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Song: Only One Who Knows by Arctic Monkeys (Acoustic Version)

Tara’s POV

Wir werden kurz begrüsst, dann kommen wir in eine Art Balletraum, die eine Wand ganz aus Spiegeln, in der Ecke aber ein Schlagzeug, ein paar verschiedene Gitarren, Keyboards, Mikrofone… Eine Art künstlerisches Paradies. Die Jungs beginnen sofort, die Instrumente werden getestet, wie sie sagen, obwohl es für mich eher nach ausprobieren ausschaut, dann beginnen sie mit dem Einsingen, und von da an kann ich auch mitmachen.

Nach dem ‚Training‘

Wir gehen Hand in Hand, alle Ellenbogen verschränkt und singend und johlend und schwankend aus dem Gebäude. Ich bin erstaunt, dass uns niemand erkennt oder wahrzunehmen scheint. Plötzlich läutet Niall’s Handy. Er löst seine Hand aus meinem Griff und nimmt ab. "Hallo? Simon, hi. Nein hat er nicht, wieso sollte er?", seine Augenbrauen bilden einen spitzen Vulkan. "WAS?!Aber... Warum?! Oh shit. Nein, das ist gar nicht gut... Tja, wenn das die einzige Lösung ist... Ich werde sie mal fragen. Ja. Danke. Ja, danke. Ok. Ja. Yes, Sir. JA, Simon ich hab's kapiert. Natürlich, ich bin ja nicht blöd. Ja ich werde es ihr gleich jetzt sagen. Ist gut jetzt. Ja." Niall nimmt das Handy vom Ohr und sieht wütend und ein wenig ängstlich auf das Handy herab. "Was hat er gesagt? Sagt ihr nie auf Wiederhören oder tschüss oder so am Schluss?", frage ich. "Naja, er hat eigentlich gar noch nicht aufgehört zu sprechen, aber er hat tausend mal dasselbe gesagt, da habe ich einfach aufgehängt", sagt Niall verlegen und schneidet eine Grimasse. "Ich werde sicher noch von ihm zu hören bekommen. Aber es ging halt nicht anders." "Und was hat er gesagt?" Mittlerweile sind alle stehen geblieben und haben zugehört. Niall und ich sind umringt von den andern. Er schaut auf den Boden. Normalerweise finde ich das süss, aber jetzt wäre es mir lieber, er würde mich ansehen. Da hebt er den Kopf und schaut mir verzweifelt in die Augen. "Tara...Wir haben schon eine Vorband." Alles beginnt zu wackeln. Ich greife nach Niall um nicht umzukippen. "Aber: Wenn du trotzdem auftreten willst, könnten wird dich vielleicht in eine oder zwei ihrer Nummern integrieren... " Die Welt steht still. In dem Moment ist es mir egal, ob es eine alte oder neue, eine Jazz-oder eine Rockband ist, die Liebe zur Musik steht neben mir und bettelt um die Chance. "Bitte... Ich will singen", bringe ich flüsternd über die Lippen. "Ich ruf sie mal an, dann kann ich sie fragen ob sie es schlimm fänden, wenn du auch auf die Bühne gehst..." Zayn geht mit seinem Handy ein paar Schritte von uns weg, um ungestört telefonieren u können. Ich bin unendlich froh, als Kaya und Niall mich stützen, mir wird vor lauter Aufregung und Angst um den Gig immer noch ganz schwindelig, meine Knie  fühlen sich am wie Wackelpudding, mein ganzer Körper zittert. Die körperlichen Auswirkungen sind zwar sehr stark, aber mein Kopf ist leer. Wahrscheinlich unter Schock oder einfach nur blockiert. Dann sehe ich, das Zayn zur Gruppe zurück kommt, mit einem ernsten Gesicht. Ich sehe ihn bittend an. "Also... Sie haben überhaupt nicht dagegen. Sie sind experimentierfreudig, und wollen mal sehen, wie das mit dir funktioniert." Zayn grinst von einem Ohr zum andern, wie ein kleines Kind, das stolz auf sein Bäuerchen ist. Ich spüre förmlich, wie die Kraft in meinen Körper zurückfliesst, dann springe ich erst Zayn in die Arme, dann  Liam, dann Louis, dann Harry und als der sich zu Kaya umdreht, küsse ich Niall mit aller Leidenschaft. Er hebt mich hoch und dreht sich im Kreis. "Ich bin so froh dich dabeizuhaben. Sonst hätte ich neben Heimweh auch noch Liebeskummer gehabt.", lacht Niall. "Wie heisst eigentlich die Band, mit der ich auftreten werde?", frage ich nach ein paar weiteren Drehungen. "Schon mal was von einer Boyband namens 5Seconds of Summer gehört?"

Luke’s POV

Am Sonntagmorgen sind wir in London angekommen. Trotz Jetlag ging es sofort los mit den Vorbereitungen. Wir werden ein Mädchen, Tara, in unsere Band einbauen müssen, zumindest für die Tour. Michael sträubte sich zwar zu Beginn ein bisschen dagegen, aber ich glaube er findet sie gar nicht so schlecht, wie er behauptet. Es hört sich nur noch lächerlich an, wenn er versucht, uns Tara’s Fehler aufzuzählen, und wie schlecht doch ihre Technik beim Singen sei und so weiter. Wir hören gar nicht mehr richtig hin. Sie ist zwar manchmal ein bisschen schräg, aber das macht sie eben aus. Ihr solltet Niall’s Augen leuchten sehen, wenn sie auch nur erwähnt wird. Gestern hat Ashton Niall’s Handy geklaut, als Tara und Niall in den Keller gingen. Er hat laut einige der peinlichsten SMS von und für Tara vorgelesen, was mich eigentlich nicht interessierte, denn das ist wirklich zu privat. Als ich ihn aber gefragt habe, ob er nicht einen anderen Kontakt nehmen kann, hat er ein Mädchen ausgesucht. Sie heisst Emma, hat braun-grüne Augen, ein paar Sommersprossen und bräunliches, gelocktes Haar, das ihr auf die Schultern fällt. Jedenfalls sieht sah sie auf dem Foto so aus. Sie schrieb echt witzig, aber ich hatte die ganze Zeit auch ein banges Gefühl. Was hatte Niall mit dieser Emma? Als die anderen drei sich vor Lachen auf dem Boden kugelten, nahm ich Ash das Handy aus der Hand und behielt es, bis Niall, mit zerwühlten Haaren, wieder aus dem Keller kam. „Hey, habt ihr mein Handy gesehen?“, fragte er. Die anderen drei, manchmal echt Kindsköpfe, lachten wieder los. Ich zog das Handy aus der Hosentasche und streckte es ihm entgegen. „Ashton hat es geklaut. Er hat deine SMS vorgelesen… Tut mir leid, wenn ich das frage aber… Wer ist Emma?“ Niall lachte ab meinem Gesichtsausdruck und klopfte mir auf die Schulter. „Ein Mädchen, das ich mal in den Ferien kennengelernt habe. Keine Angst, ich hab nichts mit ihr, ausser einer tollen Freundschaft. Auch wenn sie zurzeit nur aus SMS besteht…“ Ich atmete erleichtert aus. Ich hätte Tara nicht mehr in die Augen sehen können, wenn ich gewusst hätte, dass Niall…  Naja, er tut es ja nicht. Im Gegenteil, seiner Frisur nach zu urteilen, ist er mehr als gut aufgehoben bei Tara. Nach dem Abendessen gingen wir wieder in unser Hotel, es ist ungefähr 20 Minuten mit der U-Bahn. Da wir (noch) nicht soo extrem berühmt sind, genossen wir die Fahrt. Ich schaue mir gern die Menschen hier an. London ist so vielfältig. Es gibt dunkle, gelbe, weisse, schwarze und braune Leute, kleine, grosse, Babys, Grosseltern, Jugendliche, alle Haarfarben die man sich vorstellen kann und alle möglichen Gesichtsausdrücke. Der Mann der wie ein verrückter immer wieder zur Tür und wieder in die Zeitung schaut, die Mutter, höchstens 18, die ein kleines Baby zu beruhigen versucht, die Jugendlichen, die in den Ecken rauchen, obwohl man das gar nicht dürfte. Manchmal komme ich mir komisch vor, wenn ich mir überlege, dass ich eigentlich genauso alt bin wie sie, aber nie auf die Idee käme, zu rauchen, oder mich extra rebellisch anzuziehen, oder mir die Haare so schwarz zu färben wie Michael es getan hat… Aber vielleicht liegt es daran, dass ich mich mehr mit der Musik, und anderen Sachen, wie zum Beispiel dem Fotografieren beschäftige, während die anderen in meinem Alter den ganzen langen Tag vor der Glotze oder dem PC sitzen und nichts machen. Versteht mich  nicht falsch, ich habe nichts gegen eine Runde Fifa oder Naruto, aber man kann’s auch übertreiben. Heute schliesslich, haben wir frei. Ashton und Calum haben das ganze Hotel geweckt und als ich auch aufgestanden bin, haben sie gebettelt, meine Kamera nehmen zu dürfen, und als ich schliesslich ja gesagt hatte, haben sie sofort das ganze Hotel abgefilmt. Am Nachmittag fahren wir wieder ins 1D-House, wie wir es nennen. Niall nimmt mich kurz zur Seite. „Ähm… Ich habe Emma von euch erzählt. Sie hat jetzt Ferien, das heisst, sie wird für 2 Wochen zu uns kommen. Hast du was dagegen, wenn du sie morgen abholst? Sie kommt etwa um 3 pm an, das heisst gerade in der Pause. Ich kann den anderen immer noch erklären wo du bleibst, wenn du zu spät kommst.“ „Warum kannst nicht du sie abholen? Sie weiss doch gar nicht, wie ich aussehe!“ „Tja… Sie sagte, sie würde im Internet nach Bildern von dir suchen und will dich dann am Flughafen erkennen. Und ich würde wahrscheinlich ein bisschen zu viel Aufmerksamkeit auf mich ziehen, also…“ „Ok. Sie klang ja ganz nett, gestern. In den SMS. Ok. Ich mach’s.“ Niall klopft mir wieder auf die Schulter und dann gehen wir mit den anderen an den Strand in die Palm Beach runter, ein kleines Strandcafé. Der Strand wäre eine super Kulisse für ein Musikvideo. Leider haben wir bis jetzt ja noch kein Video machen können… Wir hatten einfach keine Zeit. Und die werden wir auch in nächster Zeit nicht haben, denn wir gehen ja mit One Direction auf Tour… Naja. Jedenfalls ist es echt lustig mit den Jungs, und auch Tara ist gut drauf. Als die Sonne im Meer versinkt, beschliessen Ashton und Louis, dass wir jetzt schwimmen gehen. Also stürzen wir uns in die warmen Wellen, bis sich schliesslich die schwarze Nacht um uns legt.

Complicated Love (Niall Horan FF) ON HOLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt