Kapitel 2

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"Das tut mir wirklich leid für Ihren Freund.", flüsterte ich nach einer Weile des Schweigens mitfühlend.

Er wusste also auch wie es ist diese Gefühle zu haben oder eher dieses Gefühl nichts mehr fühlen zu können.

"Ach eigentlich kommt er damit im Moment schon ganz gut klar. Immerhin hat er schon ja auch Hilfe gesucht.", meinte er lächelnd.

Ich wischte mir meine Tränen weg.

"Es ist schon spät und ich habe kein gutes Gefühl dabei dich alleine durch die Dunkelheit laufen zu lassen. Du kannst gerne hier über Nacht bleiben, wenn du das möchtest.", meinte er lächelnd nach einer weiteren Weile des Schweigens.

"Ich will Ihnen nicht zur Last fallen.", murmelte ich und spielte mit den Ärmel seines Pullovers.

"Du fällst mir nicht zur Last, Saoirse. Und du musst mich nicht siezen. Für dich bin ich einfach nur Mike.", sagte er und tätschelte meine Wange.

Ich errötete und versteckte mich etwas hinter meinen Haaren.

"Okay.", murmelte ich nur.

"Du kannst in meinem Bett schlafen. Ich schlafe dann auf der Couch."

Ich wollte ihm gerade widersprechen als er mich auch schon unterbrach.

"Keine Widerrede. Ich bin immerhin eine Gentleman.", grinste Michale und zwinkerte mir zu.

Ich errötete wieder und versuchte mich noch etwas mehr hinter meinen Haaren zu verstecken.

"Komm. Ich zeig dir wo du schläfst.", meinte er schließlich kichernd und hielt mir seine Hand entgegen.

Zögernd nahm ich sie an und ließ mich von ihm aufziehen.

Seine Hand fühlte sich warm in meiner kalten an und ein Kribbeln überzog meine blasse Haut.

Ich fühlte mich, obwohl ich ihn gar nicht kannte, wirklich sicher.

Sicherer als irgendwo sonst.

"Wenn etwas ist oder du noch etwas brauchst dann bin ich noch in der Küche oder dann im Wohnzimmer. Fühl dich ganz wie Zuhause. Gute Nacht, Saoirse.", sagte er noch bevor er mich alleine ließ.

Zuhause? Ich wusste schon lange nicht mehr was Zuhause bedeutete.

Ich zog die Hose aus und legte mich unter die Decke.

Ausgelaugt schloss ich meine Augen und versuchte ein wenig zu schlafen.

Doch ich konnte einfach nicht einschalten weshalb ich eine Zeit lang einfach nur wach in diesem mir eigentlich fremden Bett lag und die dunkle Decke anstarrte.

Ich wusste nicht wie viel Zeit bisher vergangen war als ich mich dazu entschied wieder aufzustehen und zu Mike zu gehen.

Findet tat ich ihn im Wohnzimmer wo er auf der Couch saß mit ein paar Blöcken vor sich auf dem Tisch.

Er schien so konzentriert weshalb ich ihn nicht stören wollte und mich deswegen einfach neben ihn setzte.

Er zeichnete scheinbar etwas.

Ich konnte nicht erkennen was es war, aber es sah aus wie etwas eher futuristisches.

Es gefiel mir sehr.

"Das sieht toll aus.", sagte ich und erschrak ihn wohl damit da er zusammenzuckte und zu mir schaute.

"Tut mir leid. Ich wollte dich nicht erschrecken."

"Schon okay. Kannst du nicht schlafen?", fragte er mich lächelnd.

"Nein. Was machst du da?"

"Eigentlich sollte ich an einem Song weiterschreiben, aber du siehst ja was daraus geworden ist.", lachte er und deutete auf den Block den er auf dem Schoß hatte.

One Step Closer || Mike ShinodaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt