One Step Closer || Mike Shinoda

Kapitel 12

Mike:

Ich wusste nicht was oder wer, aber ich wusste irgendwas oder irgendwer hatte Saoirse so sehr verschreckt, dass sie solch eine Panikattacke bekam.

Vorsichtig versuchte ich sie zu beruhigen und hielt sie deswegen einfach nur in meinen Armen.

Ab und zu redete ich beruhigend auf sie ein damit sie langsam wieder herunterkam.

Dabei konnte ich die ganze Zeit über Chester's und Rob's Blicke auf mir spüren.

Ich wusste sie dachten nicht schlecht über sie.

Vor allem Chester nicht. Er war ein guter Kerl.

Er wusste wie es war so zu leiden.

Vielleicht konnte er ihr ja etwas helfen, wenn er mit ihr reden würde.

"Ich erzähle dir alles. Später, wenn wir alleine sind, okay?", hörte ich sie auf einmal wieder flüstern.

Sie klang so kraftlos und verzweifelt.

"Es ist okay. Du musst mir nichts erzählen, was du nicht möchtest."

"Ich möchte es aber.", meinte sie bestimmend und löste sich wieder ein Stück von mir.

"Okay.", ich küsste sie vor auf ihre Stirn um ihr noch etwas das Gefühl von Sicherheit zu vermitteln, dass sie so oft bei mir suchte.

"Danke, Mike."

"Es ist alles okay."

Sie setzte sich wieder richtig hin und wischte sich die restlichen Tränen aus ihren Augenwinkeln und von ihren geröteten Wangen.

"Tut mir leid. Ich wollte nicht, dass ihr das so schlimm mitbekommt.", wandte sie sich entschuldigend an die anderen beiden die uns immer noch stumm anschauten.

"Schon okay.", begann Rob zögerlich zu sagen. "Ist nicht so schlimm."

"Ja. Ist alles in Ordnung. Wirklich.", meinte auch Chester und lächelte sie aufmunternd an.

Sie schaute mich an und ich nickte ihre ebenfalls aufmunternd zu.

"Danke.", sagte sie nur.

Die Jungs wankten allerdings nur ab.

"Du hast doch einmal gesagt du könntest auch Klavier spielen, oder?", fragte ich sie und legte meine Hände auf ihre Knie.

Sie sah mich verwirrt an.

"Ja. Warum?"

"Willst du uns vielleicht etwas vorspielen?"

Sie schien einen Moment lang unsicher zu sein was sie mir darauf antworten sollte, doch dann nickte sie allerdings nur zaghaft.

Immer noch etwas unsicher stand Saoirse auf und stellte sich hinter das Keyboard.

Zögerlich legte sie ihre zarten Hände auf die Tasten.

Und dann begann sie zu spielen.

Ich kannte das Stück.

Es war Für Elise von Ludwig van Beethoven.

Ein sehr schönes, wenn auch kurzes Stück.

Saoirse hatte ihre Augen geschlossen während sie spielte.

Wieder einmal war ich einfach wie gebannt von ihrer Schönheit.

Ihr Körper wippte immer wieder leicht im Takt mit während sie spielte.

Ein zartes Lächeln lag auf ihren Lippen.

"Sie spielt unglaublich schön.", hörte ich Chester neben mir sagen.