Gefühlschaos

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Ich öffnete meine Augen und starrte auf eine weiße Decke. Ein lautes Piepen bereitete mir Kopfschmerzen. Ich versuchte mich hoch zusetzen. Verwirrt sah ich um mich. Ich war an irgendwelchen Geräten angeschlossen. Wo bin ich hier? Warum bin ich hier? Plötzlich kam Kenzo herein. Ich wollte seinen Namen sagen, aber ich brachte keinen Ton heraus. ,,Du bist wach."sagte Kenzo und küsste mich. Verwirrt sah ich ihn an. ,,Wo bin ich hier?"fragte ich und hatte meine Stimme wieder. ,,Im Krankenhaus. Du hattest ein starkes Schlafmittel verabreicht bekommen."erklärte er. Mir viel wieder alles ein. Wo ist meine Mum? Sie muss ja noch leben. Ich sah meinen Dad mit den Ärzten reden. ,,Wie lange liege ich hier schon?"fragte ich. ,,Drei Tage."erklärte Kenzo. Seufzend ließ ich mich in die Kissen fallen. Es war endlich alles wieder vorbei. Es geht uns allen gut. Was will man mehr. Mein Vater kam herein. ,,Venus!"rief er und nahm mich in den Arm. ,,Ich dachte du wachst nie wieder auf."flüsterte er. ,,Wo ist Mum? Kann ich sie sehen?"fragte ich hoffnungsvoll. Mein Dad und Kenzo tauschten blicke aus. ,,Was ist los?"fragte ich beunruhigt. ,,Venus.."fing mein Dad an. ,,Wo ist meine Mum!"rief ich hysterisch. ,,Sie wurde vergiftet. Sie hat es nicht geschafft."sagte mein Dad und nahm meine Hand. ,,Das kann nicht sein! Ich hatte doch die Spritze!"rief ich verzweifelt. ,,Du hattest nur ein Schlafmittel."sagte mein Dad und nahm mich in den Arm. Ich fing an zu weinen. Das konnte nicht war sein! Meine Mum konnte nicht tot sein. ,,Bitte sag mir das das nur ein Scherz ist."weinte ich. ,,Venus es tut mir so leid."flüsterte mein Dad und streichelte meinen Rücken. ,,Ich will alleine sein."sagte ich zu meinem Dad und Kenzo. ,,Bist du dir sicher?"fragte Kenzo. ,,Ja."sagte ich. ,,Wir kommen später noch mal."sagte mein Dad und verließ mit Kenzo das Zimmer. Verzweifelt drückte ich mein Gesicht ins Kissen. Das konnte alles nicht war sein. Wütend schrie ich ins Kissen, bis ich keine Luft mehr bekam. Sie konnte nicht fort sein. Das konnte alles nicht war sein. Konnte eine falsche Entscheidung in meinem Leben mir die Mum weg nehmen? Ich verspürte Hass gegenüber Ian und Miko. Sie sollen leiden, so wie ich leide. Weinend drückte ich meine Knie an meinen Körper. Ich konnte nicht aufhören zu weinen, ich wollte es aber auch nicht. Der Schmerz sollte bleiben. Warum konnte ich nicht das Gift bekommen? Warum musste es meine Mum sein? Sie war nur wegen mir dort. Weil sie mit mir tauschen wollte. Sie wollte mich einfach nur retten. Was wäre passiert wenn wir wirklich ausgetauscht worden wären? Wäre sie dann noch am Leben? Was wäre, wenn ich niemals Miko gedatet hätte? Mein Kopf platzte vor Gedanken. Der Schmerz in meinem Herzen war unerträglich. Wie sollte ich den Tod meiner Mum jemals überleben? Wie sollte ich jemals wieder atmen ohne das Gefühl zu haben keine Luft mehr zu bekommen? Dieser Schmerz und Verlust ist unüberwindbar. Entschlossen stand ich auf. Es war schwer, wegen den ganzen Geräten und mein Körper hatte keine Kraft. Ich erblickte eine Schere. Ich kämpfte mich zu ihr und war erleichtert als ich sie in der Hand hatte. Mühsam setzte ich mich wieder aufs Bett. Der Schmerz war unerträglich. Ich werde das nicht schaffen, das wusste ich. Zitternd hielt ich die Schere an mein Handgelenk. Vielleicht würde ich durch diesen Schmerz, den Schmerz in meinem Herzen vergessen. Entschlossen schnitt ich mit der Schere in mein Handgelenk. Sofort erfüllte mich ein Schmerz durch den ganzen Körper. Es floss unkontrolliert Blut aus meinem Handgelenk. Es fühlte sich irgendwie erleichternd an. Schwach ließ ich mich in mein Kissen fallen. Ich spürte wie das Blut an meinem Körper runter lief. Plötzlich öffnete sich meine Zimmer Tür und Ärzte kamen herein gestürmt. Danach passierte alles so schnell. Sie riefen sich immer wieder Dinge zu. Eine Krankenschwester gab mir eine Spritze. Ein anderer drückte meine Wunde zu. Ich wollte meinen Arm weg ziehen, doch mein Körper fühlte sich auf einmal so schwer an. Dann wurde alles schwarz um mich.

Als ich meine Augen öffnete, sah ich in das Gesicht meines Dads. ,,Sowas machst du nie wieder!"rief er hysterisch. ,,Ich kann nicht auch noch dich verlieren."fing er an zu schluchzen. Erst jetzt wurde mir klar, was ich da eigentlich getan hatte. Das war nicht fair von mir, gegenüber meinem Dad. Er hatte den selben Verlust wie ich. ,,Es tut mir leid. Es war nur so unerträglich. Es hat mich innerlich zerrissen."murmelte ich und fing an zu weinen. ,,Ich weiß mein Schatz."sagte mein Dad und streichelte mir beruhigend über die Haare. ,,Ich hab mich darum gekümmert das du eine Therapeutin bekommst."sagte er. ,,Ich will da nicht hin."sagte ich. ,,Das ist das beste. Das wird dir helfen."sagte mein Dad. Am Ende willigte ich ein. Vielleicht würde mir das wirklich helfen. ,,Die Ärzte haben gesagt sie darf nach Hause, wenn wir sie beaufsichtigen."sagte Kenzo und kam ins Zimmer rein. Warum war er hier? ,,Ich lass euch beide mal alleine."sagte mein Dad und verließ das Zimmer. ,,Mach das nie wieder."sagte Kenzo und setzte sich zu mir aufs Bett. Verlegen fing ich an meinen Fingern zu knibbeln. Ich wollte nicht das er mich so sieht. ,,Venus. Sag doch was."sagte er vorsichtig. ,,Was soll ich sagen? Meine Mum ist tot."sagte ich und sah ihn dabei in die Augen. ,,Ich bin für dich da."sagte er und rutschte zu mir näher. ,,Du kannst mir nicht helfen. Du fühlst nicht das was ich fühle."sagte ich leicht wütend. ,,Sie war nicht meine Mum, aber ich kannte sie auch. Ich habe auch einen netten Menschen verloren. Mein Schmerz ist nicht deiner, aber ich kann ansatzweise erahnen wie es sich für dich anfühlt."sagte er und versuchte meine Hand zu nehmen. ,,Warum verschwindest du nicht einfach?"keifte ich ihn an. ,,Weil ich dich liebe Venus. Von der ersten Sekunde an. Hätte ich dich bloß an dem einen Tag nicht alleine gelassen. Wäre ich bei dir geblieben.."sagte er verzweifelt. ,,Nein fang erst garnicht damit an. Du hast keine Schuld."murmelte ich und nahm sein Gesicht in meine Hände. Ich liebte diesen Jungen, war nur zu feige gewesen es mir einzustehen. ,,Verlass mich nicht."flüsterte ich und mir liefen Tränen über die Wange. ,,Ich bin da. Ich bin bei dir."sagte er und drückte mich an sich.

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Dieses Kapitel ist mal mehr mit Gefühlen. Hoffe es gefällt euch und ihr findet das nicht langweilig.
-Nur mal so als Info haha, beim schreiben habe ich mir das Lied ,,Now or Never-Halsey" angehört. Ist ein echt schönes Lied.

Das einige Kapitel mehrmals hochgeladen werden liegt nicht an mir. Das ist ein Fehler von Wattpad. Ich bin im Urlaub in Frankreich und habe nur eine leere Internet Flat. Und versuche trotzdem für euch ganze Zeit Kapitel hoch zu laden. Was sehr lange übrigens dauert. Wenn es einige so sehr stört, auch wenn ich überhaupt nichts dafür kann, kann ich es mit dem hochladen lassen und erst nach meinen Sommerferien weiter schreiben.

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