Erklär es mir!

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Das erste was sie merkte, war das sie sich merkwürdig schwer füllte. Langsam öffnete sie die Augen. Zum zweitenmal wachte sie ihm Bett ihres Onkels auf. Diesmal stand niemand neben ihr, sie war allein. Nach und nach viel ihr alles wieder ein. Und alles stürzte auf sie ein. Charlotte fühlte sich so verloren. Sie wollte einfach nur hier bleiben. Sie rollte sich unter der Decke zusammen, wie ein kleines Kind. Doch auch als sie mit der Faust auf ihr Herz drückte, hörte der Schmerz nicht auf. Er war hier. Und sie musste mit ihm reden.
Tränen liefen ihre Wagen hinunter und benässten das Bettlaken. Es war als wäre sie wieder 14. Die ersten Wochen waren der Horror gewesen. Jeden Abend hatte sie unter ihrer Bettdecke geweint. Sie hatte sich so schwach gefühlt. Sie wollte nie schwach sein. Deswegen hatte sie niemanden ihre waren Gefühle offenbart. Sie hatte Versucht zu vergessen. Doch das unmögliche. Wie soll man seinen eigenen Vater vergessen? Zwar hatte sie sein Gesicht nicht mehr vor Augen gehabt, aber verschwunden war er nie aus ihren Gedanken. Jetzt sah sie wieder sein Gesicht, klar vor sich. Seine geschockten Augen. Wie ein Spiegel ihrer eigenen.
Sie seufzte und Wichte sich eine Träne weg, auch wenn das sowieso sinnlos war.

"Ich habe da etwas gefunden, Charlotte." Es war die Stimme des Doctors. Doch sie wollte sie nicht hören, also zog sie sich die Decke über den Kopf.
"Ich werde ihrer Familie nichts sagen. Aber mir, als ihrem Arzt, werden sie es erklären." Damit zog er ihr die Decke weg. Plötzlich war die Wärme weg und eine Gänsehaut bildete sich.
"Diese Pillen sind gefährlich. Weshalb wollten sie ihr Bewusstsein trüben?" Sie rührte sich immer noch nicht. Vielleicht würde er ja einfach gehen wenn sie nichts sagte? Er seufzt und setzte sich auf die Bettkante.
"Ich weis, für sie ist das momentan sehr schwer. Doch sie müssen sich dem stellen."
Sie braucht eine Menge Kraft um ihren Mund zu öffnen. " ich werde das nicht überstehen."
Er blickte sie an. "Wieso?"
Auch sie drehte jetzt ihren Kopf. "Weil ich schwach bin....Nivht so wie früher. Ich muss Mum finden. Ich bin stark für sie, nicht für mich selbst."
"Nun vielleicht ist es langsam an der Zeit, auch mal an sich zu denken. Und ihr Glück. Springen sie über ihren eigenen Schatten. Und werfen sie die Pillen weg"
Sie nickte. "Das werde ich." Allerdings sagte sich nicht, was sie genau machen würde.
"Wollen sie... wollen sie das ich mit Ihnen zusammen ins Wohnzimmer gehen?" Würde sie es alleine schaffen? Oder einfach wieder umdrehen. "Ich fürchte wenn ich mich nivht alleine überwinde, werde ich es garnicht schaffen..." er nickte. "Lassen sie sich Zeit. Aber denken sie daran das ihr Bruder ganz alleine drüben Sitz." Damit stand er auf und ging hinaus.
Langsam quälte sie sich auf dem Bett. Sie bemerkte das John ihr ein Glas Wasser gebracht hatte. Schnell stürzte sie es herunter. Ihr Kopf brummte. Sie sollte die Pillen wirklich wegwerfen. Vielleicht brauchte sie jetzt Thomas nicht mehr. Doch zur Sicherheit hatte sie ihn jetzt in der Hinterhand.
Sie ging zur Kommode und suchte ein T-Shirt. Eigentlich brauchte sie kein neues, doch in ihren eigen Sachen fühlte sie sich so präsent. Sie wollte sich in dem großen Shirt verstecken. Schnell zog sie es sich über ihr eigenes Shirt und ging zu Tür. Sie atmete tief durch um die Panik zu verhindern, die sie erfasste.  Sie öffnete die Tür und trat in den Flur. Jeder Schritt war eine Überwindung. Sie verschränke die Arme vor dem Dunkel blauem Shirt.

Sherlock saß in seinem Sessel. Frederick lehnte am Fenster. Und Mycorft und John standen ihm Türrahmen zu Küche. Sie war glücklich, das nicht alle sie anstarrten. Nur ihr Vater und Frederick schauten auf. Schnell ging sie zum ihm ans Fenster, so schnell es ihr Schwindel zuließ, und nahm seine Hand. Sein Gesicht zeigte wie sehr besorgt er war. "Mir geht es schon besser...nur ein kleiner Nervenzusammenbruch." Schwach lächelte sie obwohl sie hätte heulen können. Er legte eine Hand auf ihre Schulter und drückte sie leicht. Er war hier und würde ihr immer helfen.

Mycrofts Sicht
Zu 4 warteten sie auf Luna. Er hatte solche Angst. Wenn er Etwas falschen sagen würde, würde sie und auch Fred wieder für immer verschwinden. Als wäre es ein Anker, klammerte er sich an seinen Schirm.
Er traute sich einfach nicht Fred alleine anzusprechen. So lange hatte er gehofft sie zu sehen, und nun brachte er kein Wort heraus.
Er hörte leise Schritte. Und dann betrat sie den Raum. Sie trug ein viel zu großes T-Shirt, vermutlich von Sherlock, in dem sie noch verlorener wirkte. Ihre Haare waren leicht verstrubbelt. Schnell ging sie auf ihren Bruder zu und flüstere ihm etwas zu.
Gott er hatte sie so vermisst.
Luna drehte sich zu ihm. Und trat neben den Sessel von Sherlovk.
"Hallo Vater... Ich habe seit Jahren überlegt was ich sagen könnte. Und jetzt fällt mir nichts ein." Er hätte gelächelt, wenn es nicht so traurig wär. Ihr ging es wie ihm.
"Am besten... weist du ich hatte dich so vermisst. Du warst nicht da und... wie waren allein. Eigentlich möchte ich nur wissen warum...warum du uns nie besucht hattest."
Er runzelte die Stirn.
"Besucht?... Wie hätte ich das können?"
Nun wurde sie sicherer. Ihre Wut brachte ihre Lebensgeister zurück.
"Du hast es gewusst. Du hast gewusst wo wir waren! Mum hat es uns erzählt. Du bist nur einfach nie gekommen!" Er ging einen Schritt auf sie zu, doch sie wisch zurück. Diese Reaktion schmerzte ihn, doch er lies sich nicht abschrecken.
"Nein. Sie hat mir nichts gesagt. Nie. Ich hatte keine Ahnung."
Sie schüttelte den Kopf.
"Du lügst. Mum hätte uns nie belogen!"
"Ich wusste es nicht Mein Mond. Wirklich."
"Nenn mich nicht so!" Alle zuckten zusammen. "Nenn mich nicht Mond. oder Luna"
"Okey. Mach ich nicht." Er wusste nicht was sie da meinte. Er hatte es nicht gewusst. Er hätte alles dafür getan es zu wissen.
"Frederick Lu...Charlotte. Ich wusste es nicht. Glaubt mir ich hätte alles aufgegeben um es zu wissen. Ich wollte nichts anderes als euch zu sehen!" 
Sein Bruder und John schauten ihn verwirrt an.
"Ihr wart alles! Alles was zählt. Und ihr wart der größte Schatz den ich besaß."
Sie presste die Lippen zusammen.
"Vater das können wir nicht gerade behaupten. Du warst fast immer auf Arbeit. Wir haben dich nur Morgens aus dem Haus gehen sehen und abends ein oder zwei Stunden. Wenn wir alles waren,....dann will ich nicht wissen was Mum für dich war. Oder wie oft sie dich in eure Ehe gesehen hatte." Freds Worte verletzten ihn. Er glaubte ihm nicht.
"Weist du, du hast.... du hast uns als wir 14 wurden versprochen eher zu kommen. 14! Es war ja nicht so, als hättest du noch viel von uns gehabt! Wir waren keine kleinen Kinder mehr die ihrem Vater hinterher rennen! Doch dadurch, das du nie da warst, haben wir uns so gefühlt! Wie kleine Kinder! Du warst nie bei Wettbewerben von Fred! Nie! Du hast uns nie ins Bett gebracht! Wir haben Abends nie beim Abendbrot dir von unserem Tag erzählen können! Du wusstest nichts über uns!" Sie wurde immer lauter und ihr liefen Tränen über die Wangen. "In welcher Situation, warst du ein wirklicher Vater! Wann! Denn wir haben nichts davon mitbekommen, das du alles für uns getan hättest!"
Er wusste nicht was er sagen sollte. "Es tut leid. Wirklich... ich weis garnicht wie sehr."
Sie hob die Hände. " es tut dir leid! Es tut die leid!!" Sie drehte sich zu Sherlock.
"Das," sie zeigte zwischen ihnen hin und her," wird nie funktionieren! Nie und wir wussten das."
Sherlock sagte nichts. Ihm schien es genau so unangenehm zu sein wie ihm.
Sie Wischte die Tränen weg und zog sich das Shirt über den Kopf. Sie warf es Auf den Boden.
"Ich weis nicht was das noch bringen soll. DU wirst nie unser Leben sehen! Wir werden dir nie etwas darüber erzählen! Weil du es nicht verdienst hast." Sie zog Frederick am Arm mit sich her. "Das war ein Fehler Sherlovk! Wir finden sie alleine." Und dann waren sie einfach wieder raus aus seinem Leben.
"Sie ist echt...wie Sie Mycorft..." er verdrehte die Augen über Johns Kommentar. So merkte die Tränen. "Ja..."
"Weis meinte sie mit "allein finden" Sherlock."
"Es tut mir leid das zu sagen, aber Helen wurde entführt." Er blickte ihn entsetzt an.
"Was! Sind sie deswegen hier? Weil Helen verschwunden ist! Seit 4 Wochen und du sagst nichts?"
John stand auf und stellte sich neben ihn. "Nun. Die beiden waren der Meinung, da sie ihre Hilfe nicht wollten, lieber uns gefragt."
Er schloss die Augen. "Sie haben sie wirklich geliebt oder? Helen und die Zwillinge?"
Er massierte eine Stirn. "Mehr als sie ahnen. Und das hat sich auch nicht geändert."
"Aber... warum aber sie Helen dann rausgeschmissen?"
Er schaute John an.
"Weil es sich für sie geändert hatte. Und lieber jemand anderen traf, als mit mir zu reden."

Er fragte sich, ob nun alles verloren war. Alle die er liebte waren weg, oder hassten ihn. Er merkte wie seine Versade bröckelte. Er Darf sich nicht verletzen lassen, dachte er. Er musste standhaft bleiben. Er konnte nicht zulassen, das es ihn verletzten würde, wenn sie wieder gehen sollten. Den sie würden ihm nie verzeihen. Also würde er nichts unternehme um das zu ändern.

Die Kinder des Mycroft Holmes---#Brilliants2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt