Kapitel 23

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Mike:

Ich lag noch eine ganze Weile lang wach nachdem Saoirse eingeschlafen war.

Mein Arm lag fest um sie und mein Blick hing an ihren zarten Gesichtszügen.

Sie dachte von sich selbst sie wäre schwach, jedoch dachte ich dass sie eine der stärksten Menschen war, die mir je begegnet sind.

Die Frage war nur: Wie lange konnte sie noch stark bleiben? Wann würde James sie brechen?

Würde Saoirse wieder etwas Dummes versuchen wie sich selbst etwas anzutun?

Das würde ich nicht zulassen!

In mir wuchs die Wut auf James immer mehr.

Wieso war er ihr so obsessiv gegenüber?

Verstand er nicht dass er ihr Angst machte?

Wollte er ihr vielleicht sogar mit Absicht Angst machen?

Sollte die leiden?

All diese Fragen konnte ich mir nicht beantworten.

Und das frustrierte mich zutiefst.

Ich wollte nichts mehr als ihr zu helfen.

Doch ich wusste nicht wie.

Ich konnte ja schlecht James aufsuchen und mich dann mit diesem Psychopathen anlegen.

Woher wusste ich das seine Drohungen keine leeren Worte waren?

Saoirse sagte selbst er wäre gefährlich.

Er hatte sie schon krankenhausreif geprügelt.

Wenn er schon eine Frau schlug schien er keinerlei Hemmschwellen zu haben.

Und das machte ihn durchaus gefährlich.

Stalker-Ambitionen schien er ebenfalls zu haben sonst wüsste er nicht immer sofort wo wir uns aufhielten.

Bestimmt wusste er auch dass ich jetzt genau in diesem Moment neben ihr lag und sie im Arm hielt.

Und bestimmt war er ziemlich wütend deswegen.

Jedoch war es mir egal.

Ich würde Saoirse nicht kampflos aufgeben.

Niemals.

Seufzte löste ich mich vorsichtig von ihr und setzte mich auf.

Ich konnte bei diesen ganzen Gedanken einfach nicht einschlafen.

Langsam stand ich auf und huschte zu ihrem Schreibtisch, wo ich die kleine Lampe, die darauf stand, anknipste.

Kurz schaute ich zum Bett und schaute ob Saoirse vielleicht deswegen wach geworden war.

Doch sie schlief weiterhin tief und fest.

Auf ihrem Schreibtisch verteilt lagen vereinzelte Zeichnungen und Blöcke.

Ich nahm mir einen der Blöcke und schnappte mir einen der Bleistifte.

Damit begann ich schließlich zu zeichnen.

Ich wusste nicht genau was es werden sollte jedoch als ich zur Hälfte fertig war fiel mir auf das die Person die ich gezeichnet hatte ein wenig sie Saoirse aussah.

Naja vielleicht ein paar Jahre älter, aber ansonsten passte es.

Ich lächelte. Stellte ich mir so etwas Saoirse in ein paar Jahren vor?

Hieß das ich wollte wirklich eine gemeinsame Zukunft mit ihr haben?

Vorstellen könnte ich es mir.

One Step Closer || Mike ShinodaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt