°^Kapitel 15^°

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Ich glaube ich bin im Himmel und öffne meine Augen. An das Licht musste ich mich erst einmal gewöhnen und blinzelte ein paarmal. Was ich sah, ließ mich ein paar Schritte zurück treten und machte geschockt den Mund auf. ,,Mu... Mum, bist... bist du das?" fragte ich. ,,Ja Schatz, doch ich habe nicht viel Zeit." sagte sie mir ruhig. Ich entspannte mich, bei ihrer warmen Stimme und bekam Tränen in den Augen. Denn ich konnte es nicht fassen, sie stand genau vor mir. Obwohl ich es mir so oft gewünscht hatte, ist es einfach nicht zu glauben. Sie sah genauso aus, wie ich sie in Erinnerung hatte. Die blonden gelockten Haare auf ihrer Schulter, die braunen Augen und die Figur eines Models. ,,Ashy, mein Schatz, es ist so schön, dich wieder zu sehen. Du bist so erwachsen geworden und wie hübsch du doch bist. Du hast so Schlimmes hinter dir und ich mache mir solche Vorwürfe, dass ich nicht bei dir sein kann. Doch dein Leben kann noch nicht enden, es beginnt erst jetzt richtig. Du musst stark bleiben, meine Tochter, mein Engel, mein Ein und Alles." Sagte sie mir und ich sah, wie ihr vereinzelnde Tränen kamen. Ich ging auf sie zu und nahm sie in den Arm. Es war so lange her, als ich das zum letztem Mal tat. Ich fühlte mich so geborgen, bei ihr. ,,Ich liebe dich Mum. Ich werde dich nie vergessen, denn du bist der wichtigste Mensch, den es nur gibt und bitte passe immer auf mich auf." flüsterte ich in ihr Ohr. ,,Ich liebe dich auch und das werde ich, mein Kind." antwortete sie mir. Ich sah ihr ein letztes Mal in die Augen und sie lächelte mich warm an.

Ich bekam auf einmal keine Luft mehr und schreckte auf. Es war alles ruhig. So sah ich mich um und atmete tief durch. Aber wieso lebe ich noch, ich müsste tot sein und was ist mit den Anderen passiert. Geht es ihnen gut? Ich setzte mich auf und stellte fest, dass mir nichts wehtat. Also stellte ich mich hin und sah an mir runter. Ich stockte, mein Körper war mit Flecken übersäht. Daraufhin musste ich mich noch einmal setzen. Was ist bloß danach passiert, ich kann mich an nichts erinnern. Ich wurde frustriert und ging in die Küche. Mir wurde kurz schlecht und so musste ich mich an etwas abstützen. Plötzlich riss ich meine Augen geschockt auf und sah zum Tisch. Zwei große Löcher waren darin, die wahrscheinlich von meinen Armen stammen. Ich taumelte zurück und sah meine Hände an. Was war das, dachte ich mir nur. Ich glaube, ich drehe jetzt völlig am Rad.

In meiner Jacke spürte ich plötzlich etwas Hartes. So griff ich in meine Tasche und hielt in meiner Hand, diese runde Platte. ,,Wegen dir sind wir fast draufgegangen." sagte ich leise vor mich hin und hielt es ins Sonnenlicht. Was ist das und wie kam es in diese Wand?

Ich musste jetzt einfach sehen, wie es den Anderen geht. Also ging ich wieder in mein Schlafzimmer und ging mir etwas Anderes anziehen, da meine Klamotten etwas zerrissen sind. Als ich mich fertig umgezogen hatte, drehte ich mich zum Spiegel und erschrak mich auf einmal, denn auf meiner Musikbox, lag plötzlich dieses orange Teil. Ich hatte es doch in der Küche liegen lassen, wie kommt es denn auf einmal da hin? So legte ich meine Hände an meine Wange und atmete tief durch, hoffentlich wache ich bald auf, dachte ich mir nur. Denn es fühlte sich gerade so an, als wäre ich in einem Traum, der sich nur etwas real anfühlte.

Da gerade alles etwas schief lief, entschloss ich mich, einfach nicht zur Schule zu gehen. Nicht, dass ich da auch noch komische Dinge, die niemand erklären konnte, abzog. Also dachte ich mir, gehe ich doch erst einmal zu Zack. Er wird wahrscheinlich sowieso nicht in der Schule sein, so wie ich ihn kannte. Dabei schlich sich ein Lächeln auf meine Lippen.

Als ich bei ihn ankam, sah ich Zack nirgendwo. Ich ging rein, da ich wusste, dass er immer seine Tür offen ließ und sah mich dort auch um, aber vergebens, denn er war nicht da. ,,Zack, wo bist du, ich weiß, dass du hier irgendwo bist, also komm raus!" rief ich und da hörte ich es oben in den Bäumen rascheln. Dort saß er, mit seinem Fernglas in der Hand, oben in der Baumkrone. ,,Hey Blondi, wie ist die Luft da unten?" fragte Zack mich lachend. ,,Ganz gut und bei dir? Wie bist du da überhaupt hochgekommen?" fragte ich ihn daraufhin. ,,Super. Aber keine Ahnung, ich bin plötzlich aufgewacht und habe gemerkt, dass irgendwas nicht stimmt und weißt du was? Ich kann sogar über Häuser springen, ist das nicht geil?" erzählte er mir. Ich sehe ihn nur herausfordernd an und schrie dann auf. Denn Zack sprang auf einmal vom Baum, sprang dabei über sein Haus und landete so, als wäre er gerade mal über einen Stein gesprungen. Ich sah ihn nur mit geweiteten Augen und offenen Mund an. ,,Mach Mund zu, sonst läuft die Sabber, aber das solltest du echt auch mal probieren." sagte er.

Wir gingen rein und setzen uns auf sein Bett. ,,Ich weiß nicht, was passiert ist, aber ich glaube, es bedeutet nichts Gutes." sagte ich. ,,Ja, aber vor allem, wie können wir noch leben. Ich dachte ich wäre tot oder wer weiß was sonst, doch sitze ich jetzt einfach mal mit dir hier und quatschen und mir geht's blendend." sagte Zack daraufhin. Ich sah danach nur nachdenkend gerade aus und stützte meinen Kopf auf meine Arme, bis mir was einfiel. ,,Hast du noch diese Platte, von gestern?" fragte ich. Zack griff in seine Hosentasche und holte es raus. Seine war schwarz. ,,Glaubst du, die Farben haben etwas zu bedeuten? Und hat nicht jeder von uns so eine?" fragte ich ihn weiter. ,,Hm, ich weiß nicht, vielleicht. Hast du auch mitbekommen, das verfolgt dich voll, denn ich hatte es heute Morgen irgendwo hin gepackt und plötzlich lag es draußen neben mir. Weißt du, wie ich mich erschrocken habe?" sagte er lachend. Ich musste bei der Vorstellung lachen. ,,Ja bei mir war es ungefähr gleich und ich habe einfach mal meinen Tisch kaputt gemacht, wie weiß ich auch nicht. Das schafft doch kein normaler Mensch, nur weil er sich mal abstützen wollte." erzählte ich ihm. Zack lachte nun auch. ,,Oh Gott, dieses Kopfkino. Du so als Halbelefant und zerstörst deine Wohnung." gab er immer noch lachend von sich.

Plötzlich wurden wir unterbrochen, denn wir hörten ein Vibrieren und schauten uns um. Da stachen mir diese Teile in mein Auge. Sie bewegten sich und auf einmal schmolz die Schüssel, in der wir sie gelegt hatten. Wir beide bekamen große Augen und ich dachte mir, nicht schon wieder so etwas. Ich nahm meine schnell in die Hand und Zack seine. Zack sah mich an. ,,Ich glaube, wir sollten mal nachsehen, ob wir noch was finden." ,,Du meinst, wir sollen da hingehen, wo wir sie gefunden haben?" fragte ich nach. ,,Oh, ja." sagte Zack nur mit einem Grinsen im Gesicht. Es wirkte ansteckend, denn kurz darauf, musste ich auch grinsen. ,,Na dann, ab zur Action." sagte ich und schon gingen wir los.

°^Der orange Ranger^° ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt