365 Tage

23. Zwischen zwei Stühlen

" Ich hab gesagt, das ich sie nicht liebe.. " sagte er, bevor sofortige Stille einbrach. 

Ich war relativ geschockt. Ich hätte nie gedacht, das Louis Herzen brechen kann.. 

" Louis du hast ihr das Herz gebrochen.. " sagte ich nach langem Schweigen, und merkte selbst das ich sehr verzeifelt klang. 

" Ich weiß.. aber.. mein Herz gehört schon einer anderen.. " sagte er, worauf ich ehrlich gesagt wütend wurde.

" Du bist betrunken, Louis ! Geh und leg dich ins Bett, ruh dich aus.. du redest dummes Zeug.. " schimpfte ich, versuchte dabei aber ruhig zu bleiben. 

Ohne überhaupt noch über die Situation nachzudenken, beendete ich das Telefonat, und legte mein Handy recht unsanft auf den Küchentisch. " Was ist passiert ? " fragte  mich Roby und schaute mich besorgt an. 

" Ach nichts.. es ist nur.. ach schon okay.. " sagte ich zu meinem Freund, und dachte im Bruchteil einer Sekunde daran ihn über Louis aufzuklären, aber da sich die beiden sowieso nicht leiden können, ließ ich es doch lieber. 

" Sicher ? Du weißt das ich dich liebe, und immer für dich da bin.. " sagte er vertraut und drückte mir ein Kuss auf die Stirn. 

Er war manchmal echt so süß, ich weiß echt nicht wie ich es verdient habe ihn zu bekommen. Ich sagte zu ihm also: " Ja.. ist schon inordnung.. " ich war sehr ruhig beim reden, was ich eigentlich vermeiden wollte, und ihm gegenüber selbstbewusst sein wollte, was dann folgendes auslöste: 

" Du vermisst ihn oder ? " sagte er und schaute mich besorgt an. 

Vermisse ich ihn denn ? Natürlich liebte ich ihn, die frage ist dennoch ob ich immernoch die selben Gefühle für ihn empfinde wie vor einem Monat. Hätten Roby's Gefühle mich nicht überstürmt, würde ich so gesehen zwischen zwei Stühlen stehen. 

Doch seien wir ehrlich.. 

ich stehe immernoch zwischen zwei Stühlen. Ich liebe Louis immernoch, ich lasse es nur nicht zu. 

Ich liebe es in seine bläulich grauen Augen zu sehen, und ihn bei mir zu haben, durch seine braunen Haare zu streichen, um ihn zu ärgern, und ihm zu sagen wie wichtig er mir doch ist. 

Ich kenne Louis erst seitdem ich hier bin, doch bei ihm habe ich das Gefühl etwas besonderes zu sein. Er sagt, das er mich liebt, und immer auf mich warten würde. Es würde keine andere für ihn geben. 

Allerdings.. ich bin mit Roby zusammen. 

Ich kenne ihn seitdem ich überhaupt denken kann. Wir waren beste Freunde, und spielten immer zusammen mit den anderen auf der Straße, wir klauten zusammen Äpfel, versteckten uns und spielten fangen. 

Manchmal wünsche ich mir, ich könnte die Zeit zurück drehen, und alles einfach genießen. 

Doch als er dann umzog, fühlte es sich so an, als hätte man sämtliche Erinnerungen aus meinem Kopf gelöscht. Als wären die ganzen Erinnerungen mit ihm gegangen, denn nachdem er uns verließ veränderte sich schlagartig alles. 

Ich wusste damals das er in mich verliebt war, und ich wusste damals nicht was das ist. ch wusste nur das er mir wichtig war, und ich ihn nicht verlieren wollte. 

Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, komme ich mir vor als wäre er Peter Pan, aber Louis ist ebenso etwas besonderes. Er mochte mich schon von anfang an, und wenn ich ihn sehe, ist es so als würde ich eine komplett neue Welt sehen. 

" Ja.. 

ich vermisse Louis.. " sagte ich leise genug, aber dennoch hörbar. Was Roby daraufhin tat, kann ich bis heute noch kaum glauben. 

" Ich will nicht das ich eine deiner Wahlen bin.. und das du wegen mir Louis nicht mehr sehen kannst.. Ich möchte dir das Ultimatum stellen. 

Entscheide dich noch dieses Jahr, wenn nicht, siehst du mich nie wieder.. " 

Ich war zutiefst geschockt, über seine Aussge, bis er dann weitersprach. 

" Komm, ich fahr dich zu ihm.. " 

**** 

Manchmal verstehe ich die Welt nicht mehr.. was habe ich mir auch dabei gedacht, an diesem blöden Au-pair Quatsch mitzumachen. Ich dachte ich lerne nette Personen kennen, und nicht das mein Herz lebenswichtige Entscheidungen zu treffen hat. 

" Beecaa ! "schrie Louis als er mich sah, und ich grade dabei war aus dem Auto zu steigen, viel zu spät realisierte ich das es Louis war der mich gerade umarmte. " Ich bin ja so froh dich wieder zu sehen ! " sagte er und presste seinen Körper gegen meinen. 

Er dachte anscheinend auch garnicht daran mich loszulassen, bis Roby auch gerade aus dem Auto stieg und zu uns schaute, sich dann räusperte. 

" Was willst du hier ? " sagte Louis jetzt energisch,nachdemer sich von mir löste und Roby finster anschaute.  " Ein Dankeschön ist anscheinend schon zu viel verlangt.. ich hab sie sir hier hingebracht.. " konterte Roby zurück und schaute skeptisch über seine Sonnenbrille, hielt seine Hände in den Hosentaschen. 

" Das musst du dir erst verdienen.. " sagte Louis nun zurück, und hielt mich fest bei sich, hielt seine Hände in meinen Hosentaschen, drückte mich dadurch noch fester an sich. 

" Wann soll ich sie abholen ? " sagte nun Roby, und versuchte vom Thema abzulenken, woraufhin Louis dann wieder sagte: " Am besten garnicht mehr.. " und dann frech lachte. 

Das Wetter draußen war viel zu schön, um es mir von zwei Idioten wie den beiden hier zu verderben, weshalb ich mich dann dazu beschloss mich einzumischen. 

" Könnt ihr mal aufhören, euch anzugiften ? Wisst ihr was, ab jetzt bin ich die Schweiz... " sagte ich, und schaffte damit Ruhe. 

Nun konnte man auch den Wind hören, der sanft um uns bließ und das eignentlich zu heiße Wetter genau angenehm machte. 

Nach langem Schweigen, sagte dann Louis: " Ich bring sie vor Mitternacht nachhause.. " 

Roby nickte ihm daraufhin zu, und drehte sich um, stieg in sein Auto, startete den Motor und fuhr weg. 

Sein Auto war relativ schnell verschwunden. Man merkte das er Sauer war, denn nur wenn er Sauer war, fuhr er schnell. Er sagt es würde seine Agression lindern. 

Louis kicherte leise, als er weg war, und schaute mich liebevoll an. " Was machen wir jetzt ? "