Kapitel 19

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Wir standen im Speisesaal. Mit wir meinte ich Fraya, Silver, John, Laya, Layas Eltern, Eve, mich und den Rest der Schule. Ich stellte mich wieder auf das Podest, die Lehrer hinter mir und sagte: 

"Wir teilen uns am besten in Gruppen auf. Ich nehme Fraya, Silver, Eve, Laya und John mit. Ihr könnt euch aufteilen, wie ihr wollt, am besten immer zu sechst." Ich wandte mich an die Lehrer. 

"Ähm... könnten Sie vielleicht -" Jones trat vor und meinte: 

"Wir werden auch helfen. Und wir teilen uns auch in Gruppen auf. Und am besten... ist es, wenn immer ein Lehrer in eine Schülergruppe geht, dann sind es sieben und du bekommst von jedem die Handynummer, damit wir uns gegenseitig erreichen können." Ich blinzelte. 

"Wie viele Lehrer gibt es denn?", fragte ich leicht verwirrt. Jones grinste. Jetzt, wo Professor Hawkins weg ist, 870, und wir haben noch die Eltern deiner Freundin, das heißt es gäbe noch eine Gruppe Lehrer, beziehungsweise Erwachsener." Ich nickte langsam und spielte mit dem Armband an meinem rechten Handgelenk. Fraya hatte mich dazu genötigt es zu tragen. Jones Blick fiel darauf und sie legte den Kopf schief. 

"Schönes Armband.", sagte sie. Ich nickte nur. Sie sah mich einen Augenblick an, verengte die Augen, schien so, als wolle sie etwas sagen, aber sie schwieg. Ich ließ sie ihren Plan vortragen und genauso teilten die Schüler sich auf. Ich wandte mich den Lehrern zu und sagte: 

"Kommen Sie mit." Auch Layas Eltern folgten mir, also wurde ich praktisch von 872 Erwachsenen verfolgt. Ich führte sie zu dem Waffenraum, den Silver mir gezeigt hatte. Da dieser so groß war, das locker noch mehr Leute hineingepasst hätten, war es einfach. Auch ich ging zu einem der Tische, auf denen die Schusswaffen in Glaskästen lagen und nahm mehrere Ersatzmagazine mit. Die Lehrer griffen zu unterschiedlichen Waffen, die meisten zu den mittelalterlichen. Während sie das taten hörte ich einige murmeln: 

"Wer glaubst du wird jetzt Schulleiter?" Plötzlich hörte ich auch meinen Namen. 

"Miss Blues schein ziemlich gute Führungsqualitäten zu haben. Vielleicht sollte sie einen Schulleiter auswählen?" Ich drehte mich zu dem Lehrer um, der das gesagt hatte. 

"Nein, sollte ich nicht. Das ist eine Sache unter den Lehrern, ich kann nicht einfach als Schülerin einen neuen Schulleiter auswählen. Außerdem kenne ich fast keinen von Ihnen." Der Lehrer starrte mich völlig perplex an und meinte: 

"Ich hatte eigentlich geglaubt, dass Sie mich nicht hören können.", sagte er. Ich verstand ihn klar und deutlich, aber der Lehrer neben ihm schien keine Reaktion zu zeigen. 

"Jack.", sagte der Lehrer, der das mit dem Schulleiter vorgeschlagen hatte. Er hatte hellbraunes Haar und grüne Augen. Der Lehrer neben ihm, mit den rostroten Locken, zeigte keine Reaktion. 

"Jack!", wiederholte der mit den braunen Haaren. Jack zeigte keine Reaktion. Aber ich hörte ihn. "Miss Blues, hören Sie mich immer noch?", fragte er und ich nickte. Er wurde blass. Dann schloss er den Mund vollständig und sagte: 

"Das ist extrem gruselig." Seine Lippen bewegten sich keinen millimeter. Mir blieb der Mund offen stehen. "Sie hören mich immer noch?!" Wieder nickte ich. Er wich vor mir zurück und stieß dabei Jack an. Dieser drehte sich um und schien zu bemerken, dass sein Kollege Angst vor mir hatte. 

"Ähm... Keith?", fragte er und der Angesprochene wich einfach weiter vor mir zurück. 

"Könnten Sie mir bitte mal sagen, was hier los ist?", fragte ich an Keith gerichtet. Er riss die Augen auf und sagte: 

"Du kannst meine Gedanken hören." Er war so geschockt, dass er sogar die Förmlichkeiten fallen ließ. Ich starrte ihn an. Jetzt schien Jack ebenfalls ziemlich geschockt. Er sah mich an. 

Phönix der NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt