°^Kapitel 30^°

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Jason löste sich nach viel zu kurzer von mir und sah mir tief in die Augen. Seine Hand ruhte auf meiner Hüfte und seine andere lag auf meiner Wange, die er mit seinen Daumen streichelte. „Bitte verzeih mir. Ich kann nicht länger mit dem Gedanken leben, dass du mich dafür hasst. Das war idiotisch von mir... ich weiß, aber... ich liebe dich." sagte er und sah mich dabei flehend an. Ich schloss die Augen und atmete tief durch. Kann ich ihm verzeihen? Eben habe ich es ja selbst bemerkt, dass ich ihn noch liebe. Er hat sich verändert und ist erwachsener geworden, ich sollte ihm noch eine Chance. „Ok... ich gebe dir noch eine Chance , nur vermassle sie nicht. Ich konnte das... " sagte ich, doch hörte auf zu sprechen, als ich ein Knacken hinter mir wahrnahm. Ich drehte mich um sah zur Tür. Was macht sie hier?

Schnell rutschte ich von Jasons Schoß runter und stand auf. „Hab ich euch gestört?" fragte Kim mit einem Grinsen im Gesicht, doch irgendwas stimmt nicht mit ihr, das merke ich. „Ähm nein, schon gut." antwortete ich und merkte, dass mein Gesicht rot anlief. „Also ich würde sagen, dass es gerade ein ungünstiger Zeitpunkt ist." mischte Jason sich ein. „Habe ich gesehen. " kam es von Kim. Ich glaube, ich werde gerade so rot, wie eine Tomate. Kim hat echt ein gutes Timing. „Wieso bist du hier?" lenkte ich vom Thema ab. Sie kam dichter und setzte sich auf den Teppich vor dem Sofa. Hoffentlich ist nichts passiert, sie hat irgendwas. Ich setze mich wieder aufs Sofa neben Jason. „Was ist los?" fragte Jason, der anscheinend auch mitbekommen hat, dass Kim etwas belastet.

„Ich denke, ich bin der Grund warum wir uns nicht verwandeln können." sagte sie, was Jason und mich fragend schauen lies. Kim seufzte und faltete ihre Hände. „Ich bin nicht ehrlich gewesen... ok, ich habe Ty Flemming eine verpasst, weil er zu mir sagte, ich sei der gemeinste Mensch, den er jemals traf... und er hatte Recht." erzählte sie. Jason schüttelte den Kopf und ich sah sie ungläubig an. Zwar weiß ich nicht, wer dieser Ty ist, aber nachfragen will ich jetzt auch nicht. „Das stimmt nicht, du bist nicht..." sagte ich, doch Kim unterbrach mich. „Ok warte." Sie holte ihr Handy raus und tippte kurz darauf herum. Dann hielt sie uns das Handy hin und zeigte uns ein Bild. „Oh." kam es von Jason und mir. Verstört sah ich weg. Wieso macht man solche Bilder?

„Hast du das Foto gemacht?" wollte Jason wissen, weswegen ich ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen ansah. „Nein, Amanda Clark hat das Foto geknippst... Ist ein Selfie, aber sie hat es mir geschickt... vertraulich. Sie hat mir vertraut." erklärte Kim kopfschüttelnd. Ich habe da schon so eine Vorahnung, was danach passiert ist. „Und du hast das Bild an Ty geschickt?" fragte Jason geschockt. Kim sah zu Boden. „Ja... mit einer Nachricht dazu, in der stand <Und so ein Mädchen willst du deiner Mum präsentieren?>." gesteht sie. Mit offenen Mund sehe ich sie an. Das hätte ich nun nicht erwartet. Ich dachte mir zwar, dass sie es weiter geschickt hat, doch diese Nachricht dazu? „Ich wusste nicht wie gemein das war, erst als ich ihr Gesicht sah..." machte Kim sich Vorwürfe. Auch Kim bereut ihre Taten, was ich verstehen kann. „Hey, in der Schule machen tausende solcher Bilder die Runde." sagte Jason und versuchte Kim zu beruhigen. Ich weiß gerade echt nicht, was ich dazu sagen soll, denn das hätte ich von ihr echt nicht erwartet. Wütend oder Vorwürfe würde ich ihr nicht machen, doch geschockt bin ich. „Die sind mir egal, aber das hier nicht. Ich war das." sagte sie mit Nachdruck in der Stimme. „Ich saß in Mr. Dadmars Büro mit Amandas Vater und musste zusehen, wie sie ihm das Foto seiner Tochter zeigten... In seinen Augen sah ich das erste Mal, was aus mir geworden war... Wisst ihr, ich fing an zu lügen, ich... ich gab allen anderen die Schuld. Ich wäre am liebsten gestorben und deshalb war ich bereit abzuhauen." erzählte Kim bedrückt. Es macht sie wirklich fertig.

Ich rutschte von dem Sofa, setzte mich neben ihr und nahm sie in den Arm, wofür sie sich bedankte. „Warst du deswegen so distanziert zu mir?" fragte ich sie. „Ja, ich wollte dich in die Sache nicht mit reinziehen und ich wollte nicht, dass du schlecht von mir denkst." gesteht Kim. „Es war echt nicht schön von dir, aber wenigstens weiß ich jetzt den Grund und kann dich verstehen." sagte ich und lächelte sie warm an. „Fang noch mal an. Lösch das Foto, auf der Stelle." kam es von Jason. Kim seufzte und fuhr sich mit der Hand durch ihr Haar. „Jason, das kann man nicht einfach löschen." „Dann lebe damit. Du hast was schlimmes getan, aber das macht dich noch lange nicht zu einen schlimmen Menschen." redete er auf sie ein. „Da muss ich Jason recht geben. Das was du gemacht hast war schlimm, aber das ändert nichts an deiner Person. Du bist immer noch meine Freundin, Kim." sagte ich und nahm ihre Hand. Kim lächelte leicht und sah uns an. Wir schwiegen eine Weile, bis von uns dreien das Handy piepte. Wer schreibt denn um diese Uhrzeit noch eine Nachricht und wieso bekommen wir alle eine. Irgendwas ist passiert, das weiß ich. 

°^Der orange Ranger^° ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt