3. Masken

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" Was soll mit mir sein ? " fragte ich scheinheilig und schaute durch die Runde. " Na ob du dich auf dieses etwas da vorne traust.. " sagte Sosi und zeigte ängstlich auf eine der Achterbahnen.

Mein Blick hob sich und ich schaute dabei zu wie schreiende Menschen sich in mehreren Schrauben und Loopings drehten. " Hmh. Ich hab keine Höhenangst.. " sagte ich und merkte das ich mich in dem Moment recht taff anhörte. " Wie schön.. Dann kannst du ja mit mir fahren.. " sagte Dana und grinste mich an, worauf ich antwortete: " Gerne.. " wir bewegten uns also alle auf den Stand zu als plötzlich eines dieser Maskottchen auf uns zukam und uns zuwinkte. Ich musste kichern da ich die Maus irgendwie süß fand. " Charlie guck mal da ist Noah ! " sagte Mum zu Charlie und grinste meine Gastfamilien- Schwester an. " Du musst keine Angst haben Charlie.. komm zu mir.. " sagte ich und reichte ihr meine Hand. 

Tapfer kam sie auf mich zu, und legte ihre kleine Hand vorsichtig in meine. Ich sah ihr an das sie Angst hatte. Zusammen gingen wir auf Noah die Maus zu. Ich merkte das Charlie am liebsten hier garnicht sein wollte, und auch Noah machte ständig irgendwelche Gesten die sie eigentlich zum lachen bringen sollten, doch sie versteckte sich lieber hinter mich bis dieses Maskottchen dann um meine Hand bittete und ich verunsichert zu den anderen schaute die nur lachten und dem Geschehen einfach zuschauten. Ich drehte mich also wieder zu der mutierten Maus und legte meine Hand auf die große Hand aus Plüsch. 

Doch bevor ich weder ausatmen noch zwinkern konnte zog er mich zu sich und umarmte mich. Was ist das für ein kranker Mensch unter diesem Haufen.. etwas.. Aus dem Schreck fing ich an zu lachen und ließ mich in seinem Arm fallen. Gelächter der anderen die ich hörte, es aber ignorierte und selber lachen musste, da ich mir in dem Moment recht dämlich vorkam. Er presste den Kopf aus Plüsch gegen meinen, und wollte so anscheind zeigen das er mich küsste. Es verunsicherte mich, und löste mich deshalb auch abrupt von ihm. Wer weiß was für ein kranker alter Mann sich darunter verbirgt.. oder vielleicht ist es auch so einer der in der Gesellschaft zu wenig aufmerksamkeit bekommt, und Angst hat etwas falsches zu sagen, und verschließte sich von der Außenwelt. Er konnte vielleicht nur der sein der er sein wollte wenn er als Noah durch den Freizeitpark turnt. Vielleicht ist der Mensch unter dem Kostüm auch so ein kranker Psychopat der aufdringlich gegenüber kleinen Kindern ist und mich als sein nächstes Opfer sah ! Kein Wunder das ´Charlie angst vor Noah hatte ! Vielleicht ist Noah auch kein Mann sondern einfach nur ein Mädchen, das sehr aufdringlich ist. 

Nachdem ich mich von ihm ruckartig löste, und auf die anderen zuging und sie gespielt angrinste, gingen wir auch schon weiter. Dana wollte ja unbedingt auf diese Achterbahn. Genau das brauche ich jetzt. Ablenkung von dem was gerade war. " Noah scheint dich ja wirklich zu mögen.. " sagte Dana scherzhaft und grinste mich an. " Ach sei ruhig.. Wer weiß was für ein kranker Mensch das war.. " sagte ich zu ihr während wir uns in der Schlange zu der Achterbahn anstellten und die anderen auf einer Parkbank vor dem Inverter warteten. Wir setzten uns auf die Sitze, und man merkte wie der Adrinalin in uns hochschoss. Es waren Sitze, die keinen Boden besaßen sondern man fröhlich mit den Beinen hin und her strampeln konnte. Ich schaute noch einmal zu Dana, die bis  über beide Ohren über grinste. Ich schnallte mich an, und ehe die Aufsichtsperson kam und noch einmal alles überprüfte, schießten die Sitzmöglichkeiten die Schienen rauf, es war unglaublich und es fühlte sich befreiend an.

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Nachdem auch diese Fahrt zuende war, und ich grinsend auf meine Familie und Freunde zukam gingen wir weiter durch den Park, und trafen glücklicherweise nicht mehr auf Noah. Mittlerweile, sind Mum, Dad und Charlie wieder nachhause gefahren und haben mich mit meinen Freunden alleine gelassen. Mum war fest davon überzeugt das meine Freunde mir London zeigen würden. 

Gesagt. Getan. Zusammen liefen wir durch London, und ich konnte kaum aus meinem Staunen rauskommen. Diese Stadt ist einfach riesig, und hat soviele möglichkeiten! Sosi versprach mir an einem meiner Tage die ich hier verbringe auf das London Eye zu gehen, da sie selbst noch nie drauf war durch ihre Höhenangst. 

Trotz all dem zeigten mir die Mädchen die Einkaufsstraßen und natürlich auch die Sehenswürdigkeiten wie den Palace der von vielen Touristen fotografiert wurde. Ich stellte mich natürlich dazu und machte von allem Fotos was man auch nur fotografieren konnte. Auch meine neuen englischen Freunde fotografierte ich, und kam mir beim fotografieren recht dämlich vor. Ich kam mir vor wie irgendein Einwanderer der seinen letzen Tag hier verbringen würde.

Später am Abend beschließten wir in eine Diskothek zu gehen, um schonmal Bekanntschaften zu schließen.. 

*Louis pov. * 

Was für ein anstrengender Tag.. 

Gerade hatte ich Feierabend, und zog diesen schrecklichen Kopf ab. Gerade heute an einem Tag wie diesem wo doch die Sonne so schön scheinte musste ich diesen alten Teppich anziehen und einen auf gute Laune bringen um die kleinen Kinder zum lachen zu bringen. Doch ich hätte nie damit gerechnet diese Schönheit hier zu treffen. Doch.. was bilde ich mir eigentlich ein.. sie fühlte sich bedrängt und hatte Angst. Sie dachte sich sicherlich das irgendein kranker Psycho in diesem Fetzen ist, und bei ihr nur an das eine dachte. Ich wusste nicht was mit mir los ist, doch wenn ich sie sehe dann bekomme ich mich nicht mehr unter Kontrolle. Sie darf nicht herauffinden das ich Noah bin, sonst würde sie im Unterricht nicht mehr neben mir sitzen wollen, und ich könnte sie nicht mehr beobachten wie sie ich immer alles notiert, und einfach auf ihre art so wunderschön ist. 

Ich weiß nicht was ich getan habe, doch ich danke Gott für dieses Geschenk, ich habe allerdings nicht mehr viel Zeit.. 365 Tage bleibt sie hier. Einer davon ist schon weg.. 

365 TageWo Geschichten leben. Entdecke jetzt