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Song für dieses Kapitel: Royals by Lorde

Ich reisse meine Augen auf und will zurückstolpern. „Schafft sie raus!“, zische ich. „Was willst du hier?! Bist du noch nicht zufrieden?!“

Die Ärzte (nehme ich mal an) schauen fragend zwischen mir zu dem Mädchen mit dem glänzenden, dunklen Haar und den hochhakigen Schuhen in der Ecke hin und her.

„Könnte ich einen Moment alleine mit ihr sein?“, wagt es die falsche Schlange zu säuseln. Die zwei Lernenden an der Tür verschwinden sofort.

Diese Weicheier. Der Doc und die Assistentin schauen sich kurz an und nicken. „Sie haben zehn Minuten.“ Das Arschloch nickt einmal und bedeutet ihnen, das Zimmer zu verlassen. Diese verdammte, respektlose Kuh.  

Sobald die Tür geschlossen ist steht sie auf und kommt neben mein Bett. „Was suchst du hier?!“, zische ich. Sie lächelt mich hinterlistig an und beugt sich zu mir herunter, bis ihr Kopf auf meiner Höhe ist.

„Du weisst es, denk genau nach.“ „Geht nicht, mein Kopf tut weh weil irgend so eine Tussi mich im dritten Stock aus dem Fenster gestossen hat!“, fauche ich zurück.

Sie lächelt immer noch. Ich will ihr dieses bescheuerte Grinsen aus dem Gesicht schlagen. Ich hole aus und bevor sie reagieren kann, landet meine Hand auf ihrer Wange.

Ein stechender Schmerz zuckt durch meine Schulter und ich verziehe das Gesicht. Ich sehe, wie sie die Zähne zusammen presst. „Na schön. Du kannst es auch auf diese Tour haben. Ich hab dich schon einmal ins Krankenhaus gebracht.“, zischt sie. Wenigstens ist das Grinsen weg.

Mit einem Ruck richtet sie sich auf, geht ums Bett herum auf die andere Seite und schaut sich die Kabel und die Knöpfe an, die mit mir verbunden sind. „Was machst du jetzt schon wieder?“, frage ich genervt, „Haben wir das nicht langsam hinter uns? Bist du sicher, dass es hier noch um Harry geht?“

Sie schaut mich genau an. Ich erwidre ihren Blick, bis sie wieder zu Lächeln beginnt. Fuck. Der Schlag hat wohl doch nicht gereicht. „Oh ja. Definitiv. Und Nein, wir haben es ganz offensichtlich noch nicht hinter uns. Tja, wahrscheinlich wird sich das auch nie ändern, denn von jetzt an werde ich an Harry’s Seite stehen und du wirst noch bevor die Woche um ist getrennt von Niall und wieder alleine sein, so wie du es verdienst.“ I

ch verenge meine Augen zu Schlitzen. Ich komme mir vor wie im falschen Film. „Du bist widerlich.“, sage ich mit einem angewiderten Gesichtsausdruck. „Harry würde sich ab dir ekeln, wenn er hier wäre.“ Das Grinsen ist wie weggewischt. Na bitte, geht doch.

Ohne ein weiteres Wort dreht sie sich wieder zu den Knöpfen. „Was passiert wohl, wenn ich hier drücke?“, fragt sie unschuldig. Mein Herz überspringt einen Schlag. Das Problem ist, sie kann es hören, dieses verdammte Piepsding zeigt meinen Herzschlag an.

Sie lächelt wieder. Ich gebe auf. „Wenn du drückst, siehst du’s.“ Ich hätte beinahe gesagt ‚sehen wir’s‘, aber ich bezweifle, dass ich das noch mitbekommen würde. Die Schmerzen sind so gross.

Für einen kurzen Moment sehe ich den Schock auf Lee-Annes Gesicht, aber sie fängt sich schnell wieder. „Nur zu“, provoziere ich. Jetzt lächelt sie nicht mehr. Ich schaue sie lange an. Plötzlich beginnt ihre Unterlippe zu zucken. WTF?!

Vor einer Minute will sie mich umbringen und jetzt beginnt sie zu weinen. „Es tut mir leid“, flüstert sie. Stille Tränen laufen über ihr hübsches Gesicht. „Es ist nur… Seit mein Vater so viel Geld verdient, habe ich das Gefühl, keine echten Freunde mehr zu haben. Ich brauche jemanden und du… Es tut mir leid“, flüstert sie weiter.

Auf ihrem Gesicht spiegeln sich keinerlei Emotionen, nur die Tränen fliessen weiter. Und das Makeup. „Super Rich Kids with Nothing but Fake Friends“, flüstere ich. Trifft bei ihr anscheinend ins Schwarze. Was mich natürlich nicht wundert, wenn sie sich so benimmt. „Ich habe das Geld, aber du hast das“, sagt sie und zeigt auf meinen Arm- Gips. Ich schaue hinunter. Ich liebe dich Ich bin da, wenn du mich brauchst Niall

Complicated Love (Niall Horan FF) ON HOLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt