I'm not myself today~
Jungkook
Gut gelaunt, wenn auch gemeinsam mit der unerträglichen Hitze, laufe ich durch die Strassen, nach Hause. Es ist wieder einer dieser Tage, an denen ich mir wünsche, ich könnte den ganzen Tag lang im Schwimmbad verbringen.
Kaum geht man nämlich aus dem Wasser raus, ist einem direkt wieder heiss, so stark ist die Hitze heute.
Seufzend wische ich mir mit dem Arm über die Stirn und streiche mir so auch die verschwitzten, schwarzen Haarsträhnen aus dieser. Ein Ventilator wäre jetzt nicht allzu schlecht. Na ja, immerhin habe ich einen in meinem Zimmer stehen, darauf kann ich mich freuen.
Es dauert nicht mehr lange, bis ich in meine Strasse einbiege und unser Haus sehe. Hastig eile ich darauf zu und schleppe mich die Treppen der Veranda hoch und betrete das glücklicherweise um einiges kühlere Haus.
Erleichtert aufatmend lasse ich den Rucksack achtlos von meinen Schultern zu Boden rutschen und ziehe die Schuhe aus, welche ich nebeneinander hinstelle, bevor ich den Eingangsflur verlasse und stattdessen zu meiner Mutter gehe, welche am Esstisch sitzt und sich ihre Nägel macht.
"Hallo Mum", begrüsse ich sie gut gelaunt und stelle mich hinter sie, bevor ich mich herabbeuge und ihr einen Kuss auf die Wange drücke.
"Heb deinen Rucksack auf", verlangt sie, ohne mich anzusehen und feilt ihren Daumen weiter. Seufzend verdrehe ich die Augen, murmle jedoch ein "Natürlich", bevor ich mich umdrehe und aus dem Flur meinen schwarzen Rucksack hole. "Wie war die Schule?", fragt sie mich und ich zucke mit den Schultern. "Ganz gut, schätze ich", erwidere ich und sehe sie an.
Nun hebt Mum zum ersten Mal ihren Kopf und sieht mich an. "Habt ihr neue Prüfungen?", fragt sie mich und ich kann ein weiteres Seufzen nicht unterdrücken. "Jungkook?", hakt sie scharf nach und ich wiege den Kopf hin und her, bis ich leise murre: "Geschichte. Nächsten Donnerstag. Das Mittelalter."
Sie weitet die Augen. "Was stehst du dann noch hier? Ab mit dir, lern ein wenig!", verlangt sie sofort. "Mum, ich habe dafür noch beinahe eine Woche Zeit!", erwidere ich genervt, "Darf ich nicht mit-" Sie unterbricht mich: "Jungkook." Das ist das Einzige, was über ihre Lippen kommt, zusammen mit einem warnenden Unterton.
Hilflos stehe ich da, liefere ihr einen Starrwettkampf und balle wütend die Hände zu Fäusten. "Aber ich lerne auch am Wochenende mehr!", biete ich an, doch sie schüttelt nur weiter ihren Kopf. "Mutter, jeder geht ins Schwimmbad bei diesem Wetter! Denkst du in dieser Hitze kann ich mich wirklich konzentrieren?!"
"Das ist mir egal, du wirst das hinkriegen."
"Aber-"
"Jungkook, nein!" Nun schlägt sie mit der flachen Hand auf den Tisch und ich zucke durch das laute Geräusch zusammen. Erschrocken sehe ich sie an. "Auf dein Zimmer", verlangt sie ruhig, "Und bevor du nicht gelernt hast, wirst du nirgendwo hin gehen!"
Frustriert erwidere ich nichts mehr auf ihre Worte, sondern laufe mit grossen Schritten an ihr vorbei, die Stufen hoch in das obere Stockwerk. Sobald ich in meinem Zimmer angekommen bin, schliesse ich die Tür, werfe den Rucksack in eine Ecke und schmeisse mich auf mein Bett.
Das ist so ungerecht.
Vor Wut und Frustration spüre ich, wie mir die Tränen kommen, die ich jedoch so gut ich kann unterdrücke. Ich habe die komische Angewohnheit zu weinen, wenn ich wütend bin - etwas, dass ich selbst an mir nicht ausstehen kann. Angepisst vergrabe ich meinen Kopf im Kissen und schlage einmal eher kraftlos auf die Matratze. Beinahe alles, was ich tun darf, muss mit besseren Noten zutun haben. Das ich Klassenbester bin? Interessiert sie nicht.
Es geht nur darum, dass ich ein Einser-Zeugnis habe. Der Rest ist vollkommen egal. Ein paar Stunden im Freibad werden meine Note in Geschichte ja verdammt nochmals auf eine Zwei ziehen. Ich habe genug Zeit, um später zu lernen, was ist also schon dabei, einmal ein Freibad besuchen zu wollen?
Es würde mich nicht wundern, wenn Hoseok die Schnauze voll von mir hat. Immerhin kann ich nie etwas mit ihm unternehmen. Wer will schon einen solchen Freund? Ich verstehe nicht, wie er bei mir bleibt, obwohl ich vermutlich der langweiligste Mensch auf Erden bin. Ich meine, ich darf nicht einmal die Musik hören, die ich mag. Mein Handy hat nur Klassik zu bieten und wenn ich auch nur die ersten Töne eines Liedes von Hobis Handy hören würde, wäre das für meine Eltern wohl ein Schock.
Und wenn sie wüssten, dass ich kein Klavier spielen möchte, würden sie vermutlich einen Herzinfarkt kriegen.
Seufzend drehe ich mich auf den Rücken und starre die weisse Decke an. Ich will auch ein Leben führen, wie die anderen 17-Jährigen. Ich will mich mit Freunden treffen, Fehler machen, Feiern, mein Leben einfach geniessen. Ich will nicht ständig in meinem Zimmer hocken und lernen, ich will raus.
Ich will endlich etwas erleben, ich will einmal mein Leben so leben, wie ich es will.
Das sind alle Wünsche, die ich besitze. Ich habe nur noch nicht gewusst, wie nahe ich diesen Wünschen allein diesem Moment bereits war...
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Das Bild von Kookie wäre, wie er in der Story aussieht (Ja, ich hab eine Schwäche für seine War of hormone Zeit xD)
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Forbidden [Vkook]
Fiksi Penggemar«Hör auf, dich ständig wegen deinen Eltern zu sorgen. Das ist unser Leben! Ich liebe dich und ich bin nicht dazu bereit, dich gehen zu lassen, für Menschen, die seit Jahren einen Streit führen, an dem wir nie beteiligt waren! Ich bin nicht dazu bere...