Twentyseven

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Twentyseven

 

 

Ich setzte einen Schritt nach dem andern. Still betraten Niall und ich den Schulhof. In der hintersten Ecke standen all unsere Freunde. In einem Kreis. Mit zittrigen Beinen setzte ich ein nach dem andern Schritt. Mir war schon ganz schlecht. Mein Blick war auf den Boden gerichtet und ich klammerte mich ein wenig an Niall´s Jacke, alleine hatte ich wohl nicht stehen können. Seine Nähe beruhigte mich etwas. Er legte seine Hand auf meinen Rücken, um zu zeigen, dass er da war. Mein Blick war immer noch starr auf den Boden gerichtet und mit meinen Haaren versuchte ich ein bisschen mein Gesicht zu verstecken. Ich spürte die Blicke der andern auf mir. Eine kleine Träne floss meine Wange herunter. Die ich schnell mit meiner Hand weg wischte. Niemand sollte sehen wie zerbrechlich ich bin.

Als wir bei Niall´s Freunden angekommen waren. Wurde ich gleich in eine enge Umarmung gezogen. Als ich aufsah blickte ich in Laura´s lächelndes Gesicht. Sie strahlte über beide Wangen. Schließlich schenkte ich ihr auch ein kleines lächeln.

“Du glaubst gar nicht wie ich dich vermisst habe. Wo warst du denn?”, fragte sie mich.

Ich blickte kurz zu Niall herüber, der bei seinen besten Freunden Harry und Zayn stand. Ich schenkte ihm ein kleines lächeln. Er hatte es niemanden gesagt. Ich war froh darüber, denn jetzt war ich mir sicher. Das ich ihm echt alles erzählen konnte, ohne es weiter zu erzählen. Doch das EINE werde ich nie jemanden erzählen.

Als ich einmal über den Schulhof schaute, beruhigte mich es ein wenig. Keiner schaute mehr zu uns. ´Zum Glück´

Als ich mein Blick über den Schulhof flog. Blieb mein Blick an einer ganz bestimmten Person hängen. Genau in dem Moment schaute ER mich an. Mein Hals wurde auf einen Mal ganz trocken und ich musste erstmal schlucken. Schnell schaute ich weg. Doch ich spürte SEINEN Blick noch immer auf mir. Als ich noch mal zu IHM linste, sah ich wie ER auf mich zu kam. Mir wurde schon ganz schlecht und meine Beine wurden immer wackeliger. Ich hatte mühe und Not mich auf meinen zittrigen Beinen zu halten. Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen.

´Bitte nicht´ bettelte ich mich selber an.

Doch ich sah, wie ER immer näher auf uns zu kam. Niall kam auf mich zu und sah mich besorgt an.

“Ist alles okay Emy?”, fragte er mich und nahm meine Hand.

Plötzlich spürte ich einen Schmerz an meiner Schulter. Ich drehte mich einmal um, und sah IHN vor meinen Augen.

Ich zitterte schon wieder… vor Angst. Was will ER jetzt machen? Ich musste in seine Dunkelbraunen Augen schauen. Dieser kalte, emotionslose und wütender Blick. Brachte meinen Atem zum stocken. Ich hatte das Gefühl, als konnte ich gar nicht mehr atmen.

Niall sah mich entgeistert an. ER lief schließlich ohne etwas zu sagen an mir vorbei. Aber er brauchte auch nicht reden. Es reichte schon, das ER mir in die Augen geschaut hatte.

Seine Augen erinnerten mich immer an all das, was er mir angetan hatte. An die Szene im Park. Alles spielte sich wieder in meinem Kopf ab. Ich konnte mich plötzlich an nichts anders mehr denken. Ich hörte die schreie, ich hörte, wie ich ihn damals angebettelt habe. Es war so als wäre ich nicht die Person, der es passiert ist. Sondern eine fremde die es gesehen hat. Doch so war es leider nicht. Ich sah wie ich zusammengebrochen bin… und was passiert ist. Das alles wollte ich nicht sehen…

Ich spürte zwei starke Arme um mich, doch schon wurde alles schwarz und ich sagte am Boden zusammen…

 

Niall P.O.V.

 

Ich merkte wie sie bei ihren Gedanken war. Sie zitterte am ganzen Körper und ich sah, wie sie sich kaum auf ihren zittrigen Beinen halten konnte. Ich sah, wie sie immer wackliger auf ihren Beinen wurde. Schnell packte ich sie und schon brach sie zusammen. Zum Glück konnte ich sie gerade noch packen und schon lag sie in meinen Armen. Ihr Gesicht war ganz bleich und ihre Augen geschlossen. Fast alle schauten zu uns. Es war mir eigentlich scheiß egal. Ich musste mich um Emy kümmern.

Schon packte ich Emy am Rücken und unter ihren Beinen und hob sie hoch. Schwer war sie nicht. Sie ist so dünn und zerbrechlich. Mit schnellen Schritten liefen ich, Laura und Harry zum Seketeriat.

Harry hielt schon die Tür offen und ich legte Emy auf der Krankenliege ab. Die Seketerin schaute und besorgt an.

“Was ist mit ihr?”, fragte sie nervös und besorgt.

“Rufen sie einen Krankenwagen! Sie ist umgekippt. Einfach so…”, sprach Harry für mich.

Ich war viel zu sehr mit Emy beschäftigt. Ich hatte ihr ein Kissen unter den Kopf gepackt und ihre Beine Hochgelegt. So kommt sie hoffentlich wieder zu sich. Ich atmete einmal tief durch, nahm ihre Hand und umschloss sie mit meiner.

Harry und Laura schauten mich immer noch beschockt.

“Passiert ihr das öfter?”, fragte mich Harry.

Harry war ein guter Freund von uns und mein bester Kumpel. Laura war Emilys beste Freundin… sie durften doch davon erfahren, dass es ihr nicht gut ging. Schließlich hatte man es ja gesehen!

“Ja, ich weiß auch nicht was im Moment mit ihr los ist…”, sagte ich leise und schaute zu Emily. Sie hatte immer noch die Augen geschlossen. Die Seketerin hatte in der zwischen Zeit einen Krankenwagen gerufen, um Emily einfach noch einmal durch checken zu lassen.

Als sie schließlich eintrafen, Emily auf die Liege legten und zum Krankenwagen liefen. Der Unterricht hatte schon angefangen, daher war keiner mehr auf dem Schulhof. Harry und Laura waren in der Zwischenzeit auch schon zum Unterricht gegangen. Der Direktor hatte besagt, dass ich mitfahren sollte, weil ich Emy besser kenne alles alle anderen und ihre Mum schließlich auch nicht hier war.

 

~~~Im Krankenhaus~~~

 

Nervös saß ich vor dem Behandlungszimmer und wartete auf Emily. Ich wartete schon anderthalb Stunden. Ich hatte schöneres in dieser Zeit machen können, wenigstens musste ich nicht in die Schul hocken. Ich tat es ja auch für Emy.

In diesem Moment wurde die Tür geöffnet und Emy kam mit dem Arzt heraus. Sie war immer noch total blass und ihre Augen hatten einen roten Rand. Sie sah fix und fertig aus.

“Kann ich noch mal mit ihnen sprechen?”, fragte mich der Arzt.

Ich nickte. Emily setzte sich in der Zeit auf den Stuhl. Der Arzt meinte ich solle kurz ins Behandlungszimmer kommen. Es war der Arzt, der auch Emily letztes Mal behandelt hatte. Als sie ins Krankenhaus gekommen war. Ich setzte mich gegenüber von ihm und sah ihn gespannt. Er guckte mich ernst an.

“Also eigentlich sind sie ja kein Familienangehöriger… aber Frau Collin hat mir erzählt sie sind sehr sehr gute Freunde und sie dürfen das wissen. Sonst darf ich sie auch nicht entlassen also… Frau Collin hatte einen Nervenzusammenbruch. Anscheinend hat sie das ja öfter. Sie muss ihn ein solche eine Angstsituation gekommen sein, dass sie umgekippt ist. Sie sollte sich heute erst mal ausruhen!”, sagte der Arzt.

In eine Angstsituation? Aber da war doch nichts… wahrscheinlich hatte sie angst auf die Reaktionen der andern.

 

I want you!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt