°^Der orange Ranger^° ✔️

°^Kapitel 34^°

,,Er ist tot." wiederholte Kim und streichelte Billy über die Wange. Ich löste mich von Jason und sah wieder zu Billy. ,,Wieso er?" fragte ich flüsternd und wischte mir die Tränen weg. Ich habe mal mit dem Gedanken gespielt, wie es wäre, wenn es einer von uns nicht schaffen könnte, aber dass es Wirklichkeit wird, hätte ich nicht gedacht. Was sollen wir Billys Familie erzählen, uns wird nie jemand glauben.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als ich sah, dass Kim etwas aus Billys Jackentasche nahm. Sein Handy und ein gefaltetes Blatt Papier. ,,Was steht da?" wollte ich sofort wissen und kniete mich neben sie. ,,Wir sollten eine Band gründen." hauchte sie und ihre Hände fingen an zu zittern. Die Erinnerung brachte mir wieder Tränen in die Augen, dennoch musste ich auch lächeln. Das war vor ein paar Tagen in der Schule. Wir hatten einen Spaß daraus gemacht und es uns gegenseitig zugeworfen. Doch dass Billy es die ganze Zeit mit sich getragen hat rührt mich. Er hat sehr an unseren Team gehalten und war immer dafür, dass wir es zusammen schaffen könnten. ,,Ohne Billy sind wir kein richtiges Team mehr." sagte Trini und fuhr sich durch die Haare. Ich schüttelte meinen Kopf. ,,Das stimmt, aber wir müssen trotzdem weiter kämpfen. Wir müssen uns an Rita rächen und sie umbringen. Dieses Monster gehört hier nicht her." kam es überzeugt von mir. Sie wird nur noch mehr Menschen das Leben nehmen. ,,Wir müssen sie aufhalten." fügt Jason hinzu.

,,Heben wir ihn hoch." sagte Kim und sah uns an. Verwirrt schauten wir sie an. ,,Helft mir ihn hochzuheben!" forderte Kim mit Druck in der Stimme. Sofort kamen die anderen zu ihr und knieten sich ebenfalls hin. Wir verstanden was Kim damit meinte, wir müssen hier weg. Ich nahm Billys rechtes Bein und hob meinen Blick, da Jason noch unschlüssig dastand. ,,Mach schon!" presste Zack hervor und schlug ihm gegen die Brust, danach bewegte er sich und nahm dann das andere Bein von ihm. Gleichzeitig hoben wir ihn hoch. Zu fünft gingen wir nun los.

Den ganzen Weg über sprachen wir kein Wort, doch wusste jeder von uns wohin wir jetzt mussten. Zordon, er muss uns einfach helfen. Vielleicht kann er ja etwas für Billy machen. Es wurde bereits schon hell, als wir bei der Klippe ankamen, doch ich merkte keine Müdigkeit. Dies war auch gut so. Langsam setzten Jason und ich Billys Beine ab und versuchten ihn aufrecht zu halten. ,,Ok... komm schon Billy. Halt ihn fest, ganz fest, ja?" sagte Jason zu mir und man hörte aus seiner Stimme, wie nah er den Tränen war. Jason war sehr gut mit Billy befreundet, mehr als ich mit ihm war. Ich hob meine Hand und fuhr ihm über die Wange und nickte. Wir beide nahmen einen Arm von ihm und gingen dichter an die Klippe heran, die zum Raumschiff führte. Danach sahen wir uns nochmal kurz an und sprangen dann zusammen mit Billy. Im Wasser angekommen, folgten die anderen uns.

Schnell schwammen wir nach unten und kamen an der Spiegelung im Wasser an. Ich zeigte den anderen mit einer Kopfbewegung, dass sie als erstes durchschwimmen sollten, damit sie Billy auffangen konnten. Dies taten sie auch und kurz danach gaben Jason und ich ihm einen Anstoß und dann war er weg. Auch wir beide folgten dann. Wir nahmen Billy wieder hoch und gingen mit ihm weiter zum Raumschiff. Die Tür öffnete sich sofort und wir traten ein.

Alpha stand bereits bei Zordon und die beiden unterhielten sich. ,,Legen wir ihn hierhin." schlug Jason vor. Wir legten Billy bei der Treppe, die nach unten zu den beiden führte ab und ich zog meine Jacke aus. Diese legte ich unter Billys Kopf. ,,Meister Billy." flüsterte Alpha geschockt. Jason stellte sich hin und ging auf Zordon zu, was ich ihm nachtat. ,,Tun sie irgendwas, ok? Sie müssen doch irgendwas für ihn tun können." kam es hektisch von ihm. ,,Ich sagte es euch, ihr wart noch nicht bereit." pflichtete Zordon uns bei. Ich faltete meine Hände zusammen und sah ihn mit Hoffnung in den Augen an. ,,Zordon, bitte helfen sie uns... bitte." flehte ich mit brüchiger Stimme. ,,Es gibt nichts was ich für ihn tun könnte, wir drei waren rücksichtslos mit unseren Teams." antwortete er bedauernd. Jason und ich haben versagt als Anführer. Ich sah zu Boden und es herrschte für kurze Zeit Stille, denn niemand von uns wollte daran glauben, dass wir Billy nicht helfen können. Es muss doch irgendwas geben. Ich kann es nicht glauben, dass Billy tot ist. Mein Blick richtete sich auf Jason, aus dem die Schuld nur so spricht. Ich gehe auf ihn zu und wische ihm die Träne weg, die sich einen Weg aus seinem Auge gesucht hat. ,,Gib dir nicht alleine die Schuld an seinem Tod, wir beide haben es."

,,Es tut mir Leid." entschuldigte sich Jason und sah dabei zu Zordon. Er drehte sich um und ging zu Billy, Trini und Kim. Zack kam zu mir und fuhr mir über den Rücken. Zusammen gingen wir zu den anderen vier und stellten uns hinter ihnen. Zack ließ seinen Arm auf meinen Schultern liegen und ich war froh, dass er bei mir war. Auch ihn hätte ich beinahe verloren. ,,Es tut mir Leid. Er ist meinetwegen gestorben." sagte Jason und knetete seine Hände. Sofort schüttelte ich meinen Kopf. ,,Nein Jason, ich habe euch genauso dazu überredet." Kim stand auf und sah uns unverständlich an. ,,Nein Ashley, wir alle haben Schuld." sagte sie. ,,Kim... Jason und ich haben euch dazu gedrängt und wie gewöhnlich trafen wir die falschen Entscheidungen." ,,Aus Furcht, Wut... ich weiß auch nicht, ich war so dermaßen wütend." fügte Jason enttäuscht hinzu und fuhr sich über das Gesicht. Ich verschränkte meine Arme und sah wieder zu Boden. Zack zog mich dichter zu sich und ich verlor wieder Tränen. Wieso muss Jason sich die ganze Schuld geben, das macht mich fertig.

,,Billy war ein toller Kerl, wisst ihr. Er hat es geliebt... er hat es geliebt ein Power Ranger zu sein. Verzeih mir Billy, ich würde mein Leben für deins geben, wenn ich könnte." sagte Jason überzeugt davon. Ich bekam Gänsehaut, denn ich wusste, dass ich das auch machen würde. Billy hat es mehr verdient als ich am Leben zu sein. Er hat Familie, ich nicht. Wenn ich an seiner Stelle wäre, dann wäre ich endlich wieder bei meiner Mutter.