39. Kapitel 👑

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War alles umsonst? Habe ich den ganzen Scheiß gelernt, nur damit jemand andres König wird? Und dann auch noch so ein Arschloch? Was bildet er sich überhaupt ein? Jahrelang ist er wie vom Erdboden verschluckt und plötzlich taucht er wieder hier auf...

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War alles umsonst? Habe ich den ganzen Scheiß gelernt, nur damit jemand andres König wird? Und dann auch noch so ein Arschloch? Was bildet er sich überhaupt ein? Jahrelang ist er wie vom Erdboden verschluckt und plötzlich taucht er wieder hier auf als wäre nichts gewesen?

Aufgebracht putze ich meine Zähne und gehe dann wieder in mein Zimmer um mich bis zur Boxershorts auszuziehen und mich in mein Bett zu legen. Mein Blick wandert zu meinem Tattoo auf meinem Schlüsselbein und ich erinnere mich wieder an mein altes Leben. Als ich keine Probleme bezüglich eines Throns hatte.

Ich schalte den Fernseher ein und sehe mir irgendeine Serie an. Ein bisschen lenkt sie mich ab, doch über die lustigen Sachen kann ich gerade nicht so lachen. Nachdem ich mir eine Stunde seltsame Leute mit beschissenen Problemen angesehen habe, geht meine Zimmertür leise auf.

Wie fast jeden Tag schleicht sich Dawson zu mir ins Zimmer. Er lächelt bereits als er durch die Tür geht und sein Lächeln steckt mich an.
"Hey." flüstere ich und ich vergewissere mich, dass man mein anderes Tattoo nicht sieht, beziehungsweise die Folie. Er soll es noch nicht erfahren.

"Hey." entgegnet er und zieht sein Shirt aus. Dann legt er sich zu mir und drückt mir einen Kuss auf die Lippen.
Es kribbelt in meinem Bauch, als würden Schmetterlinge darin herumflattern und versuchen irgendwie auszubrechen. Dawson legt mir seinen Arm um die Schulter und ich lehne mich an ihn. Dann verschränke ich meine Hand mit seiner.
Stumm sehe ich weiter fern.

"Willst du drüber reden?" fragt mich Dawson, dessen Blick ich auf mir spüre. Er bemerkt dass mich etwas bedrückt und das bedeutet mir einiges. Er ist immer so fürsorglich und bedrängt mich mit nichts. Er zwingt mich nicht dazu mit ihm zu reden.

"Nein." sage ich leise und verstärke den Griff meiner Hand und ziehe seine auf meinen Bauch. So sehr ich mir alles von der Seele reden möchte, habe ich momentan keine Kraft und keine Lust dazu.
Nach einer Weile drücke ich ihm die Fernbedienung in die Hand und kuschle mich so an ihn, dass ich gemütlich schlafen kann und er auch.
Kurz darauf nicke ich ein.

In der Nacht träume ich von meinem alten Leben. Als uns mein Vater verlassen hat und ich meine ganze Kindheit damit verbracht habe auf meine Geschwister aufzupassen. Ich drehe mich hin und her und wache schließlich mitten in der Nacht auf. Da ich Dawson vermutlich aufgeweckt habe, ist er ebenfalls wach und presst mich besorgt an sich.

"Alles okay?" fragt er mich leise und ich lege meine Hand auf seine Brust, während er mir beruhigend über den Kopf streicht.

"Ja alles gut. Sorry dass ich dich geweckt habe." entgegne ich ihm und schließe meine Augen und versuche weiterzuschlafen.

"Kein Ding. Du bewahrst mich wenigstens vor meinen eigenen Alpträumen." flüstert er und gibt mir einen Kuss auf den Kopf, bevor ich wieder einschlafe. Diesmal ohne Traum.

Es ist bereits neun als ich aufwache. Neben mir finde ich einen Zettel vor, anstatt meinen attraktiven Leibwächter auf dem ich gestern eingeschlafen bin. Müde greife ich danach und lese was drauf steht.

"Sorry dass ich nicht bei dir bin wenn du aufwachst. Ich wollte dich nicht wecken weil du schlecht geschlafen hast und ich musste weg, weil wir den öffentlichen Auftritt vorbereiten müssen. Ich seh dich dann. Vergiss nicht: Du bist mein König."
Die Worte die Dawson auf den Zettel gekritzelt hat, zaubern mir ein Lächeln ins Gesicht. Eigentlich sollte ihn ihn wegwerfen damit ihn niemand findet, aber aus irgendeinem Grund will ich ihn behalten und lege ihn deshalb in meinen Nachttisch. Dann stehe ich auf und schnappe mir frische Klamotten um dann duschen zu gehen.

Frisch geduscht verlasse ich in ein Handtuch gewickelt mein Bad und nehme mein Handy vom Nachttisch. Dabei fällt mein Blick auf den Ring den mir Max geschenkt hat. Ich nehme ihn in die Hand und sehe ihn an. Das E steht für Edinsburgh, den Namen den ich nur trage, weil Mum Max geheiratet hat. Ob ich ihn verdiene?
Zweifelnd stecke ich ihn mir doch an meinen Finger, immerhin war es ein Geschenk und ich bin derjenige der ihn hat und nicht Will. Max hat ihn mir gegeben weil ich König werde und ich werde ihn nicht mehr so leicht hergeben.

Dann suche ich mir frische Klamotten und sehe meine Tattoos im Spiegel an. Die Haut darum ist gerötet.
Vorsichtig löse ich dann die Folie von meinem Schlüsselbein und nehme dann das Handtuch weg um die andere abzulösen.
Es bringt mich wieder zum strahlen wenn ich an seine, hoffentlich gute, Reaktion denke. Wenn es ihm nicht gefällt, kann ich auch nichts machen. Für mich hat es eine Bedeutung und das ist mir wichtig. Trotzdem hoffe ich ihn zu überzeugen.

Anschließend creme ich meine Tattoos mit der Salbe ein, die mir Mick gegeben hat und ziehe mich dann an. Ich verlasse mein Zimmer und gehe Richtung Küche.
Auf dem Weg dorthin treffe ich Maxwell.
"Guten Morgen Cameron!" begrüßt er mich laut und mit einem Strahlen im Gesicht, was vermutlich an seinem zurückgekehrten Sohn liegt.

"Guten Morgen." erwidere ich freundlich und versuche mir nicht anmerken zu lassen, dass ich aber mit der Wiederkehr seines Sohnes ein Problem habe.

"Heute um zwei Uhr haben wir einen öffentlichen Auftritt vor den Toren des Palastes. Ich werde bekannt geben dass William zurück ist. Es würde mich freuen wenn du dann etwas dazu sagst, genauso wie deine Schwestern. Die Leute sollen erfahren wie ihr ihn willkommen heißt."
erzählt er mir in angenehmen Tonfall und ich schlucke.
Wenn es nach mir ginge, würde ich nichts sagen, denn ich heiße ihn nicht willkommen. Nicht mehr. Da er mich so provoziert hat und mir fast schon gedroht hat, hat er bei mir jeglichen Respekt verloren.
Doch Max kann ich nicht im Stich lassen, schon garnicht wenn ich sein Nachfolger bin und es um seinen allgeliebten Sohn geht.

"Ähm, klar. Werde ich machen." willige ich schlussendlich ein, obwohl ich mir lieber ein Messer in den Bauch rammen würde als den Leuten vorzulügen, wie toll ich es finde dass Will wieder da ist.

Max grinst Stolz und sieht mich erleichtert an. "Danke Cameron! Ich zähle auf dich." Er klopft mir auf die Schulter und geht dann weiter. Er hat nicht ein Wort darüber verloren, was er gestern mit Will besprochen hat, oder was er ihm versichert hat. Und ich schätze es ist deshalb, weil er zwischen zwei Stühlen steht und selbst nicht weiß wie es weitergeht. Er will seinen Sohn bestimmt nicht verletzen und mich anscheinend auch nicht. Trotzdem würde es mich treffen, wenn er blaues Blut dem meinen vorziehen würde, obwohl ich gewillt bin König zu werden und es Will nur wegen des Ruhms tut.

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