Teil 25

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Levis Sicht

Bei Erens Worten lief mir ein unangenehmer Schauer über den Rücken. Ich hatte definitiv nicht damit gerechnet, dass er sowas sagen würde und das vor allem vor Hanji, welche, wie ich aus dem Augenwinkel sah, triumphierend grinste. 

Nun aber, packte mich die Wut. Es machte mich rasend, dass Eren es wagte, mir mit seiner 'Liebe' gegenüber mir anzukommen, als lächerliche Entschuldigung dafür, dass er sich einfach nicht unter Kontrolle hatte. 

"Du hast es aber getan!", fuhr ich den Hybriden an, welcher dadurch zusammenzuckte. Auch Hanji schien erschrocken zu sein. "Diese angeblichen Gefühle, die du für mich hast, spielen dabei überhaupt keine Rolle, Eren! Vor allem, dass du es wagst, mir jetzt wieder so zu kommen!" Ich schnalzte mit der Zunge und schüttelte bitter lächelnd den Kopf. "Willst du mir ein schlechtes Gewissen machen, oder was?", fragte ich ihn mit zischender Stimme und machte einen Schritt auf ihn zu. 

"Weißt du Eren, ich reiße mir förmlich den Arsch für dich auf.", knurrte ich mit vor Wut funkelnden Augen. "Ich tue sehr vieles für dich, obwohl ich dich nicht mal richtig kenne - nein, ich kenne dich ja eigentlich überhaupt nicht, wie man sieht! Und du dankst es mir so, indem du mir nur Probleme bereitest und mir so gut wie alles über ich verschweigst! Immerhin habe ich ja jetzt doch unter Umständen erfahren können, woher du kommst, das war's ja dann aber auch schon wieder! Du lügst mich an und ich lasse mir das gefallen nur um mich dann von dir beißen zu lassen und mir anhören zu müssen, dass du mich ja angeblich lieben würdest?!" Mein Körper wach auf Hochspannung und meine Hände zitterten vor Aufregung. Ich konnte mich kaum zurückhalten, denn nun sprudelte alles aus mir heraus, was ich all die Wochen und Tage unterdrückt hatte.

"Hör auf so ein egoistischer Arsch zu sein und sei endlich ehrlich zu mir! Ich tue gerne sehr vieles für dich, ich würde dir sehr gerne alles beibringen, was ich weiß, aber du lässt mich nicht! Du nistest dich bei mir Zuhause ein, anscheinend nur, um ein Dach über den Kopf zu haben, Essen und Trinken sowie duschen ist natürlich selbstverständlich! Kannst du mir denn nicht einmal etwas zurückgeben und dich vielleicht mal zusammenreißen? Ich will doch nur, dass du endlich sozialisiert genug bist um vielleicht irgendwann mal alleine klar zu kommen, verstehst du das? Ich mag dich ja, wirklich, aber du bist einfach zu weit gegangen!" Langsam wandte ich mich etwas ab und versuchte wieder etwas runter zu kommen. Mir war es dabei vollkommen egal wie mich Hanji und Eren ansahen. Ich musste das jetzt einfach loswerden. Schließlich war ich ja auch nur ein Mensch.

"Levi..ich.." Eren winselte leise und ließ seine braunen Schlappohren hängen. "Ich wollte doch nicht-" "Du wolltest es nicht, hast es aber trotzdem getan, weil du nicht nachgedacht hast.", unterbrach ich ihn mit einer schneidenden Stimme. "Und dein Gewinsel kannst du dir wirklich sparen.", fügte ich noch hinzu. Dieses Mal würde ich sicher nicht einfach nachgeben. Er sollte endlich aus seinen Fehlern lernen. 

Wieder öffnete Eren seinen Mund um etwas zu sagen, doch auch dieses Mal ließ ich das nicht zu. "Du kannst meinetwegen hier bei Hanji bleiben oder draußen vor meiner Tür schlafen, aber ich möchte dich im Moment einfach am besten gar nicht mehr sehen.", sagte ich in einer emotionslosen Stimme, bevor ich kehrt machte und ging.

-

Zuhause angekommen zog ich meine Schuhe aus, während ich aus dem Augenwinkel sah, dass meine Mutter und James aus dem Wohnzimmer kamen und mich vorwurfsvoll ansahen. Bitte nicht jetzt..

"Junger Mann, wo warst du? Es ist schon elf Uhr!", sagte meine Mutter. "Du hättest schon längst Zuhause sein sollen!"

Ich zuckte nur mit den Schultern und vermied bewusst den Blickkontakt mit ihr. Auch James sagte irgendwas, doch ich hörte diesem gar nicht zu, sonst müsste ich mich noch mehr aufregen. "Wo ist Eren überhaupt?", wollte meine Mutter von mir wissen, doch wieder zuckte ich nur mit den Schultern. Insgeheim freute es mich jedoch, dass sie ihn wenigstens beim Namen nannte.

"Was ist das an deinem Arm?", fragte James plötzlich und wollte meinen Arm schon anfassen, doch ich wich schnell zurück. Auch dieses Mal zuckte ich mit den Schultern. "Hast du dich geritzt?" Die besorgte Stimme meiner Mutter zerriss mir fast mein Herz. Ich hatte ihr vor zwei Monaten versprochen sowas nicht mehr zu tun. Doch ich konnte Eren nicht einfach verpetzen, sonst dürfte ich ihn nie wieder sehen und das wollte ich nicht. 

Ohne weiter darauf einzugehen, ging ich einfach die Treppen hoch und verschwand in meinem Zimmer. Dort verkroch ich mich in mein Bett und starrte mit leerem Blick meine Wand an.

Ich wusste nicht, wie lange ich das schon tat, aber nach einer Weile beschloss ich mal zu schauen, wie meine Wunde überhaupt aussah. Vielleicht sah es ja nicht mehr ganz so schlimm aus wie vorher. 

Leise seufzte ich, als ich den Verband abgenommen hatte und die Wunde betrachtete. Es war klar und deutlich zu sehen, dass das ein Biss war. Jedoch zeigten sich ganz klar die Fangzähne von Eren, da er bis auf diese Zähne ein ganz normales Gebiss, wie das von einem Menschen, besaß.

Gerade wollte ich den Verband wieder um meinen Arm wickeln, als plötzlich die Tür von meinem Zimmer aufging und das Licht angeschaltet wurde.

Mit erschrockenem Blick starrte ich meine Mutter an, die mich ebenso anstarrte. Für ein paar Sekunden sagte niemand von uns etwas und tat auch nichts. Irgendwann wurde das von meiner Mutter aber gebrochen.

"Er hat dich gebissen?", fragte sie leise, bevor sie die Tür schloss. Ihr war natürlich sofort klar gewesen, dass es nur von Eren kommen konnte. Er war nicht bei mir und es war eine Bisswunde. Natürlich konnte das nicht von einem ganz normalen Hund stammen. 

Langsam - wenn auch widerwillig, nickte ich. "Es war ein Unfall.", behauptete ich. "Mom, bitte, ich mag ihn wirklich, also denk jetzt nicht so negativ von ihm, okay? Ich möchte ihn weiterhin bei mir behalten.", stellte ich sofort klar und hoffte, dass meine Mutter nun keinen Aufstand machen würde. "Darüber reden wir nochmal, schlaf jetzt erst mal." Sie ging zu mir und gab mir einen Kuss auf den Kopf. "Ich werde James nichts davon sagen." Wie gnädig von dir., antwortete ich in Gedanken, nickte jedoch nur. 

Letztendlich ging sie endlich und ich konnte, nachdem ich meinen Arm wieder verbunden hatte und mir bequeme Schlafsachen angezogen hatte, einschlafen. 

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Geschrieben von mir. 
Danke für euer tolles Feedback beim letzten Kapitel! :3

The Hybrid.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt