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*yay 1.6k Reads; Dankeschöööön!*

Song für dieses Kapitel : Burning Piper Hut by Beltaine

Um die Ecke, und schon stehe ich vor dem Guinness Hotel. Ich halte meinen Kaffee fester und atme noch einmal tief durch. Die Eingangshalle ist gross und hell. Leise Musik und ein Wasserfall plätschern im Hintergrund. Ich gehe auf die Rezeption zu und setze mein vertrauenswürdigstes Lächeln auf. „Hi“, sagt die Frau an der Rezeption, „wie kann ich dir helfen?“ „Meine beste Freundin wohnt im Moment hier… Lee-Anne McConeghy?“ Die Frau mustert mich genau. Ich bin mir plötzlich nicht mehr so sicher, ob mein Outfit dem von Lee-Anne gleicht, ich dachte, Freundinnen haben manchmal ja den gleichen Style… Ich schaue selbst noch einmal an mir runter.

Ich finde mich eigentlich ziemlich präsentabel, aber man weiss ja nie, was andere denken. Ausser den Jungs, die haben alle gesagt dass es gut aussieht… „Okay, sie sagte sie erwarte jemanden, ich denke du weisst, wo du sie findest?“ „Ja, Danke.“

Schon wieder atme ich tief durch. Lee-Anne’s Zimmer ist ganz am Ende des Ganges, und die Wand daneben ist ein Glasfenster. Ich getraue mich nicht,hinunter zu sehen (Ich habe Höhenangst…). Ich klopfe. Die Tür geht auf. Lee-Anne mustert mich von oben bis unten. „Hi“, sage ich schüchtern. Mist. Ich wollte auf keinen Fall geängstigt wirken, denn eigentlich machte sie mir ja keine Angst, sie nervte mich einfach nur. Aber dafür gewaltig. „Also… Klären wir die Sache jetzt?“ „Wer ist sie?“ „Ein Mädchen, das besser für Harry ist als du es gewesen wärest.“ Gute Taktik, sie auch noch beleidigen. „Woher willst du wissen, ob ich nicht besser gewesen wäre?“ „Du solltest Harry sehen, wenn sie in der Nähe ist. Seine Augen leuchten, er strahlt richtig. Das hat er, soweit ich mich erinnern kann, bei dir nicht.“ Sie schaut mich verächtlich an. „Hör zu, ich will nicht darüber sprechen, ob du besser gewesen wärst oder nicht, ich will nur, dass du mich und die Jungs in Ruhe lässt, ok?“ „Unter einer Bedingung.“ „Die da wäre?“ „Du stellst mich erst allen Jungs vor, und dann sehen wir Harry’s Reaktion. Wenn er mir sagt, dass er mich nicht mehr sehen will, lasse ich euch in Ruhe. Deal?“ „Das kannst du vergessen!“ „Warum? Hast du etwa Angst, er würde deine hübsche blonde Freundin verlassen wegen mir? Gerade eben klang das aber anders…“ Ich werde wütend. „Ich habe eher Angst, dass er dich und deinen Stolz verletzt, wenn er Nein sagt!“ Sie macht einen Schritt auf mich zu. Sie ist fast 15 cm grösser ich, auch wenn ich hohe Schuhe anhabe. „Du stellst mich den anderen vor und lässt mich eine Stunde lang mit Harry alleine. Deal?“ „Du hast nicht die Position, Forderungen aufzustellen.“ „Du forderst doch auch, dass ich dich in Ruhe lasse?!“ Sie bringt mich zur Weissglut. Denn sie hat recht. Wenn ich etwas fordere, sollte sie das Recht haben, auch etwas zu fordern. „Gibt es nichts anders das du dir wünschst, ausser Harry?“ „Ich wünschte, ich könnte dir einen Arm brechen… Oder ein Bein“, mit diesen Worten macht sie zwei Schritte nach vorn und drückt mich ans Glasfenster. Mein Herz klopft mir bis zum Hals. „Das ist wahrscheinlich doppeltes oder dreifaches Glas“, sage ich mit so fester Stimme wie möglich, „die gibt nicht so schnell nach.“ „Ich bin mir ziemlich sicher, dass die Hotelfachfrau an der Rezeption mir etwas anderes gesagt hat. Sie brauchen das Geld an anderen Orten, als an den Glasfenstern… Das heisst du gehst jetzt besser auf die Bedingung ein oder… Du fällst.“ Ich beisse die Zähne zusammen. ‚Sie will mich nur einschüchtern‘, denke ich, ‚das Glas ist ganz bestimmt nicht so brüchig‘. Sicher bin ich mir da aber keineswegs. Sie lächelt. Ich überdenke noch einmal meine Möglichkeiten. Entweder ich lasse sie mit Harry eine Stunde lang alleine und stelle sie den anderen Jungs vor. Liam kommt erst in drei Wochen wieder… Aber eine Stunde kann sie nützen um was weiss ich von Harry zu verlangen, oder um ihn zu verletzen… Ich darf mir gar nicht vorstellen, was ihm alles passieren könnte. „Na gut. Ich stelle dich den Jungs vor und eine Stunde bekommst du mit Harry ohne die anderen Jungs.“ „Gut“, sagt sie mit einem zufriedenen, schrägen Grinsen. „Dann kannst du mich jetzt ja loslassen.“, zische ich zwischen den Zähnen hindurch. „Hmm… Ich sehe das anders. Ich weiss ja nicht, ob du mich anlügst… Und überhaupt, wen stört den schon, wenn ich ein bisschen an deinem Lack kratze, hm?“ Meine Augen weiten sich. Ein kaltes Gefühl schleicht sich meine Wirbelsäule hinauf. Angst. Pure Angst. Ich glaube ihr voll und ganz, dass die Fenster nicht halten, dass sie nur mit einem ihrer Schuhe oder ihrer Handtasche dagegen schlagen muss, um die Scheibe einzubrechen. Sie lächelt, als sie die Furcht in meinen Augen sieht, und dann geschieht alles sehr schnell. Ich sehe nicht einmal mehr, wie sie ausholt, ich spüre nur noch, wie ich einen harten Stoss gegen die Schulter bekomme und der Boden unter mir nachgibt. Was vorher alles so schnell ging, geht jetzt alles wie in Zeitlupe. Ich falle und falle und falle. Ich weiss nicht wie lange es noch geht, ich kann klammere mich an einen einzigen Gedanken. Niall. Niall Niall Niall. Ich darf ihn nicht verlieren. Und dann wird alles schwarz um mich.

Complicated Love (Niall Horan FF) ON HOLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt