich keineswegs.

Er tritt ein, schlägt die Haustür zu und kommt auf mich zu. "Ich hab sie wegfahren sehen und mich entschieden, früher herzukommen", grinst er leise, nimmt mein Gesicht in seine Hände und küsst mich stürmisch. Ich erwidere und muss mir ein erleichtertes Seufzen verkneifen, während meine Hände sich in seinen Haaren vergraben. Es wirkt, als wolle er das wettmachen, was wir in den letzten Tagen verpasst haben und ich mache bereitwillig mit.

Einige Sekunden später macht mein Rücken mit der Wand des Flures Bekanntschaft, als er mich gegen diese drückt und seinen eigenen Körper dabei gegen meinen presst, sodass kein Blatt zwischen uns passen würde. Er löst sich erst von mir, als ich ihn wegschiebe, um Luft zu holen. In diesen Sekunden sehen wir und nur an, bis er den Mund öffnet und wispert: "Ich liebe dich so sehr~"

Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen und ich ziehe ihn wieder zu mir, um ihn leidenschaftlich zu küssen. Erst jetzt, wo ich ihm so nahe sein kann, ohne daran denken zu müssen, es wird mir gleich jemand verbieten, beginne ich es erst zu geniessen, seine Berührungen, seine Worte, seine blosse Anwesenheit.

Er soll nicht wieder gehen, ich will nicht wieder ohne ihn auskommen müssen, darauf warten, ihn zu küssen oder nur zu umarmen. Das kann ich einfach nicht mehr.

"Tae?", hauche ich darum zwischen einem Kuss. Ich erhalte darauf nur ein abwesendes Brummen, dann spüre ich seine rauen Lippen wieder gegen meine. Sie schmecken nach Erdbeere, wie ich feststellen kann.

"Taehyung", wiederhole ich seinen Namen atemlos und lasse von seinen Haaren ab, um meine Hände auf seiner Brust zu platzieren. Er scheint zu merken, dass ich ihm tatsächlich etwas mitteilen will und richtet sich gänzlich auf. Seine dunkelbraunen Augen liegen erwartungsvoll auf mir, seine Lippen sind bereits gerötet und geschwollen und seine Haare sitzen nicht mehr ganz so perfekt wie zuvor.

"Was ist denn, Jungkook?", fordert er mich heiser zum Sprechen auf.

"Ich werde morgen noch zur Polizei gehen."

Erst merke ich, wie ihn meine Worte verwirren, ich erkenne, wie es in seinem Kopf zu arbeiten beginnt, als er schlussendlich auch begreift, was ich ihm sagen will.

Seine Augen werden grösser, und ein ungläubiges Lächeln findet den Weg auf seine Lippen. "Wirklich?", hakt er nach, was ich mit einem leisen Lachen und einem Nicken bestätige. In der nächsten Sekunde küsst er mich wieder, doch obwohl es nicht der erste Kuss ist, den wir teilen, ist er doch anders. Ich habe das Gefühl, dass er mir mit dieser Geste all seine Liebe zeigen will. Der Kuss ich leidenschaftlich und doch fühlen sich seine Hände so sanft wie Federn auf meiner Hand an, als hätte er Angst zu fest zuzupacken und mich damit zu zerbrechen.

Ich weiss seit langem, dass er mich liebt, dennoch habe ich mich nie so geliebt gefühlt, wie in dieser Sekunde.

Wir haben nicht vor, unsere kleine Liaison zu unterbrechen, wäre da nicht das Geräusch von kochendem Wasser aus der Küche. Ich möchte mich von ihm lösen, doch das lässt der Ältere nur halb zu. Er lässt vielleicht von meinen Lippen ab, dafür aber verteilt er leichte, sanfte Küsse auf meinem Hals. Die Gefühle, die er damit auslöst sind unglaublich und es fällt mir schwer, einen anständigen Satz hinzukriegen.

"D-das... das Wasser, Tae... Ich wo-wollte Essen m-machen."

Ich höre ihn seufzen und überraschenderweise entfernt er sich ganz von mir. Ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen, dreht er sich um und verschwindet in der Küche. Verwirrt gehe ich ihm mit noch weichen Knien nach.

"Tae, was tust du?", frage ich halblaut, als er auch schon wieder aus der Küche kommt. "Den Herd abstellen", antwortet er, "Das Essen kann warten. Ich habe auf etwas anderes Hunger."

Seine Worte hat er absichtlich mit einer tieferen Stimme ausgesprochen, das weiss ich. Aber es funktioniert einwandfrei, denn ich habe nichts einzuwenden.

Stattdessen schlinge ich meine Arme um seinen Nacken, lasse zu, dass er mich aufhebt und wickle ebenfalls meine Beine um seine Hüfte, ehe er mich küssend die Treppe zu meinem Zimmer ansteuert.

Forbidden [Vkook]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt