Eine vergangene Erinnerung

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Mycroft hatte heute seinen besten Anzug heraus geholt. Zum gefühlt 100. mal versicherte er sich, das er das kleine Kästchen wirklich dabei hatte. Er schaute auf die Uhr. Genau 18 Uhr. Nocheinmal atmete er tief durch, dann stieg er aus. Zitternd drückte er auf das Namensschild Crown.
"Ich bin gleich unten." Hörte er ihre wunderschön stimme. Kurz schloss er die Augen. Er musste ruhig bleiben. Keine zwei Minuten später öffnete sich die edle Eingangstür, und die schönste Frau die er je gesehen hatte trat durch die Tür. Sie trug ein bodenlanges, weinrotes Kleid mit Ellenbogenlange Ärmel. Es schmeichelte perfekt ihrer Figur, war aber nicht so eng. Ihre Haare lagen in weichen Wellen  auf ihrem Rücken.
"Hallo." Sagte sie und kam auf ihn zu. Sachte küsste sie ihn auf den Mund. "Wie geht es dir?" Am liebsten hätte er gesagt schlecht, so aufgeregt war er.
"Mir geht es fabelhaft, ich bin ja bei ihr." Flüsterte er und blickte sie mit seinem Typischen Blick an. Sie lachte und küsste ihn noch einmal.
Sie setzten ich in seinen Wagen und fuhren zu einem ganz bestimmten Restaurant. Es lag an einem kleinen See und hatte einen wunderschönen kleinen Bereich, der direkt auf den See zeigte. Ganz Gentlemanlike zog er für sie den Stuhl zurück. "Dieser See ist ja wundervoll! Woher weist du hier von?"
"Oh ich hab, einen wenig umher gefragt." Sie Trank einen schlug von dem Wein, den er bestellt hatte. "Ich hoffe du hast niemand dabei gekränkt." Schmunzelte sie.
"Nein habe ich nicht, mein Schatz. Das würde ich doch nie." Er nahm ihre Hand und lächelte sie an. "Auf einen schönen Abend." Sagte er und sie stießen mit ihren Gläsern an.

"Lass uns noch einwenig spazieren gehen Schatz." Er hielt ihr seinen Arm hin und sie ergriff ihn. "Das essen war köstlich. Ich bin froh das du es entdeckt hast." Sie küsste ihn auf die Wange. "Ich habe mich schon die ganze Woche gefreut dich wiederzusehen." Sie hatte beruflich nach Cardiff fahren müssen.
"Und ich mich erst." Sie kamen an einer Bank vorbei. "Komm setzten wir uns."
Er zog seine Jacke aus und legte sie ihr um die Schulter.
"Weist du noch unser erstes Date." Sie lachte laut auf. "Wie könnte ich das vergessen."
"Immerhin warst du ja nicht besonders begeistert von mir." Sie stupste ihn an.
"Es tut mir immernoch leid das ich deinen Jacket zerstört habe."
"Nun immerhin haben wir uns deswegen wieder gesehen." Sie rückte noch näher an ihn heran. "Ich liebe dich. Weist du das Mycroft? Wirklich."  Er küsste sie auf den Scheitel. "Und ich dich. Weist du, ich kann es jeden Tag kaum fassen das du mich erträgst."
"Es gibt nichts was ich ertragen müsste." Sie blickte Richtung See.
"Weist du...ich habe lange überlegt ob es richtig wäre das du mich erträgst."
"Mycroft..."
"Warte. Lass mich ausreden. Denn ich liebe dich und ich könnte es nicht ertragen Grund für dein Unglück zu sein. Aber letztlich bin ein Egoist weist du. Ich könnte nicht ohne dich leben." Langsam zog er das Kästchen aus seiner Tasche und klappte es auf seinem Bein auf.
"Und weil ich so egoistisch bin, möchte ich nicht das du so schnell wieder aus meinem Leben verschwindest." Ihre Augen wurden groß und sie rutschte ein Stück von ihm weg. Sie blickte leicht schockiert.
"Willst du mich heiraten, Helen Margaret Crown?"
Es dauerte gefühlt eine Ewigkeit. Dann standen Tränen in ihren Augen. Und er hatte schon Angst sie würde nein sagen, doch dann nickte sie.
"Ja....Nichts würde ich lieber tuen." Hauchte sie. Dann fiel sie ihm um den Hals und küsste ihn. Erst im Ganzen Gesicht und dann, zuletzt, auf den Mund. "Ich liebe dich." Immer und immer wieder sagte sie das. "Weist du ich bin auch egoistisch. Denn ich würde ganzen genau das selbe machen." Der Ring war wundervoll. Fast schon schlicht. Aber unfassbar schön. Er hätte für sie nichts besseres finden können.

Langsam schlug er die Augen auf. Sein Kopf brummte. Diese Erinnerungen verfolgten ihn. Er konnte an nichts anderes denken, als an sie.
"Mein lieber Mrs. Holmes sie sind wach!" Erklang eine verstellte stimme aus dem Lautsprechern.
"Ich habe da eine kleine Überraschung für sie. Ich geben Ihnen genau 5 min." Er klang euphorisch. Es fing an zu Tuten. Rief er jemanden an?
"Hallo?" Sein Herz blieb stehen. "Miss Holmes! Schön sie zu sprechen. Ich geben Ihnen 5 Minuten. Nutzen sie sie."
Dann hörte er ein knacken. "Hallo. Mit wem rede ich. Mit wem habe ich 5 Minuten."
Er brauchte all seine Kraft. Er wollte ihr keine Angst machen. "Charlot.." er klang schwächer als er wollte. "Oh... Vater." Sie wirkte nicht besonders überrascht.
"Okey wir haben nur kurz Zeit. Nutzen wir sie." Es verletzte sein Herz. Ihre Stimme wirkte kalt. Ohne jede Emotion. "Bist du ihn der Nähe von Mum? Hast du sie gesehen?" Natürlich fragte sie das. "Schatz.." "nein kein Schatz. Sag mir was ich wissen will."
"Nein ich habe sie weder gesehen noch weis ich wo sie ist. Ich bin ihr in einem absolut weisen Raum. Ich habe keine Ahnung wo es sein könnte."
"Weist du nichts mehr von deiner Entführung?"
"Nichts ich weis absolut... keinen Weg....alles war... verschwommen...es müssen Drogen gewesen sein." Das reden fiel ihm schwer.
"Keine Ahnung wie sie dich entführt haben?" Er schüttelte den Kopf.
"Nein keine. Das letzte was ich weis ist das ich auf dem Bett saß und..."
Sie atmete tief ein und aus.
"Ich weis was du gemacht hast. Wir haben die Briefe gefunden." Oh nein. Oh gott.
"Charlotte... hast du sie gelesen...Oder Frederick?"
"Ja. Habe ich. Aber... glaube nicht das die etwas ändern würden."
"Charlotte. Das glaube ich dir."
"Erklär es mir." Sie schluckte schwer. "Nein." Er versuchte nicht zu zittern. "Ich kann nicht...ich....ich werde es nicht." Er schloss die Augen. Sollte er hier sterben, sollte sie wenigstens nicht sauer auf ihn sein. Da sie es vermutlich noch war, war das der beste Weg.
"Ich verstehe." Sie klang noch kälter. "Wir werden sehen was wir für dich tuen können, Vater."
"Die Zeit ist um!!!!!" Es knackte. Er hatte aufgelegt. "So mein lieber ich hoffe sie haben es genoßen. Das war das letzte mal das sie ihre Stimme gehört haben! Und sie klang ja nicht wirklich begeistert. Oh ihre stimme kann so lieblich klingen wenn sie will, wissen sie das? Sie hat es bei mir gemacht. Ohne zu wissen, das eigentlich ich sie benutz habe."
Er hörte das dreckige lachen und er hätte ihn am liebsten geschlagen. "Ich würde sie so gerne weiter bei mir haben, doch leider leider, geht das nicht." Es knackte.
Alles was Mycroft wollte, war es dieses Dreckskerl zu schlagen. Niemand, niemand sollte so über seine Tochter reden.

Die Kinder des Mycroft Holmes---#Brilliants2018Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt