Beerdigug

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Traurig sah ich in den Spiegel. Ich trug ein Schwarzes Kleid. Geschminkt hatte ich mich nicht. Ich nahm die roten Rosen von meinem Bett und ging die Treppen runter. Schweigend setzte ich mich ins Auto und sah aus dem Fenster. Ich blendete meinen Dad und Kenzo aus. Ich wollte nicht reden. Als wir da waren stieg ich aus und lief schon vor. Es waren so viele Menschen gekommen. Jeder einzelner hier kannte meine Mum. Jeder einzelne hier hatte sie verloren. Aber niemand musste das durch machen was ich durchmachte. Niemand konnte sie mir wieder geben. Als die Menschen Menge mich erblickte rannten sie alle auf mich zu und wünschten mir ihr Beileid. Dankend versuchte ich aus der Menschen Menge zu fliehen. Deren Beileid brachte sie mir auch nicht zurück. Erschöpft setzte ich mich in die erste Reihe. Auf meinem Stuhl war ein Namenschild. Ich war gerade wirklich auf der Beerdigung meiner Mum. Mein Dad und Kenzo setzten sich zu mir. Ein Pastor erschien vorne und began zu reden. Ich sah mich in der Menschen Menge um. Viele weinten, die anderen schauten traurig zum Pastor und hörten ihn zu. Meine Therapeutin meinte zu mir das diese Beerdigung wichtig für mich ist, um den Tot meiner Mum abzuschließen. Ich wüsste aber nicht wie mir das hier helfen sollte. Das hier war wie ein Schlag ins Gesicht. Deswegen habe ich mich auch dagegen entschieden eine Rede zu halten. Warum sollte ich den Leuten erzählen wie toll meine Mum war? Wenn sie sie kannten wissen sie es. Warum sollte ich meine Erinnerungen mit denen Teilen. Schweigend hörte ich den Leuten zu die etwas zu meiner Mum sagten. Als es began das sich jeder einzeln von meiner Mum verabschieden konnte, blieb ich sitzen. ,,Kommst du?"fragte meine Dad. ,,Ich bin noch nicht bereit."flüsterte ich und sah auf den Boden. Kenzo strich mir über die Schultern und ließ mich allein. Ich saß gefühlte Stunden auf dem Stuhl. Ich stand auf als keiner mehr da war. Unsicher ging ich zum Sarg. Mein Herz blieb stehen als ich meine Mum sah. Ich sah sie zum ersten Mal wieder, seid der letzten Nacht. ,,Mum."murmelte ich. Die Rosen legte ich ihr in die Hände. ,,Du fehlst mir so sehr."flüsterte ich und fing an zu weinen. ,,Wieso konnte ich nicht an deiner Stelle gehen? Warum du.."murmelte ich. Vorsichtig berührte ich ihre Hand. Sie war eiskalt. Meine Mum sah wunderschön aus. ,,Kannst du nicht einfach wieder zurück kommen?"fragte ich sie verzweifelt. ,,Es wird Zeit."kam mein Dad. Ungern entfernte ich mich vom Sarg. Ich schaute den Männern zu wie sie den Sarg in die Erde runter ließen. Jetzt war sie für immer fort. Ich starte auf das Loch, was sie zu schütten. ,,Komm."sagte Kenzo und nahm mich bei der Hand. ,,Sie fehlt mir."flüsterte ich. ,,Ich weiß, kleines."sagte er und drückte mich an sich.

Ich knibbelte an meinen Fingern. Ich saß im weichen Sofa bei meiner Therapeutin. ,,Wie war die Beerdigung?"fragte sie. Meine Therapeutin war eine ältere Frau und sie trug eine Brille. ,,Gut."sagte ich. ,,Nur gut?"fragte sie mit hoch gezogenen Augenbrauen. ,,Was soll ich großartig sagen? Heute habe ich meine Mum das letzte mal im Leben gesehen."zischte ich. ,,Das stimmt nicht. Du hast viele Fotos."sagte sie. ,,Das ist nicht das selbe."murmelte ich. ,,Wie hast du dich auf der Beerdigung gefühlt?"fragte sie. ,,Ich wollte mit niemanden meine Trauer teilen."sagte ich. ,,Warum nicht? Die anderen Trauer doch auch."sagte die Therapeutin. ,,Aber sie kannten meine Mum nicht so wie ich. Meine Erinnerungen mit ihr gehören nur mir."sagte ich. ,,Das bestreitet auch keiner."sagte sie und lächelte mich an. ,,Wie läuft es bei euch zuhause?"fragte sie. ,,Keine Ahnung fragen Sie doch meinen Dad. Mit ihm reden sie doch sowieso immer."sagte ich genervt. Dieses ganze Gequassel ging mir auf die Nerven.
,,Wie lange haben wir noch?"fragte ich gelangweilt. ,,Zwanzig Minuten."sagte sie. ,,Wie lange muss ich noch zu Ihnen kommen?"fragte ich. ,,Bis ich der Meinung bin, das du das alles gut verarbeitet hast."sagte sie.

Auf dem Weg nach Hause trete ich einen Stein, den Weg entlang. Es hat ewig gedauert meinen Dad zu überreden das ich alleine nach Hause gehen darf. Er machte sich zu viele Sorgen. Aber ich konnte ihn verstehen, er wollte nicht noch mich verlieren. Plötzlich kam ein Junge zu mir gerannt und drückte mir ein Packet in die Hand. Erschrocken ließ ich es erst mal auf den Boden fallen. Ich wartete einige Sekunden ab und hob es dann auf. Neugierig trug ich es in mein Zimmer. Mit der Schere schnitt ich es auf. Darin lagen viele Kassetten drin. Sie waren alle beschriftet. Tag1, Tag 20. Was war das? Neugierig ging ich mit dem Packet zum tv und schob die Kassette wo Tag 1 drauf stand rein. Gespannt starrte ich auf den Tv.

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