Levis Sicht
"W-was? Was redest du denn da?" Ich verstand Eren nicht. Hatte ich irgendetwas falsch gemacht, dass er dachte, ich würde ihn überhaupt nicht mögen?
"Du sagtest doch, dass du nicht so empfindest wie ich. Also magst du mich auch nicht. Vor allem deswegen nicht, weil du mich nicht..l-li..liebst.." Man konnte Eren ansehen, wie schwer es ihm fiel, darüber zu reden. Deshalb konnte ich nicht anders. Ich beugte mich einfach nach vorne und schloss ihn in meine Arme, auch wenn ich spürte, wie sehr er sich verkrampfte. Es war mir egal.
"Eren, nur weil ich dich nicht liebe, heißt es nicht, dass ich dich nicht trotzdem mögen würde. Ich mag dich, wirklich. Und das sehr. Du bist mir auch sehr wichtig. Aber ich kann leider nicht deine Gefühle erwidern. Es geht einfach noch nicht.", sagte ich in einer ruhigen Stimme und drückte ihn etwas fester an mich.
Plötzlich wedelte der Hybrid mit seiner Rute. Er schlang seine Arme auch um mich und drückte mich viel fester an sich, als ich ihn zuvor an mich gedrückt hatte. Woher kam jetzt der plötzliche Sinneswandel?
"Okay, dann werde ich mich anstrengen, damit du mich liebst.", kam es von dem anscheinend wieder glücklichen, Eren. Ich musste leicht schmunzeln, obwohl ich noch immer etwas verwirrt war. "Aber ich sagte doch, dass das nicht einfach so geht.", erwiderte ich und löste mich schließlich langsam von ihm. "Ja, du sagtest aber 'noch nicht'. Das heißt, dass ich trotzdem eine Chance habe, sonst hättest du das nicht gesagt!
Mein Schmunzeln verschwand. Hatte ich tatsächlich noch nicht gesagt? Ich blickte nachdenklich auf den Boden. Vielleicht sollte ich wirklich nochmal über meine Worte nachdenken.. Ich seufzte innerlich und schob meine Gedanken erst mal zur Seite. Er redet sich doch sowieso nur ein, dass er mich lieben würde, weil er dankbar ist und ich seine einzige Bezugsperson bin. Ja, das klingt logisch..
Seufzend wuschelte ich dem Hybriden durchs Haar. "Ach du kleiner Idiot.", sagte ich mit einem liebevollen Lächeln. Schließlich setzte ich mich wieder aufs Bett, woraufhin mir Eren folgte und sich dort zusammenrollte. Er musste ziemlich müde sein, da er so lange geweint hatte.
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Am Abend wurde Eren wieder wach. Ich hatten den Tag über eigentlich gar nichts gemacht. Im Grunde saß ich nur bei Eren und habe ihn angeschaut. Er sah beim Schlafen so friedlich aus, so als wäre ihm nie etwas Schlimmes passiert und als hätte er keinerlei Sorgen, was man allerdings anhand der letzten Stunden widerlegen konnte. Es tut mir leid für ihn, doch weder er noch ich könnten mich dazu zwingen ihn zu lieben. Das würde nur in einem Desaster enden und vermutlich würde ich irgendwann nur noch unglücklich sein.
"Du, Levi?", fragte der Brünette müde und rieb sich schlaftrunken über die Lider. "Können wir nochmal raus?" Kurz sah ich auf die Uhr und seufzte. Eigentlich würden meine Mutter und James nicht erlauben, dass ich noch raus gehe, aber es ging um Eren. Und Eren war immerhin wichtig. Das sahen ja auch die Beiden so.
"Meinetwegen. Aber zieh dir was Warmes an." Erst nachdem ich diesen Satz sagte, fiel mir auf, wie mütterlich er eigentlich klang, weshalb ich mich schnell räusperte und ihm einen großen Pullover von mir gab.
Nachdem er sich angezogen hatte, verließen wir mein Zimmer und schlichen fast unbemerkt die Treppe herunter, als ich jedoch ein tiefes Räuspern vernahm, blieb ich stehen und drehte mich scheinheilig grinsend zu James um. "Was denn?" - "Wo wollt ihr noch hin?"
"Eren wollte noch raus. Du hast selber gesagt, ich soll mich verantwortungsvoll um ihn kümmern, also solltest du mich jetzt gehen lassen, richtig?" Mein scheinheiliges Grinsen wurde bei meinen Worten immer selbstsicherer und als James sich schließlich seufzend geschlagen gab, führte ich Eren nur weiter zur Haustür, wo ich ihm Schuhe von mir gab und wir gemeinsam das kleine Haus verließen.
Draußen war es kühl, es dämmerte leicht und man hörte nichts mehr. Keine Autos, keine nervenden Kinder oder gar irgendwelche betrunkene Jugendliche, die sich über ihre Ferien freuten. "Wo willst du hin?", fragte ich Eren und sah zu ihm hoch. "Such du was aus. Ich wollte einfach nur frische Luft.", murmelte er immer noch müde und blickte mich seiner Stimmung entsprechend an. "Wir könnten in die Stadt.", schlug ich vor und lief schon schnellen Schrittes voran.
Ich darf durch die ganzen Komplikationen mein eigentliches Ziel nicht aus den Augen verlieren: Sozialisierung.
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Geschrieben von Anon & mir. :) Sorry, für das späte Update. Aber ihr solltet euch definitiv darauf gefasst machen, dass die Uploads immer etwas länger dauern.
Wir hoffen, der Teil gefällt euch!
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The Hybrid.
FanfictionIch bin Levi Ackerman und lebe in einer Welt, in der es Menschen gibt, die zur Hälfte ein Tier sind. Meist sind sie zur Hälfte ein Hund, eine Katze, ein Wolf oder ein Fuchs. Wir nennen sie Hybriden. Sie sind eigentlich recht selten und haben keinen...