°^Kapitel 5^°

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Als dann auch mein zweiter Schultag um war, war ich erleichtert endlich nach Hause zu gehen, um dann zur Sporthalle zu gehen. Man kann gar nicht in Worte ausdrücken, wie glücklich ich den ganzen Tag war. Nach sehr langer Zeit war meine Stimmung wieder auf dem Toppunkt, da ich eine Freundin in Kim sah, obwohl ich sie gerade mal zwei Tage kannte und auch konnte ich wieder mit anderen trainieren. Ich wollte einfach nur noch nach vorne blicken.

Zu Hause angekommen, stellte ich meine Tasche auf dem Sofa und ging mir erst einmal etwas zu Essen machen. Danach holte ich meine Sporttasche und ging dann zur Halle. Es machte echt Spaß, besonders weil sie mich alle wieder aufnahmen und freundlich mit mir umgingen. Nach ungefähr zwei Stunden, kam ein kräftig gebauter Mann rein und sah erstaunt mir dabei zu, wie ich meine Trainerin besiegte. Er kam auf mich zu. ,,Hey Kleine, wie wärs wenn wir mal eine Runde gegeneinander machen?" Als er dies sagte, dachte ich nicht lange darüber nach und willigte ein. Nachdem er sich bereit gemacht hatte, stellte er sich mir gegenüber und lächelte mich siegessicher an. ,,Na komm Kleine, willst du nicht angreifen?" fragte er mich belustigt und winkte mich mit seinen Finger zu sich heran. ,,Du wirst noch sehen." gab ich nur zurück. Ich war relativ entspannt, da ich Typen wie ihn schon mehrmals kämpfen sah und so wusste, wie ihre Strategie aussah. Aus eine Runde wurden dann doch 6, da er sich nicht unterkriegen lassen wollte. Immerhin lag er schon 4 mal am Boden und schaukelte auch ebenfalls etwas. ,,Komm, lass gut sein. Ich habe nicht wirklich Lust dich später aus dem Ring zu ziehen." sagte ich lächelnd. Doch er wollte nicht auf mich hören und setzte zum nächsten Schlag an, doch ich wich gekonnt aus und schlug ihm direkt in die Magengrube. Er sank in sich zusammen, gab etwas von sich, was ich nicht verstand und ließ sich dann nach hinten fallen. Daraufhin stieg ich aus dem Ring und ging mich umziehen, da ich für heute dann doch genug hatte.

Ich ging, als ich zu Hause duschen war, nach Draußen, um ein bisschen spazieren zu gehen. Doch vorher nahm ich noch mein Handy mit. Darauf hatte ich einen Kompass, um wieder zurück zu finden. Ich liebte es einfach, mit ihm umzugehen. Also machte ich mich auf dem Weg, tiefer in den Wald. Ich bemerkte nach einiger Zeit, dass ich diesen Weg schon kannte und ging dann nördlich weiter. Eine halbe Stunde später, in der ich entspannt weiter ging, hörte ich plötzlich Schritte. Ich drehte mich in alle Richtungen, doch sah niemanden. Vielleicht war es nur ein vorbeilaufendes Tier gewesen. Also ging ich einfach weiter. Doch fühlte ich mich beobachtet und so entschied ich mich wieder umzukehren, um nach Hause zu gehen. Mir war natürlich bewusst, dass es für ein junges Mädchen wie mich, nicht besonders klug war, Abends alleine in den Wald zu gehen, doch verließ ich mich immer auf meine Kampfkünste.

Nach ein paar Minuten hörte ich es wieder Knacken und Rascheln, doch drehte ich mich nicht in diese Richtung. Ein paar Schritte weiter, drehte ich mich dann doch blitzschnell um und sah jemanden hinter einen Baum stehen. Ich sah nur dämlich in seine Richtung. ,,Was machst du da? Verfolgst du mich?" fragte ich die Person, von der ich wegen den wenigen Licht des Mondes, nur die Umrisse erkannte. Als sie dann auf mich zukam, erkannte ich, dass es ein Junge, so in meinem Alter war. Er lächelte mich an. ,,Nein Blondi, ich gehe nur zufällig auch hier lang." ,,Nein, ehrlich jetzt." gab ich daraufhin zurück. ,,Ach, ich sah dich hier so rumspazieren und fragte mich, was du so machst, alleine im Wald. Ich habe dich nämlich noch nie hier gesehen und dann dachte ich mir, geh doch mal hinterher." sagte er, immer noch mit einem Lächeln im Gesicht. ,,Ähm ok, ich frag mal lieber nicht weiter. Dass du mich noch nie gesehen hast, kann daran liegen, dass ich noch nicht lange hier im Wald wohne, doch ich könnte mich genauso fragen, was jemand wie du hier alleine im Wald macht, denn dich habe ich auch noch nie gesehen." sagte ich. ,,Ich wohne in der Nähe." gab er kurz und knapp zurück. Ich schaute ihn nur an und wollte wieder gehen, doch er hielt mich auf. ,,Hey Blondi, willst du nicht mal mitkommen, ich kann dir hier ein paar coole Dinge zeigen und da du ja anscheinend noch nicht lange hier bist, wirst du ja noch nicht alles gesehen haben." sagte er und zog mich am Arm mit, so dass ich gar nicht überlegen konnte, ob ich jetzt mitgehe oder nicht. Ich weiß, Fremden folgt man nicht einfach, aber irgendwas hatte dieser Junge an sich. Irgendwas Vertrauliches. ,,Ok ja, aber nicht so lange, da ich noch was für die Schule machen muss." Er lachte daraufhin nur laut auf und gab ,,Streber" von sich. ,,Hey, dass stimmt doch gar nicht. Ich will nur nicht schon wieder alles versauen." sagte ich und musste dabei wieder an früher denken, doch schluckte es sofort wieder runter. ,,Aber sag mal, gehst du nicht zur Schule." fragte ich ihn. ,,Doch, aber nur wenn ich will." gab er grinsend von sich und ich musste lachen.

Wir unterhielten uns noch über ein paar Dinge und er kam mir immer sympatischer rüber. Ich glaube mit ihm kann ich mich verstehen. Außerdem wusste ich jetzt auch seinen Namen und er meinen. Zack, den Namen fande ich echt interessant und schön. ,,Tada und schon sind wir da." gab er gespielt stolz von sich. Ich lächelte und sah mich um. Direkt vor uns erstreckte sich eine schöne Landschaft mit Bergen und Flüssen. Ich war überwältigt, denn so etwas Schönes habe ich noch nie gesehen. ,,Wow, das ist echt beeindruckend, es sieht unglaublich schön aus." sagte ich begeistert. Doch dann fiel mir ein kleines, rotes Haus auf, dass etwas weiter hinten stand und fragte ihn daraufhin, ob er wüsste wer darin wohnt. Ich wünschte ich könnte darin leben, um jeden Tag davorzustehen und die Landschaft zu genießen. ,,Dreimal darfst du raten wer." sagte Zack breit grinsend. Ich bekam große Augen, denn an seinem Gesichtsausdruck sah man schon die Antwort. ,,Nein echt jetzt, das ist ja mega. Ich muss dich echt mal besuchen kommen, um zu sehen, wie es so ist, dort zu leben." ,,Das kannst du gerne machen. Ich freue mich immer über hübsche, nette Besucher." sagte er und zwinkerte mir zu. Ich schlug ihm dabei nur leicht gegen die Schulter und er tat so, als ob er von einer Kugel getroffen wurde. Wir lachten zusammen, so dass es schon weh tat.

In der Zeit, wo wir einfach nur an einer Klippe saßen, hatte ich total die Zeit vergessen, denn es machte echt Spaß mich mit ihm zu unterhalten und Quatsch zu machen. Früher hatte ich nie wirklich Freunde mit denen ich viel unternahm. Als ich dann auch losgehen wollte, entdeckte ich ein Mädchen auf einem Hügel nicht weit weg von uns und schaute sie an, da sie dort eigenartige Übungen machte. Es sah etwas lustig aus, weswegen ich auch lachte. Zack sah mich an und blickte dann in die Richtung, wo ich auch hinsah. Er grinste breit und sagte: ,,Das ist Crazygirl. Sie ist des Öfteren hier." ,,Crazygirl, wirklich?" gab ich lachend von mir.

Wir waren gerade auf dem Weg zu mir nach Hause, da Zack darauf bestand mich nach Hause zu bringen. Aber ich glaube, der einzige Grund war, dass er wissen wollte wo ich wohne. Da er immer fragte wo und wie lange es dauerte, bis wir da sind. ,,Hast du morgen was vor, denn wir könnten ja nach der Schule wieder was machen?" fragte ich ihn. ,,Klar habe ich Zeit für mein Blondi. Ich glaube, vielleicht komme ich morgen auch zur Schule." sagte er und ich fügte noch hinzu ,,Wenn du Lust hast". Wir lachten wieder und sah dann, dass wir endlich bei mir zu Hause waren. ,,Ich würde dann mal Bye sagen." sagte ich. ,,Ja, dann bis morgen." gab er zurück und zwinkerte mir zu. Ich verdrehte nur die Augen, konnte mir aber ein Lächeln nicht verkneifen. Dann ging ich rein und stellte fest, dass es schon sehr spät war und ich mich beeilen muss, da ich ja noch lernen musste. Ich muss mir das auch immer bis zum Schluss aufschieben.

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°^Der orange Ranger^° ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt