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Song für dieses Kapitel: Zebra by Beach House

Der Mann mit Schnurrbart an der Rezeption hebt den Kopf. „Hm. Tut mir Leid, sie ist vor etwa zehn Minuten gegangen, wollen Sie warten, bis sie zurückkommt? Wir haben eine ausgezeichnete Cafeteria, gleich…“ „Hat sie gesagt, wo sie hingeht?“ „Nein, aber Sie haben sowieso kein Recht, das zu erfahren.“ Harry legt dreihundert Pfund auf den Tisch. „Wo. Ist. Lee-Anne?“ „Ich glaube, sie hat etwas von Krankenhaus gesagt…?“ Harry und ich schauen einander entgeistert an. Ich schaue auf die Uhr hinter dem Tresen. Es sind gute zwanzig Minuten vorbei, seit wir abgefahren sind. Harry spricht aus, was ich denke. „Ins Auto. Sofort.“                                    

 

Tara’s POV

Schmerz. Stumpfer, hämmernder Schmerz. Ich sehe nichts. Ich will die Augen öffnen aber irgendetwas drückt dagegen. Alles schmerzt. Wo bin ich? Warum tut mir alles so höllisch weh? Mit einem Schlag kommt es mir wieder in den Sinn. Das Guinness- Hotel, Lee-Anne, das Gespräch, der ‚kleine‘ Stoss, die Luft, schwarz. Und dann der Schmerz. Das erklärt schon mal warum mir alles wehtut, dieses kleine lästige Miststück hat mich tatsächlich im dritten Stock eines Hauses aus dem Fenster geschubst! Für einen Moment übersteigt meine Wut den Schmerz, aber dieser Moment ist leider viel zu kurz. Wo bin ich? Liege ich im Gras vor dem Hotel und verblute? Ich will schreien, ich will, dass mir jemand hilft, ich will Niall. Niall. Wo ist er? Ist er okay? Weiss er von meinem Sturz? Ich beschliesse, dass ich eindeutig zu wenig weiss und versuche, zu hören.

Ich höre leichtes Gemurmel und ein gleichmässiges Piepsen neben mir. Ich versuche nochmal, meine Augen zu öffnen. Weisses Licht blendet mich nach der schwarzen Dunkelheit. Stimmen dröhnen auf mich ein, ich versuche, das Licht weg zu blinzen, aber ich kann nicht schnell genug blinzeln. Ich schliesse die Augen wieder. ‚ Es ist angenehm in der Dunkelheit, wenn du weisst, wie das Licht aussieht. ‘ Das hat mir mal ein Blinder geantwortet, als ich ihn gefragt habe, ob er nicht lieber wieder sehen wollte. Ich war 4 Jahre alt. Das scheint mir so lange her zu sein.

Konzentrier dich! , denke ich. Eine Stimme nach der anderen, schaffe ich es, das Gemurmel zu entwirren. „Wie fühlen Sie sich?“ „Können Sie mich hören?“ „Wie steht es um den Schmerz?“ „Hat sie Fieber?“ „Hol mir doch bitte mal ein Glas gekühltes Wasser!“ „Jessica, könntest du bitte die Läden schliessen?“

Ich schaue vorsichtig durch meine zusammen gekniffenen Augen. Das Licht ist jetzt gedämpft und ich sehe etwa 5 Personen im Zimmer. Sie haben alle weisse Kittel an, ausser einer jungen Frau. Alles ist verschwommen, ich kann keine Gesichter erkennen, aber die Umrisse und gewisse Flecken sehe ich. „Warum ist alles so verschwommen?“, frage ich. Meine Stimme klingt ein bisschen brüchig. „Einen Moment“, antwortet eine männliche Stimme. Zwei Fingerspitzen fassen mir in die Augen und nehmen zwei grosse Linsen heraus. Wozu sollen die den gut sein? Dadurch sieht man ja noch weniger als vorher…?  Sobald meine Sicht wieder scharf ist, schaue ich mir die Gesichter genauer an.

Am nächsten bei mir steht ein etwas älterer Mann, auf einem Schildchen über seiner Brust steht  Dr. Martin. Neben ihm steht eine etwas jüngere Frau, etwa Mitte 30, Jessica. Bei der Tür stehen zwei junge Männer die mich ernst und interessiert anstarren. Beide haben einen hellblauen Sticker auf ihrem Kittel, mit einem dunkelblauen ‚L‘ drauf.  Mein Blick fällt auf die letzte Person im Raum. Die Person ohne Kittel. Ich reisse meine Augen auf und will zurückstolpern.

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Danke für 2,000 Reads aahhhhh ich liebe euch ♡

Corinne x.

Complicated Love (Niall Horan FF) ON HOLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt