Levis Sicht
Nun, wie sollte ich das aber mit meinen Eltern abklären? Würden sie überhaupt erlauben, dass nun ein Hybrid bei uns wohnen würde? Ich wollte Eren definitiv helfen, das stand fest. Er brauchte meine Hilfe. So hätte er doch nicht weiterleben können.
Als der Braunhaarige sein Mahl beendet hatte, ging ich mit ihm ins Bad und zeigte ihm, wie man wirklich seine Hände wusch und ebenfalls das Gesicht. Dabei hatte er die Seife probiert, obwohl ich ihm sagte, dass er das nicht tun sollte. Naja, letztendlich hat er nur angewidert das Gesicht verzogen und den Kopf geschüttelt.
Wir begaben uns wieder zurück in mein Zimmer. "Du kannst dich ruhig auf mein Bett legen. Das ist viel bequemer und sauberer als der Boden.", meinte ich ruhig und rang mich dabei zu einem Lächeln ab. Ich lächelte eigentlich nie so oft und nicht wirklich gerne. Ich mochte mein Lächeln noch nie und mein Lacheln erst recht nicht. Eren nickte nur und untersuchte vorher noch mein Bett, ehe er sich darauf legte und sich einrollte, wie ein Hund.
Wieder musste ich lächeln bei dem Anblick. Er ist wirklich süß. Lange blieb mein Lächeln jedoch nicht, da ich ja noch mit meinen Elern reden musste. Etwas nervös tapste ich die Treppen hinunter und begab mich ins Wohnzimmer. Zunächst bemerkten mich James und meine Mutter nicht wirklich, da sie noch immer miteinander diskutierten. Erst als ich mich räusperte und ein kleines "Hallo" herausbrachte, schenkten sie mir ihre Aufmerksamkeit.
"Ach, Levi. Schön, dass du dich auch mal blicken lässt. Ich glaube, du hast uns Vieles zu erklären.", sagte James sofort mit einem strengen Blick. Dies ließ nur wieder Wut in mir aufkochen. Was sollte der Scheiß?! Meine Mutter hatte darüber zu bestimmen, was ich machen durfte und was nicht.
"Ich habe gehört, dass wir einen Gast haben?", schaltete sich nun endlich Mom ein. Daraufhin nickte ich. "Ja, er heißt Eren. Ich habe ihm geholfen, da er verwundet ist.", erklärte ich ruhig. "Außerdem möchte ich, dass er bei uns bleibt."
"Der Hybridenjunge, wird nicht bleiben!", bestimmte sie harsch und ich verschränkte die Arme ineinander und hob spöttisch eine Augenbraue. "Achja? Wieso nicht?" Nun meldete sich wieder James zu Wort: "Du weißt doch, was die Nachrichten sagen. Einige von ihnen sind wirklich gefährlich."
"Na und, Eren ist es nicht." Ich denke sogar, dass ich ihn mag. "Levi, du kannst doch nicht einfach irgendeinen Hund hier mit anschleppen." Ich seufzte genervt. Konnte sie nicht einfach akzeptieren, dass Eren hier sein würde? Ich würde ihn ja nicht für immer hier behalten. Nur solange, bis er zivilisiert klar kommen würde. "Du hast das auch gemacht!", damit drehte ich mich wieder um und rannte die Treppen hinauf.
Das hätte ich nicht sagen sollen. Eigentlich mochte ich James ja auch, nur seine ständige bestimmende Art kotzte mich an. Er war eben nicht mein Vater. Auch, wenn ich meinen nie kennen gelernt habe, ich fände es ihm ungerecht, wenn irgendein dahergelaufener Kerl ihn ersetzen würde. Und es wunderte mich, dass meine Mutter es nicht so sah. Dennoch hätte ich ihn nicht einen Hund nennen sollen. Doch genauso sehr hätte sie das nicht über Eren sagen sollen.
Eren war ein Mensch. Ein besonderer zwar, dennoch ein Mensch. Ich seufzte, öffnete die Tür und sah ihn auf dem Bett liegen. Er hob kurz den Kopf, gähnte und rutschte etwas zur Seite. Ich setzte mich neben ihn in den Schneidersitz und musterte ihn. Er hatte das Shirt zusammengeknüllt unter seinen Kopf gelegt. "Deine Alphas wollen mich nicht hier haben, stimmt's?" Verwirrt blickte ich den Brünetten an. "Meine Alphas?", meinte er Mom und James?
"Die beiden Leute unten. Ich habe euch gehört.", er drehte seinen Kopf zu mir und sah mich mit seinen großen Augen entschuldigend an. "Das waren meine Eltern.", erklärte ich und er hob eine Augenbraue, ging aber nicht weiter darauf ein, dass wir unterschiedliche Wörter dafür benutzten.
"Ich kann gehen, wenn das besser ist.", murmelte er und sah für einen Moment traurig aus. "Nein, du wirst nicht gehen!" Ich werde mich um dich kümmern und dich versorgen. Sie werden einsehen, dass du nicht gefährlich bist., hing ich in Gedanken ran und streichelte durch seine Haare, was ihn leicht lächeln ließ und er seinen Kopf auf meinem Oberschenkel platzierte.
Ich schnappte mir mein Handy und surfte mit meiner freien Hand ein wenig auf den verschiedensten Social Medias, ehe mir das zu langweilig wurde und ich bei Google Mensch-Hund Hybrid eingab. Die Ergebnisse schockierten mich teilweise.
"Artgerechte Haltung für einen Hybriden?"
"Töten Hybriden aus Spaß? - Hier erfahren Sie mehr!"
"Was fressen Hybriden wirklich?"
"Der erste Hybrid!"
"Sichtung: Mensch und Hybrid zeigen Zuneigung!"
"Hybriden Hochzeit ... Was die Öffentlichkeit denkt!"
Dazu noch unzählige Seiten, die vor ihnen warnten und sich über sie lustig machten. Missgeburten, Satanskinder, Gottes unwürdig.... Wieso waren Menschen so intolerant? Nur weil vielleicht mal ein Hybrid aus der Reihe getanzt ist, habe alle Angst vor ihnen.
Ich konnte sie nicht verstehen. Eren beispielsweise war eigentlich ganz süß. So als Hund. Wieso sollte man Angst vor ihm haben? "Worüber denkst du nach, Levi?", fragte Eren plötzlich und ich zuckte leicht zusammen. Er sah mich von unten mit seinen großen türkisen Augen an und lächelte schwach.
"Ähm, nichts wichtiges. Wieso?" Nun wurde er leicht rot und sah zur Seite. "Na ja... du hast aufgehört zu streicheln..." Ich lächelte leicht, diesmal freiwillig und ehrlich, ehe ich ihn wieder streichelte. Vielleicht tun wir einander ganz gut.
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Geschrieben von: Anon & mir
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The Hybrid.
FanfictionIch bin Levi Ackerman und lebe in einer Welt, in der es Menschen gibt, die zur Hälfte ein Tier sind. Meist sind sie zur Hälfte ein Hund, eine Katze, ein Wolf oder ein Fuchs. Wir nennen sie Hybriden. Sie sind eigentlich recht selten und haben keinen...