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Song für dieses Kapitel: Say Something (Cover) by Pentatonix

Eine Woche später

„Es ist Besuch für Sie da.“ „Lassen Sie ihn herein.“ Die Schwester geht einen Schritt zur Seite und lässt meinen Besuch ins Zimmer treten.

Ich setze mich vorsichtig auf und schaue ihn erwartungsvoll an. „Bereit?“, fragt er mit einem kleinen Grinsen auf den Lippen. „Aber so was von überhaupt nicht“, stöhne ich zur Antwort. Er lacht und hilft mir, aufzustehen. Sofort zieht die Schwester den Rollstuhl herüber und ich setze mich. Ich hasse den Rollstuhl, ich kann nicht mit ihm umgehen und bin deshalb die ganze Zeit auf jemanden angewiesen, der mich schiebt. Sie hält die Tür auf, er lächelt sie dankbar an und sie wird rot. Ich verdrehe die Augen und lache. „Was ist?“, fragt er erstaunt.

„Hör auf, du hast doch Kaya! Du weisst genau, wie verlegen man Helen machen kann.“ „Gar nicht wahr, die ist doch immer so rot!“ „Ja, immer wenn du hier bist!“ Er lacht. „Harry?“ „Ja?“ „Danke, dass du mich abholst. Niall hätte es bestimmt nicht ohne Tränen hier her geschafft.“ „Wer hat gesagt, dass ich das geschafft habe?“, sagt er leise und ich schaue zu ihm hoch. Er lächelt mich traurig an. Ich seufze. Ich wünschte, ich könnte sie begleiten.

Aber in meinem Zustand werde ich wohl bis mindestens im Januar nicht alleine gehen können und erst Ende März das Krankenhaus verlassen können. Wie sehr ich es schon verabscheue.

Die ganze Fahrt über schweigen wir, als wir den Flughafen erreichen, will der Chauffeur meinen Rollstuhl schieben, aber Harry besteht darauf, es selber zu tun. Irgendwie bin ich froh, dass er mich schiebt und nicht der Chauffeur. Mir kommt der Weg ewig vor.

Wir kommen an gut dreissig Sicherheitstüren vorbei und dann geht es um eine Ecke und plötzlich steht vor uns eine Wand, die nur aus Büchern besteht. Naja, eigentlich ist es ein Bücherregal. Einer der ‚Wachen‘ drückt ein paar Knöpfe an der Wand und das Regal verschwindet in der Wand. Kraaass.

Bevor ich mich im Raum umsehen kann, ziehen mich zwei starke Arme in eine Umarmung. Automatisch schliessen sich meine Arme um den Körper, wobei ich wieder dieses Ziehen in den Gelenken spüre, aber im Moment gibt es Wichtigeres. Ich atme den vertrauten Geruch ein, und spüre plötzlich, wie leichte Schluchzer durch Niall’s Körper zucken. Ich versuche, möglichst tröstend über seinen Rücken zu streichen, so wie er es bei mir immer macht. Er löst sich leicht aus der Umarmung und sieht mir in die Augen. Seine wunderschönen Augen sind mit Tränen gefüllt. Ich hebe meine Hand und wische vorsichtig mit meinem Daumen eine Träne von seiner Wange.

„Geh nicht“, bringe ich über die Lippen. „Ich will nicht gehen“, schluchzt er. „Dann bleib.“ „Ich kann nicht.“ „Bitte.“ Er schluchzt wieder und zieht mich hoch.

Ich spüre, wie das Blut wieder in meine Beine schiesst und es ist ein berauschendes Gefühl. Ich versuche, mich aufrecht zu halten, aber irgendwie haben meine Muskeln verlernt, zu stehen. Also hänge ich schlaff in den Armen meines schluchzenden Freundes.

Mit einem Mal schiessen mir die Tränen in die Augen. Ich werde ihn für mehr als ein halbes Jahr nicht mehr sehen. Oder nicht mehr spüren. Nicht mehr riechen. Meine Arme schliessen sich enger um ihn. Ich spüre wie mir jemand sachte auf die Schulter klopft und als ich meinen Kopf hebe sehe ich Zayn, Perrie, Louis, Eleanor, Liam, Danielle, Harry, Kaya und in einer Ecke die 5 Seconds of Summer Jungs und Emma. Ich drücke Niall noch einmal und er setzt mich vorsichtig wieder in den Rollstuhl. Als nächstes umarmt mich Zayn, dann Louis, Liam, Perrie.

„Du wirst mir so fehlen. Nach all diesen Jahren, dachte ich, du würdest ein bisschen länger bei mir bleiben.“, flüstert Zayn mir ins Ohr. „Ich weiss. Ich wünschte, ich könnte.“ „Keine Angst, wir kommen wieder. Danke für Alles. Pass gut auf Eleanor auf.“, sagt Louis. Ich lächle mit Tränen in den Augen und nicke. Jeder von ihnen sagt etwas zu mir, und am Schluss schmerzt es umso mehr, sie alle loslassen zu müssen.

Complicated Love (Niall Horan FF) ON HOLDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt