16. Unbekannte Nummern

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Es breitete sich ein riesiges Lächeln auf meinem, vor Kurzem noch verheulten, Gesicht aus. Ich klickte auf die App und war ehrlich gesagt gespannt wer mir was geschrieben haben könnte.

259 Nachrichten von unserem Klassenchat, wahrscheinlich alle über Hausaufgaben, 204 von der Gruppe mit allen Mädchen meiner Klasse und 41 Einzelnachrichten.

Ich öffnete die 2 Gruppen nur kurz, was interessierte mich das, was sie vor 2 Tagen geschrieben haben? Doch natürlich sah ich mir die Einzelchats genauer an. Alles waren Nachrichten von Freundinnen aus meiner Schule, meistens sahen sie so aus:
„Marieke? Warum warst du heute nicht da? Wirhaben dich vermisst J",oder:„Marieke ist alles ok? Hast du eine Krankheit oder so gehabt?".
Sofort musste ich lächeln. Es haben sich anscheinend wirklich Leute sorgen um mich gemacht. Ich antwortete ihnen, dass alles OK wäre und dass ich nur für eine kurze Zeit krank gewesen wäre. Ja "krank", so kann man es auch beschreiben. Doch 2 Nummern kamen mir nicht bekannt vor. Ich klickte auf die erste und musst noch mehr lächeln.
„Hallo Marieke. Na kennst du mich noch? Ich hab dich heute mit demTaxi nach Hause gebracht. Ich heiße übrigens Dominik."
Mein Herz schlug wie verrückt als ich die Nachricht durchließ. Ich kannte diesen Jungen kaum, nein eigentlich gar nicht und er machte mich mit einer simplen Nachricht so verrückt? Ich war so aufgeregt, dass mein ganzerKörper zitterte, doch ich musste etwas zurückschreiben!
"Ah, Dominik, was für ein schöner Name, also", nein nein, dass war viel zu kitschig. Noch einmal. „Der sexyTaxifahrer also?", noch schlimmer! Okay! Streng dich an, Marieke. „Hallo Dominik. Danke für die Heimfahrt. Schön, dass du mir geschrieben hast.", schrieb ich und ohne lang nach zu denken, schickte ich die Nachricht einfach ab. Ich speicherte seinen Kontakt unter: „Dominik Taxifahrer" ein.

Er war im Moment nicht online, deshalb beschloss ich die anderen Nachrichten zu öffnen. Mein Gesicht war gerötet und fühlte sich heiß an, so ging ich zu dem kleinen Fenster meines Zimmers und las mir die anderen Nachrichten durch. Schon wieder eine unbekannte Nummer?
Ich lehnte mich an den Fensterrahmen und beugte mich leicht darüber um die frische Abendluft genießen zu können. Wie schön es sich nicht anfühlte, die kalte Luft ins Gesicht zubekommen. Ich atmete sie tief ein. Wenn ich mich umgebracht hätte, hätte ich diesen Moment nie erleben dürfen. Ich würde so etwas nie wieder versuchen, auch wenn mein Stalker wieder kommt und mir mein Leben zur Hölle macht.

Schrei, niemand wird dich hören Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt