Nein..nein...nein...nein. Wills Worte hallen in meinem Kopf wieder. Er kann das nicht wissen. Bitte das darf nicht wahr sein.
Wills belustigter Blick weist mich daraufhin, dass es wahr ist. Dass er weiß dass ich was mit Dawson am laufen habe. Er kennt mein Geheimnis und ich weiß ganz genau worauf er hinaus will."Cameron, du bist ein bisschen blass. Soll ich die Krankenschwester holen?" fragt er gespielt besorgt und zieht eine Grimasse. Meine Hände ballen sich zu Fäusten. Wenn ich könnte würde ich aufstehen und ihm jetzt endlich meine Faust ins Gesicht rammen.
"Du kannst mich mal!" fahre ich ihn an.
"Pass auf was du sagst!" zischt er und kommt mir näher. "Ich kenne dein Geheimnis und du sitzt bald auf meinem Platz. Ich würde sagen du verzichtest auf den Thron, dann verrate ich niemandem dass du mit deinem Angestellten fickst."
Seine Stimme ist drohend und sein Blick ist mörderisch. Mein Gehirn arbeitet und versucht einen Weg zu finden, um aus dieser misslichen Lage zu entkommen."Das wird dir niemand glauben." sage ich, als mein Gehirn endlich etwas gefunden hat. Er wird blöd dastehen wenn er es verrät, da Will bestimmt niemand glauben wird.
"Da hast du Recht..."
Plötzlich holt er sein Handy aus der Hosentasche und tippt darauf herum. Ich werde nervös und verfolge seine Finger die über das Display fliegen."..aber vielleicht glauben sie ja diesem Video."
Dann dreht er es zu mir und ich werde rot. Er zeigt mir ein Video dass mir nur allzu bekannt ist. Es ist von dem Tag, an dem diese Charity-Versteigerung war.
Dawson kniet in meinem Zimmer vor mir und macht es mir mit dem Mund. Mir wird plötzlich übel, als ich meine eigenen Stöhngeräusche höre.Mir wird immer heißer und ich drücke seine Hand mit dem Handy weg. Noch nie in meinem Leben wurde ich so bloßgestellt.
"Ich würde dir raten das Fenster zu schließen wenn du einen geblasen bekommst." meint er und beinahe hätte ich ihm ins Gesicht gespuckt. Wie kann man nur so ein hinterhältiges Arschloch sein?"Also nochmal um das klarzustellen, du verzichtest auf den Thron, dafür wird niemand dieses Video sehen." Ein selbstfälliges Grinsen bildet sich auf Wills Lippen.
Wenn das Video jemand zu sehen bekommt, kann ich den Thron sowieso vergessen. Meine Familie wird das auch nicht gutheißen und Dawson kommt es überhaupt nicht zugute."Ich werde dir bestimmt nicht helfen König zu werden. So ein Arschloch wie du darf kein Land regieren." fauche ich, da mir so langsam die Sicherung durchbrennt. So einfach gebe ich mich nicht geschlagen.
"Von mir aus, dann veröffentliche ich eben das Video. Du verlierst den Thron und Dawson seinen Job. Und was tut er dann?" Seine Stimme ist kalt, aber er scheint es zu genießen die Zügel in der Hand zu halten.
Ich weiß genau was er tun wird. Er hat es mir selbst gesagt."Genau. Er muss dahin zurück wo er hergekommen ist. Er würde dich verlassen. Er muss dich verlassen, da er hier nichts hat." beantwortet er sich die Frage selbst. Mittlerweile läuft er wieder im Zimmer hin und her.
"Von mir aus sag ihnen dass ich schwul bin. Erzähle es jedem und überzeuge sie dir zu glauben, aber bitte lass Dawson da raus." bettle ich und versuche den Schaden der entstehen wird zu mindern. Ich will nicht dass Dawson dafür büßen muss, das hat er nicht verdient und ich bin es ihm schuldig.
"Wie soll ich ihn da raushalten?" fragt er laut. "Er ist doch schon mittendrin. Wegen dir!"
Will zeigt mit seinem Finger auf mich und plötzlich bemerke ich wie alles zu bröckeln beginnt. Die Mauer um mich. Die Welt. Mein Herz.
Will hat mich voll und ganz in der Hand und mit mir auch noch einen Joker, der wohl Dawson sein soll. Er weiß dass ich alles versuche um Dawson zu schützen.Wie gelähmt sitze ich in dem Krankenbett und starre geradeaus, während Will wie ein Psycho neben mir herum läuft. Gerade weiß ich nicht wie es weitergeht. Alles um mich herum ist abgeschaltet. Ich sehe nur Dawson der zurückgeht zu seiner Mutter und mich somit verlässt.
Aber ich halte es nicht aus schon wieder verlassen zu werden. Und ich halte es nicht aus mit dem Gewissen zu Leben, jemandes Leben zerstört zu haben. Dawsons Leben zerstört zu haben.
Wenn Will mich mit dem Video in den Abgrund schubst, reiße ich Dawson mit in die Tiefe."Weißt du, ich gebe dir drei Tage, nachdem du entlassen bist Zeit, um meinem Vater zu sagen dass du nicht König werden willst. Tust du es nicht, werde ich das Video online stellen und deine und auch Dawsons Zukunft zerstören. Und wenn du mich verpetzt, ist das Video schneller online als du denkst." erklärt er mir und hält sich am Bettende fest. Sein Blick ruht auf mir aber ich sehe an ihm vorbei zu Dawson, der immernoch treu vor meiner Tür steht. Das will ich ihm nicht antun, aber ich kann doch nicht so ein Arschloch auf den Thron lassen.
Meine Welt bröckelt immer mehr. Sie zerfällt langsam in sich. Sie wird lediglich von zwei Stützen gehalten, von denen jedoch jede eine Seite zum einstürzen bringt, wenn sie entfernt wird.
Die Frage ist, welche Stütze ich nehmen soll.Will geht zur Tür um mich endlich in Ruhe zu lassen.
"Ach bevor ichs vergesse, ich hoffe der Bericht über deine mögliche Homosexualität und das tolle Foto hat dir gefallen. Ich habe den besten Journalisten angagiert den ich finden konnte, aber auch leider einen sehr guten und vorbildlichen Fahrer, da er dich verfehlt hat." Mit diesen schockierenden Worten verlässt er das Zimmer. Will lässt mich allein zurück und momentan will ich auch einfach allein sein. Ich versuche garnicht erst gegen die Tränen anzukämpfen. Ich lasse sie einfach über meine Wangen laufen und hoffe darauf dass sie mir den Druck und den Schmerz nehmen.Ich kann jetzt entweder Will den Thron kampflos überlassen, Dawson und mich vor allen bloßstellen und ebenfalls den Thron und Dawson verlieren oder als letzten Ausweg, mich vor allen outen, womit ich vermutlich ebenfalls den Thron verliere, da Will seinem Vater bestimmt ausreden wird, einen Schwulen regieren zu lassen.
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Royal excess
General Fiction[Boy x Boy] Cameron war ein normaler Junge, bis seine Mutter den König von Espen heiratete und er ein Prinz wurde. Er gilt außerdem als Thronfolger und muss sich deshalb an das royale Leben anpassen. Als wäre das nicht schon genug Stress für...