Es regnete. Wie aus Eimern. Aber es war mir egal. Wir hatten wieder Teams gebildet und da wir diesmal alle nach England gemusst hatten, hatte Lucian Silver so einiges zu Tun gehabt, als plötzlich fast sechstausend Personen seinen Flugplatz gestürmt hatten. In meinem Team befanden sich sieben Personen:
Fraya, die mir ja Gott sei Dank verziehen hatte, Kyle, Phil, Brianna, Jones, Gallagher, der sich verhielt wie ein kleines Kind, das gerade einen James Bond Film das erste mal gesehen hatte und ich. Während Fraya, Kyle, Phil, Brianna, Jones und ich eigentlich vollkommen normal die Gegend nach Ellie und Abbey absuchten, machte Gallagher einen auf James Bond. Ich verdrehte die Augen.
"Daniel, könntest du bitte aufhören dich zu verhalten, als wärst du 007?" Er erstarrte mitten in der Bewegung, die aussah wie eine Mischung aus Schleichen und affigem Tanzen, drehte ruckartig den Kopf zu mir herum und...
fing an die Titelmusik des bekannten Agentenfilms zu singen.
"Dümmm dümmm dümmm dümmm, dümmm dümmm dümmm dümmm, dü dü dü düüüm..." Ich stützte meinen Kopf in beide Hände.
"Daniel Gallagher. Bitte.", nuschelte ich, aber er hörte nicht auf mich. Brianna, Kyle, Phil und Fraya lachten lauthals. Plötzlich hörte Gallagher auf und meinte:
"Hey, ein Bisschen Spaß muss man doch haben, auch wenn man die gekidnappte Schwester sucht." Ich seufzte, aber lächeln musste ich dennoch. Auch, wenn er sich oft verhielt, wie ein kleines Kind, er war wie ein großer Bruder für mich. Und ich war ihm dankbar dafür, dass er mich aufgefangen hatte, als ich gedacht hatte, dass es weiter nach unten nicht mehr ging. Wir suchten weiter. Mittlerweile war ich komplett durchnässt, und ich wusste, dass es den anderen genauso erging. Plötzlich hörte ich, wie jemand nach Fraya rief. Ich schloss die Augen. Ich kannte diese Stimme, das wusste ich, aber irgendwie war sie auch fremd.
"Fraya!" Ich sah mich um und plötzlich sah ich zwei Gestalten auf uns zurennen. Die eine davon hatte schwarzes Haar und dunkle Haut, die andere davon hatte weißblondes Haar, helle Haut und als er näher kam, erkannte ich die silbernen Augen. Fraya riss die Augen auf.
"Sirius!", rief sie und rannte auf ihn zu. Ich richtete meinen Blick auf den anderen Mann, der jetzt bei uns ankam und hob die Brauen.
"Aron?! Was machst du hier?!", fragte ich und er grinste.
"Ich war zufällig hier unterwegs. Na ja, in London. Ich hab die Schüsse gehört, dann hab ich gesehen, wie ihr das Haus verlassen habt. Also bin ich rein, die Tür war ja zersplittert. Und ich hab die Leichen gesehen. Erst hab ich gedacht, alle von ihnen wären tot, aber dann hat Sirius sich bewegt. Ich hab ihm natürlich geholfen. Ich hoffe, das war okay.", sagte er grinsend. Ich erwiderte das Grinsen und umarmte ihn.
"Danke.", murmelte ich. Er erwiderte die Umarmung.
"Tut mir leid wegen deiner Schwester, und wegen deinen Freundinnen." Ich löste mich von ihm und sah ihn an.
"Ellie und Abbey leben noch. Salazar hat uns getäuscht. Uns alle. Die beiden waren nicht die echten. Deshalb sind wir hier. Ich hab Salazar getötet, aber er hat Ellie ihren Willen genommen. Deshalb müssen wir sie und Abbey jetzt finden. Das letzte Mal waren sie in Oxford, sie sind zu Fuß, also weiter als Birmingham können sie nicht gekommen sein. Die gesamte Schule sucht um Oxford herum nach ihnen. Etwas über einhundert Kilometer Umkreis.", informierte ich ihn und er starrte mich einen Moment lang an, dann nickte er.
"Ich helfe euch.", sagte der Ägypter bereitwillig und ich zuckte die Schultern.
"Okay. Ach, und... lass dich nicht von Daniel ablenken. Er ist gerade ein wenig kindisch...", meinte ich und deutete auf Gallagher. Auch Aron wandte dem rothaarigen Phönix des Feuers seinen Blick zu und fing dann an, zu lachen. Ich hingegen sah zu Fraya und Silver. Sie lagen sich immer noch in den Armen, aber jetzt ließen sie sich los und ich lächelte, als ich sah, wie Silver Fraya küsste. Nach einem Moment ging ich auf die Beiden zu. Silver löste sich von Fraya und ich wandte mich an ihn:
"Hey Silver. Wie geht es dir?" Er sah mich an und lächelte.
"Gut, danke. Aron hat mich versorgt und meine Wunden geheilt. Das hat ne weile gedauert... Aber jetzt geht es mir wieder gut. Vor allem jetzt.", meinte er und sah zu Fraya. Sie lächelte. Ich lächelte ebenfalls, dann ließ ich die beiden wieder allein.
"Daniel?", fragte ich verwirrt, als ich sah, dass er kopfüber von einem Baum hing. "Jetzt übertreibst du es aber echt mit deinem Galgenhumor...", murmelte ich und er sprang von dem Baum, landete vor mir und erwiderte:
"Das war kein Humor. Ich hab Ráth Maen gesehen. Wir müssen hier schleunigst weg, das ist mein Ernst." Ich wurde blass.
"Scheißdreck.", murmelte ich. "LEUTE!!!", brüllte ich dann. Alle sahen mich an.
"Daniel hat Ráth Maen gesehen. Wir sollten hier echt weg.", informierte ich sie und erhielt Nicken. Es dauerte keine Sekunde, bis wir uns alle in Bewegung gesetzt hatten und liefen. Ich hörte sie hinter uns, aber ich traute mich nicht, nachzusehen. Im Lauf ließ ich die Schatten auf sie los, woraufhin unmenschliche Schreie ertönten. Plötzlich schrie noch jemand. Jetzt sah ich mich doch um. Aron lag am Boden und krümmte sich. Ich blieb erschrocken stehen.
"Lauf weiter!", rief er, aber ich rührte mich nicht stattdessen lief ich auf ihn zu, packte ihn und zog ihn mit mir. Er war voll mit Blut.
"Lass mich!", fauchte er. Ich sah ihn an.
"Ich werde nicht zulassen, dass noch jemand stirbt, weil er mir helfen will!", fauchte ich zurück. Er seufzte. Mittlerweile waren wir von Ráth Maen umzingelt. Aron sah mich vorwurfsvoll an.
"Da hast du den Salat. Wir sind von ihnen umzingelt." Bevor ich etwas sagen konnte, trat eines der Wesen vor.
"Ssssssalassssar Hawkinsssssss musssss gerächt werden!", spie es und ich starrte das Wesen an. "Sssssseine Mörderin wird sssssterben!" Ehe ich etwas erwidern konnte, durchzuckte mich ein höllischer Schmerz und ich brach zusammen. "Sssssssstirb!" Ich keuchte und versuchte, mich gegen die Schmerzen zu wehren, aber es funktionierte nicht. Langsam aber sicher wurde mir schwarz vor Augen.
"Cassandra! Cassandra, bleib wach! Wehe, du wirst bewusstlos!", fluchte Aron, aber ich konnte nichts tun.
"Schütz... die an... deren...", brachte ich hervor, dann war die Schwärze um mich herum vollkommen und ich wurde bewusstlos. Ich schien zu schweben. Als wäre ich tief unter Wasser. Auch der Druck auf meinen Ohren stimmte. Aber ich konnte mich nicht bewegen. Ich konnte nichts sehen. Und das schlimmste: ich konnte weder hören, noch fühlen oder sonst etwas. Alles war weg. Plötzlich war es, als würde ich fallen. Ich fiel immer tiefer und immer schneller. Von weit her kamen Schreie. Hilferufe. Meiner Freunde. Ryan. Meiner Eltern. Meiner Schwester. Wind schlug mir um die Ohren, verursachte ein schrilles Pfeifen, wurde heftiger und heftiger.
Dann schlug ich auf dem Boden auf und alles war still.
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Ich weiß, kurzes Kapitel, aber egaaaaaaaaaaal. Hauptsache gut :) Ich hab meine Blockade endlich wieder gelöst, wie ja schon im vorherigen Kapitel gesagt, und ich versuche, sie nicht wiederkommen zu lassen :) Extra für euch ;) Na ja, viel Spaß beim Lesen :9
Ach übrigens, das nächste Kapitel enthält eine Folterszene, bei der ich mir Mühe geben werde, heißt die köööööööönnte gemein werden. Also... für die, die es nicht lesen wollen... Na ja.
Lucynda
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Phönix der Nacht
FantasyCassandra Blues kommt neu auf eine Schule, weil sie umziehen musste. Besser gesagt: ein Internat. Dieses Internat kam ihr direkt von Anfang an seltsam vor, vor allem, weil die Schüler dort in Gruppen eingeteilt werden wie zum Beispiel Phönixe des Fe...