°^Kapitel 21^°

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Ich kam an der Wasseroberfläche an und holte tief Luft. Danach schwamm ich zu einer der rutschigen Wände und bemerkt aus dem Augenwinkel, dass Jason auch aufgetaucht war. Die Hälfte der Wand hatte ich gerade hinter mir, als ich seine Stimme hörte und nach unten sah. ,,Wieso so eilig?" rief Jason mir hoch. Ich musste lachen. ,,Ich habe heute noch vor, nach Hause zu kommen." sagte ich. Auf einmal erschrak ich mich, da Jason plötzlich neben mir auftauchte. ,,Ach so ok, ich komme mit." sagte er entschlossen. Nun war ich verwirrt und hielt abrupt an. ,,Wie, du willst mitkommen?" fragte ich ihn. Jason stand bereits oben und wartete auf mich. ,,Na, ich bringe dich nach Hause." antwortete er mir lächelnd. Er reichte mir seine Hand, um mir hoch zu helfen, dabei brachte ich nur ein ,,Ok" von mir.

Wir gingen los, den Weg, den ich mit Zack hergekommen war. Die nächsten Minuten vergingen schweigend. Jeder war in seinen Gedanken versunken, doch ab und zu bemerkte ich Jasons Blicke auf mir. ,,Glaubst du, die Anderen werden morgen kommen?" fragte ich und brach so das Schweigen. ,,Hm... ich weiß nicht. Sie haben nicht wirklich überzeugt ausgesehen, aber ich denke, dass die Neugier gewinnt. Ich sage mal, ich hoffe es. Es wird nicht reichen, wenn nur ein paar kommen. So wie Zordon es rüber gebracht hat, wird jeder dabei sein müssen, um diese Rita aufzuhalten."antwortete er mir. ,,Ja da hast du Recht. Und wir sollen die Anführer sein, ich weiß nicht, ob ich das kann. Wir haben somit große Verantwortung und was ist, wenn etwas schief geht. Ich meine unsere Vorgänger sind schon bei so etwas draufgegangen und was ist..." sagte ich zweifelnd, doch ich wurde von Jason unterbrochen. ,,Hey, sieh mich an." sagte er, hielt an und nahm mein Gesicht in seine Hände, sodass ich ihn ansehen musste. ,,Wir schaffen das schon irgendwie. Du bist stark und wir sind sogar zu sechst und Rita alleine. Also gehen wir da morgen wieder hin und sehen, was passiert. Es bringt dir nichts, wenn du Zweifel an der ganzen Sache hast, ok?" sagte er und sah mich leicht lächelnd an. Ich brachte nur ein Nicken zustande, denn ich war so gefesselt von seinen Augen. Jason blieb noch eine Weile in dieser Position, bis er seinen Kopf schüttelte und dann weiter ging. ,,Na komm, es wird bald dunkel." sagte er und ich ging ihn nun hinterher.

,,Wie weit ist es noch?" fragte Jason. ,,Gleich, um die Ecke und dann sind wir da." antwortete ich ihm und er sah mich verwirrt an. ,,Um der Ecke ist noch Wald." stellte er fest. Ich verdrehte die Augen. ,,Ja das weiß ich." sagte ich daraufhin. Nach einer halben Minuten standen wir dann vor meinem kleinen Haus. ,,Oh, ok. Aber lebst du hier alleine und wieso überhaupt im Wald?" fragte er mich noch verwirrter. Ich sah bedrückt nach vorne. ,,Das ist eine lange Geschichte und ja ich wohne hier alleine, aber Zack kommt mich des Öfteren besuchen." sagte ich. Jason bekam auf einmal einen leichten wütenden Blick. ,,Ist was?" fragte ich ihn also. ,,Was läuft da zwischen dir und diesen Zack?" fragte er mich angesäuert. Ich sah ihn schockiert an. ,,Was? Da läuft nichts. Wie kommst du darauf?" fragte ich ihn. Als ich dies sagte, ballte er seine Hände zu Fäusten. ,,Er fasst dich andauernd an, zwinkert dir zu und versucht dich zu beschützen. Als ob da nichts läuft und du siehst ihn immer so glücklich an. Er kann dir doch noch nicht einmal was bieten, du hast was Besseres verdient." sagte er nun schon wütender. Was bildet er sich denn ein? Er sieht mich gerade mal seit ein paar Jahren wieder und denkt sich wer weiß was. Ich dachte er sei vernünftiger im Kopf geworden, aber nein. ,,Was denkst du dir eigentlich? Du hast doch keine Ahnung! Du hast mich doch früher dumm stehen gelassen und jetzt brauchst du mir auch nicht so zu kommen! Was ist dein Problem? Zack ist nur mein Freund, bester Freund, Kumpel, was weiß ich." schrie ich und wurde zum Schluss immer zweifelnder. Jason sah mich weiterhin wütend an, doch ich merkte, dass er sich einiger maßen wieder beruhigte. Nun zeigte sich in seinen Augen auch ebenfalls Reue. ,,Ich geh dann mal." sagte er und drehte sich um, ohne mich nur einmal anzusehen. ,,Ah, also läufst du jetzt weg. Hast du jetzt nichts mehr zu sagen, oder was? Wenn du dich so etwas schon nicht stellen kannst, wie soll das denn werden, wenn du die Welt retten musst." sagte ich und wurde wieder wütend. Er lässt mich mal wieder stehen und das traf mich schon hart. Bis heute weiß ich noch nicht einmal, wieso er damals mit mir Schluss gemacht hatte. Ich will nicht, dass er mich verletzten kann. Wieso musste er überhaupt wieder auftauchen? Auf das, was ich sagte, reagierte Jason nicht, sondern ging weiter. ,,Ich hasse dich, weißt du das?" schrie ich ihm hinterher. Jason... er bringt mich so durcheinander. Ich sah von weiten, dass er seine Fäuste wieder ballte und sein Gang wurde schneller. Erst wirft er mir irgendwelche, sinnlosen Worte am Kopf und nun geht er einfach. Ich verstehe ihn nicht.

Am nächsten Tag musste ich mal wieder zur Schule. Also nahm ich meine Sachen und joggte los. Das, was gestern noch passiert war, habe ich einigermaßen verdaut. Ich darf mich von so etwas nicht unterkriegen lassen. Jason hat mir nichts zu sagen und er soll sich einfach aus mein Leben halten. Ich steckte mir nun meine Kopfhörer in die Ohren und machte mir laut Musik an, dabei sang ich leise mit, um den Kopf frei zubekommen. Plötzlich erschrak ich mich so heftig, dass ich mein Handy beinahe fallen lassen habe, denn mir klopfte jemand auf die Schulter. Ich sah zur Seite und sah in Zacks lachendem Gesicht. Meine Kopfhörer nahm ich raus und steckte sie ein, denn Zack kann einen auch gut ablenken. ,,Hey Blondi, du könntest Musikerin werden. Du hast echtes Talent, sogar Töne kannst du treffen." sagte er laut lachend und man hörte nur allzu gut den Sarkasmus heraus. ,,Ja, ist klar. Danke, für das Kompliment. Ich werde mir dein weisen Rat zu Herzen nehmen." sagte ich und musste danach auch lachen. Wir kamen bei der Schule an und gingen hinein.

,,Wie kommt es eigentlich dazu, dass du mal wieder in der Schule bist?" fragte ich ihn interessiert. Er grinste mich an. ,,Ach weißt du, Ich wollte mal wieder in deiner Nähe sein. Ich hab dich ja so vermisst." antwortete er gespielt traurig. Daraufhin mussten wir wieder laut lachen, doch es verging mir, als ich in unseren Raum Jason sah. Als er uns erblickte, verfinsterte sein Blick sich. Auf einmal wurde mir ein Ellenbogen in die Seite gerammt, woraufhin ich Zack empört ansah. ,,Was sollte das denn? Das hat weh getan." sagte ich und schlug ihm gegen seinen Arm. ,,Hey, au. Ich wollte nur was fragen... Ist da Stress in der Liebe?" fragte er mich und sah mich schelmisch an. Ich sah ihn mit offenen Mund an. ,,Was? Ich..." setzte ich zur Verteidigung an, doch kam nicht weit, denn unser Lehrer betrat den Raum und so mussten wir uns setzen.

Nach ungefähr einer halben Stunde bekam ich einen Zettel von Zack, wobei er mir mal wieder zuzwinkerte. Das heißt, nichts Gutes. Und ja, es war mal wieder einfach nur behindert, denn darauf waren Jason und ich abgebildet. In der Mitte ein gebrochenes Herz und wir hatten Tränen in den Augen. Darüber stand: Ihr tut mir echt Leid. Die Liebe tut weh, aber du hast ja noch deinen Ehemann. Mit Ehemann, meinte er Klaus, denn ihn hatte Zack auch nicht vergessen. Rechts, neben mir auf dem Bild stand er und winkte mir zu. Ich musste dabei lachen, als ich das sah. Plötzlich, war alles um mich herum leise und alle sahen mich an. ,,Ist was, Frau Woldun?" fragte mich unser Lehrer. Oh Gott, anscheinend hatte ich zu laut gelacht. Ich hielt mir meine Hände an die Wangen. ,,Nein, nein alles gut." sagte ich und sah gespielt konzentriert in mein Buch. Vor mir hörte ich Zack leise lachen und bemerkte mal wieder Jasons wütende Blicke auf mir.

Nach dem Unterricht ging ich zu Zacks Tisch und setzte mich auf seinen Tisch. ,,Du bist auch echt unmöglich, weißt du das?" fragte ich ihn. ,,Ja, das hast du mir schon oft gesagt. Aber du musst sagen, ich habe die jetzige Situation gut dargestellt, nicht wahr?" sagte er und musste lachen. Ich schüttelte über ihn nur grinsend den Kopf. ,,Wie geht es eigentlich deinen Kindern, alles ok mit ihnen?" fragte er mich übertrieben freundlich. ,,Ja, ja den geht es gut, willst du vielleicht eins haben? Für dich und Trini?" fragte ich ihn und musste über ihn lachen, da er mich geschockt ansah.

In den nächsten Stunden, versuchte Jason andauernd mit mir zu reden, doch ich blockte ab und ignorierte ihn. Nach der Schule kam er ebenfalls auf mich zu. ,,Hey Ashley, kann ich nur kurz mit dir reden?... Warte doch, ich will mich nur entschuldigen." sagte Jason und kam mir die ganze Zeit hinterher. ,,Du hättest gestern reden können und ich will keine Entschuldigung hören. Also lass mich nach Hause gehen, ich muss dich wahrscheinlich ja heute Nachmittag noch ertragen. Bye." sagte ich und versuchte desinteressiert zu klingen, was mir auch gut gelang. Ich hörte Jason laut ausatmen und bemerkte, dass er stehen geblieben war. Vielleicht reagiere ich auch ein wenig über, aber ich bin nunmal nachtragend. So ging ich nach Hause und vertrieb mir die Zeit, bis um vier, mit Kickboxen.

°^Der orange Ranger^° ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt