One Step Closer || Mike Shinoda

Kapitel 10

Saoirse:

Mike und Alec unterhielten sich ziemlich angeregt in der Küche.

Währenddessen ging ich in mein Zimmer und zog mich um.

Eine schwarze Jeans, ein verwaschenes hellgraues T-Shirt und ein mir etwas zu großes rot-schwarz kariertes Hemd.

Mein Haar band ich zusammen.

Mit einem kribbeligen Gefühl in der Magengegend ging ich wieder nach unten und sah Mike neben meinem Onkel am Flügel sitzen.

Seine Finger lagen auf den Tasten und spielten eine wirklich schöne Melodie.

Ich kannte die Melodie. Es war Numb.

Ich stellte mich hinter die beiden, stützte mein Kinn auf der Schulter meines Onkels ab und lauschte einfach ein wenig der Musik.

Mike spielte wirklich sehr gut.

"Du spielst schön.", sagte ich und fuhr mit einer Hand durch sein Haar.

"Danke.", erwiderte er und wandte sich mir lächelnd zu.

"Ich geh dann mal nach dem Essen schauen.", sagte Alec, stand auf und ließ uns somit alleine.

Ich nahm seinen Platz ein und lehnte meinen Kopf an seine Schulter.

"Spielst du mir weiter vor?", fragte ich ihn bittend.

"Gerne.", er legte seine Hände wieder auf die Tasten und begann zu spielen.

Es hörte sich sehr klassisch an.

Ich schloss meine Augen und lauschte einfach seinem Spiel.

Er spielte so lange bis Alec uns zum Essen rief.

***

"Sind die von dir?", fragte Mike mich als wir nach dem Essen in mein Zimmer gegangen sind und er die etwas älteren von mir angefertigte Manga-Zeichnungen an meinen Wänden sah.

"Ja. Ich hab Blöcke voll damit. Sind aber halt schon ziemlich alt.", ich saß auf meinem Bett und schenkte ihm ein schüchternes Lächeln.

"Vonwegen du kannst nicht zeichnen. Das ist besser als meine erste Versuche in dem Stil.", lachte er. "Und eigentlich sollte man meinen ich müsste so was doch draufhaben als japanischstämmiger Amerikaner."

"Tja. Schon scheiße, wenn man nicht seinem Stereotyp entspricht, oder?"

"Das kann man so oder so sehen. Aber jetzt wirklich. Ich bin beeindruckt."

"Danke.", ich nahm seine Hand und zog ihn neben mich aufs Bett.

"Zeigst du mir auch mal Zeichnungen von dir?", fragte ich ihn und lehnte meinen Kopf an seinem Oberarm.

"Hast du Papier und Stift für mich? Dann zeichne ich nämlich jetzt etwas für dich.", antwortete er mir lächelnd.

Ich kicherte und stand auf nur um auf meinen Schreibtisch zuzugehen und dort aus dem Schublade einen alten Zeichenblock und einen Bleistift hinaus zu holen.

Beides reichte ich an Mike weiter.

Er nahm es entgegen und begann sogleich mit dem zeichnen.

Da ich ihn dabei nicht stören wollte nahm ich mir einfach selbst Block und Stift und versuchte mich an einer Skizze von meinem Onkel.

Ständig war ich mit etwas nicht zufrieden weshalb ich es wegradierte.

"Sieht nicht schlecht aus.", sagte Mike und unterbrach mich dabei bei meiner Arbeit.