8. Lügen

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Sie machte einen unglaublich verzweifelten Gesichtsausdruck und vergrub ihren Kopf in dem kleinen Polster. Ihr ganzer Körper war wie elektrisiert und sie zitterte sehr. Ich atmete einmal tief ein und aus. Ganz schön viel Arbeit für ein stummes Mädchen.Unwillig legte ich meine Hand auf ihren verschwitzten Körper und reimte mir ein paar schnulzige Wörter zusammen. „Marieke, hör mir nun gut zu. Du bist der wichtigste Mensch in meinem Leben und du weißt gar nicht wie wertvoll du für mich bist. Ich will dich wieder lächeln sehen. Ich will meine Marieke nicht so traurig und niedergeschlagen sehen. Du musstest so sehr in deinem Leben leiden, lass uns jetzt endlich damit aufhören. Ich halte das nicht mehr lange aus.", stoß ich hervor.

Ich beschloss ihren Rücken noch leicht zu streicheln und bemerkte ihre leichte Gänsehaut.m Gefiel ihr das? Das muss ich gleich auf meine Pinnwand,die ich ihr gewidmet hatte, schreiben. Ich packte sie an der Taille und drehte sie auf ihren Rücken. Sie sah furchtbar aus. Ich konnte nicht anders, als mein Gesicht zu verziehen. Hatte sie es bemerkt? Langsam strich ich ihr eine verschwitzte Haarsträhne aus ihrem süßen Gesicht. Ich beschloss das Beste aus dieser Situation heraus zu holen und tat auf super süß. Die nächste halbeStunde war ich der perfekte Freund zu ihr, nur dass sie keinen Verdacht auf mich schob. Als ich schon ganz müde von dem ganzen Gespiele war, führte ich sie zu ihrem Krankenbett und deckte sie zu. Sie schloss ihre Augenlider und schlief sofort ein. Die Luft in dem kleinem Zimmer wurde mir schon langsam viel zu stickig und ich öffnete das Fenster weit. Die kalte Luft blies mir ins Gesichtund ich war plötzlich hellwach. Ich dachte über mein Leben nach.

 Als ich 15 war zogen meine Eltern um und ich musste mit ihnen gehen. Ich besuchte eine neue Schule und hatte zwar viele männliche, doch gar keine weibliche Freunde. Es war nicht so, als wollten die Mädchen nichts von mir, nein ich servierte sie täglich ab und natürlich spricht sich das negativ herum. Doch ich musste sie abservieren, ich war ja verliebt. Sie war das allererste Mädchen, was ich inder Schule gesehen hatte. Ihr Name war Marieke Neumann und sie war zu diesem Zeitpunkt auch 16 Jahre alt. Sie war jedoch in einen Jungen aus meiner Klasse verknallt und das konnte ich nicht zu lassen. Ich konnte einfach nicht damit leben, dass er besser war als ich. Marieke und ich waren sofort Freunde und sie erzählte mir alles. Doch durch Kontakte wusste ich, dass sie kein Stückchen Liebe für mich empfand. Es zerstörte mich innerlich. Deshalb beschloss ich sie zu beobachten, ja man konnte sagen starken. 

Ich schmunzelte leicht, als ich mich an die unzähligen Male zurück erinnerte, wie ich ihr nach der Schule bis nach Hause folgte und ihr Geschenke vor die Tür lag. Ich brauchte eine ziemlich lange Zeit um zu begreifen, dass sie keine Freude, sondern Angst empfand. Wieder ein Rückschlag. Deshalb beschloss ich ihr Leben so lange zur Hölle zu machen, bis sie mich akzeptieren würde. Eine plötzliche Müdigkeit überkam mich, doch bevor ich mich in meinen Sessel zurück setzte, schlenderte ich noch zu ihrem Bett. Ich beugte mich über sie und beobachtete sie ganz genau. Unsere Lippen waren nur einige Millimeter von einander entfernt und ich wollte sie unbedingt küssen. Durfte ich das? Nein, was ist wenn sie aufwachen würde? Aus diesem Grund setzte ich  mich wieder auf den Stuhl und schlief sofort ein. Ich erwachte erst wieder, als ich ein Klicken hören konnte.

Schrei, niemand wird dich hören Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt