Sein größter Triumph

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"Liebe Helen,
Dieser Brief ist nur für dich. Nach 7 Jahren dachte ich mir, wäre es besser getrennte Brief zu schreiben.
Ich habe deinen Blick nie vergessen, als ich deinen Koffer gepackt habe. Und es tut mit jeden Tag wieder weh. Ich würde dir das gerne persönlich erklären, doch das geht leider nicht. Vielleicht ist dieser Brief nur für mich. Um es mir selbst einzugestehen und irgendwie leichter zu machen.
Ich habe dich geliebt. Mehr als alles auf der Welt. Du warst mein größter Schatz.
Nie hätte ich gedacht, einmal zu heiraten. Ich hatte Angst davor. Jemanden zu lieben der mich verletzen könne. Du kennst die Geschichte mit meiner Schwester.
Auch wegen ihr, hatte ich Angst als du mir sagtest du seist schwanger. Eurus hat nicht nur Sherlock geprägt. Sie macht mir Angst. Angst meine Kinder könnten so sein wie sie. Oder so denken wie sie über mich.
Doch du hast mich beruhigt. Und dafür liebe ich dich. Ich weis nicht wie ich so schlecht denken kann. Zu glauben das alle in meiner Nähe, wären so wie sie.

Ich weis nicht wie du mir verzeihen kannst, das ich oft auf Arbeit war.
Doch ich zog mich immer mehr zurück. So viele Momente habe ich verpasst, wegen meiner Furcht. Ich könnte es nicht ertragen. Jedesmal wenn ich die beiden sah hatte ich Angst, und ich schämte mich so für meine Angst. Weist du das ich sie die ersten Monate nicht halten konnte? Ich dachte immer sie würden wegen mir schreien. Weil sie mich hassen würden.
Du hast das nie geglaubt. Du hast immer nur das beste von mir gedacht. Immer. Nie hast du an mir gezweifelt. 
Trotz alledem hast du mich betrogen und mir hat es das Herz gebrochen. Bis heute frage ich mich wie du das tuen kommst. Wieso hast du nicht mit mir geredet?
Ich würde alles dafür tuen mit dir zu reden. Das du nur bei mir bist. Du fehlst mir. Und du machst mich schwach. Liebe macht eine verletzlich und anfällig für die Manipulation anderer. Aber ich würde alles dafür tuen das du jetzt hier währst. Das alles so wäre wie früher.
Ich liebe dich. Bitte vergiss das nie. Denn ich liebe dich, wirklich und von ganzen Herzen.
In liebe Mycroft"

"Liebe Charlotte, lieber Frederick,
Ich möchte euch in diesem Brief nicht immer und immer wieder sagen wie leid es mir tut.
Doch einmal muss ich es. Ihr seid mein größter Schatz. Mein größter Triumph. Das beste was ich je erschaffen habe. Ich bin so stolz auf euch, einfach weil es euch gibt. Ich liebe euch. Und ich hoffe ihr glaubt mir das.
Nie im Leben wollte ich euch verlassen. Ich hätte alles dafür getan das zu verhindern.
Ihr solltet wissen, das ich eine Schwester hatte. Ihr Name war Eurus. Sie war so schlau. Intelligenter als jeder auf dieser Welt. Doch sie war gefährlich. Sie hatte kein Mitgefühl. Sie hat andere verletzt, nur um zu sehen was das mit Ihnen macht. Sie wäre auch vor Mord nicht zurück geschreckt. Ist sie auch nicht. Schon als kleines Mädchen hat sie sich dessen schuldig gemacht. Sie tötete den besten Freund eures Onkels. Aus einer einfachen Laune heraus und machte ein Spiel daraus.  Sie war nicht wie normale Menschen.
So wie ihr. Ihr ward nie normal. Und davor hatte ich Angst. Ich wollte nicht, das ihr so seid wie sie. Sie kann nicht in Freiheit leben. Das wird sie nie, denn sie würde die Welt zerstören. Doch ihr solltet das. Ich wollte euch, nicht wie sie auch, vor der Welt verstecken und gefangen halten. Nicht ihr. Deswegen hatte ich Angst. Das mein größter Schatz, das was mich so stolz macht wie nichts sonst, mich verletzen könnte und alles was ich liebe zerstört. Ich war feige und schwach, das ich nicht an das Gute glauben konnte. Und ich hoffe ihr versteht das.
Ich wollte euch nie verlassen. Ich weis nicht wie euch das erklären soll. Und alle Fehler die ich noch begangen habe. Besonders wie ich Luna je wieder gegenübertreten soll. Ich habe dich so verletzt. Physisch und psychisch. Ich möchte euch das erklären. So sehr.
Ich hoffe ich seh euch wieder. Ich hoffe es so sehr. Und noch mehr möchte ich mit euch reden. Doch ihr werden mir bestimmt nie verzeihen. Ich könnte das nicht ertragen. Also schätze ich, das ich euch das alles nicht erklären kann. Denn tue ich es und ihr verzeiht mir nicht, würde es mein Herz brechen. Ist es nicht merkwürdig? Ich möchte es. Doch es geht nicht, da ich Angst habe. Ich hatte schon immer Angst. Und das zerstört alles. Denn ich will etwas so sehr, und doch kann ich es nicht. Lieber zerstöre ich mich, also euch noch einmal zu brechen.
Dieser Brief endet so garnicht wie es wollte. Doch trotzdem.
In liebe Eurer Vater."

Sie legte die Briefe weg. Ihr Vater hatte Angst vor ihnen. Wenn das mal kein grund war im Büro zu bleiben. Tränen rollten über ihre Wangen. Sie hätte im bestimmt nicht verziehen, nie. Doch nach diesem Brief war sie sich nicht mehr so sicher. Er hatte Angst vor ihnen, dachte so schlimm von seinen Kind und doch verstand sie ihn irgendwie. Eurus. Eine seltsamer Name. Sie hätte nie gewusst das sie eine Tante hatte. Und es fühlte sich auch jetzt nicht so an. Eurus war bloß eine Erzählung. Ein Geist, der nicht wirklich existierte, aber doch ihr Leben verändert hatte. Denn nur wegen ihr, hatte Mycroft seine beiden Kinder gemieden. Unwillkürlich entwickelte sie Hass, auf diese Frau die sie doch garnicht kannte.
Nun war sie sich nur in einem Sicher. Sie musste ihren Vater finden.
Denn sie hatte etwas auf der Rückseite des letzten Briefes entdeckt.
"Such und finde kleiner Schatz. Ich schulde es ihrer Familie. T.P."
Sie lehnte sich zurück. Das Bett roch nach ihrem Vater. Immer mehr Tränen liefen. Zum erstmal war es kein Schmerz, weil er sie verlassen hatte, sondern weil er nicht hier war. Und weil er ihr nichts erklären konnte und wollte.

Sie betrat das Wohnzimmer. "Schauen sie einmal was ich gefunden habe." Sie zeigte den beiden den Brief, sie versuchte möglichst gefasst zu wirken.
"T.P.? Wer ist das?" Fragte John.
"Ich vermute Thomas Price. Mein Informant. Und offenbar auch der Entführer meiner Mutter und meines Vater."
"Mir ist der Name heute zu Ohren gekommen. Meine Augen und Ohren in London haben ihn erwähnt. Er soll ein Haus in Plymouth gekauft haben. Wir sollten uns gleich auf den Weg machen."
"Und Fred?"
"Schreib ihm. Er soll ihm Hotel bleiben und sich nicht mehr nachts in London rumtreiben. Ich möchte ungern noch ein entführtet Familienmitglied."

Die Kinder des Mycroft Holmes---#Brilliants2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt