Complicated Love (Niall Horan FF) ON HOLD

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Song für dieses Kapitel:The ballad of love and hate by The Avett Brothers

Jetzt kommen auch mir die Tränen. Er war hier. Er weiss, dass ich hier bin. Mir fällt ein riesiger Stein vom Herzen.

Da wird mir bewusst, dass Lee-Anne noch da ist. Sie schaut aus dem Fenster. Es regnet. Bevor ich etwas sagen kann, platzt die Türe auf und Harry und Niall stehen keuchen im Zimmer. Harry geht drohend auf Lee-Anne zu. „Schau sie dir an! Siehst du, was du angerichtet hast?! DREH DICH UM UND SCHAU SIE DIR AN!!!“, brüllt Harry laut und ich zucke zusammen.

Sofort eilt Niall zu mir. Ich strecke einfach nur die Arme nach ihm aus und er umarmt mich. Er streicht mir über den Rücken und streichelt mir übers Haar. Niall’s Umarmung ist so tröstlich, dass ich beinahe Harry und Lee-Anne vergesse.

Sie schauen beide zu uns herüber, Lee-Anne hat die Arme um sich geschlungen und schaut uns emotionslos an, während Harry die Hand fest auf ihrer Schulter hat und mich mitfühlend und mit einem halben Lächeln auf den Lippen anschaut.

Niall löst sich aus der Umarmung und sieht mich mit Tränen in den Augen an. „Wie geht es dir?“ Ich lache fast über die einfache und so normale Frage nach all den Gefühlen, die bis jetzt im Raum geherrscht haben.

„Nicht schlecht. Alles schmerzt, aber sonst okay. Danke dass ihr da seid.“, sage ich und schaue Harry an.

Er nickt einmal und lächelt mich an. „Harry, du kannst sie jetzt loslassen.“ „Nein“, antwortet er wie aus der Pistole geschossen. „Warum nicht?“ „Ich lass sie nicht los.“ „Es ist okay, sie tut mir jetzt nichts mehr.“ „Aber nur weil du schon im Krankenhaus bist“, antwortet er trotzig.

„Harry“, sagt Niall bittend. „Nein, fuck, nein, auf keinen Fall. Ich halte sie fest, bis die Ärzte und die Polizei hier sind.“ Lee-Anne reisst die Augen auf. „Ihr habt die Polizei angerufen? Kommen sie her?“

„Natürlich, kleines Biest, was denkst du denn?“, sagt Harry. „Harry! Jetzt reicht’s aber, sie hat sich schon entschuldigt! Lass sie einfach gehen und sag der Polizei, sie sei schon weg oder irgend sowas. Bitte“, flehe ich ein bisschen genervt.

Niall rutscht ein tiefes Glucksen raus. Ich schaue ihn an und lache. Er wird rot und sagt: „Komm schon,  Harry, lass sie los. Tara hat gesagt, sie hätten es geklärt.“

Harry murmelt einen Fluch und lässt sie los. Niall steht auf und stellt sich zwischen Lee-Anne und die Tür. „Wehe, du machst sowas noch einmal. Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, bist du die nächste, die hier liegt, ist das klar?“

„Ja“, antwortet sie leise, wie ein kleines Kind, das ausgeschimpft wird. „Schwör es“, sagt Niall. Harry und ich schauen uns an und rollen die Augen. Typisch Niall.

Lee- Anne hebt die Schwurfinger und sagt leise: „Ich schwöre, dass ich Tara nur noch anfassen, ansehen oder mit ihr sprechen werde, ohne sie zu verletzten.“ Niall macht einen Schritt zur Seite und lässt sie gehen.

Ich höre noch, wie sie den Gang runter rennt, dann schliesst Niall die Tür und lässt sich mit einem tiefen Seufzer an der Tür runter gleiten. Harry zieht einen Stuhl neben mein Bett und nimmt meine Hand. „Danke, dass ihr hier seid. Das bedeutet mir sehr viel.“, sage ich erneut. Niall kommt zu mir rüber und gibt mir einen kleinen Kuss auf den Mund. „ Das ist doch selbst verständlich.“ Harry drückt meine Hand.

Nach einer Stunde kommt ein Arzt, Dr. Martin, und sagt, dass ich jetzt schlafen muss. Niall küsst mich noch einmal und Harry gibt mir einen Kuss auf die Stirn, ich runzle sie und er lacht. Ich bin so froh, wenigstens sein Lachen noch zu hören.

Mir wird bewusst, dass ich es mehr als ein halbes Jahr nicht mehr hören werde, genauso wenig, wie ich Niall’s warme Arme um mich nicht mehr spüren werde und mein Herz schmerzt. Ich werde sie alle so vermissen. Ich habe mir noch nicht einmal überlegt, was ich die ganze Zeit machen soll. Tja, wir werden sehen. Ich schliesse die Augen und schlafe fast sofort ein.