Royal excess

23. Kapitel 👑

Gut ausgeschlafen stehe ich um halb neun auf. Ich lasse Licht in mein Zimmer indem ich die Vorhänge aufziehe und das Fenster öffne um Luft reinzulassen. Die Sonne scheint bereits und es sind keine Wolken zu sehen.
Frisch angezogen verlasse ich mein Zimmer und begegne auch gleich Dawson der vor meiner Tür steht.

"Morgen." begrüße ich ihn und schließe die Tür.

"Hör zu Cameron, das mit gestern tut mir leid. Ich wollte das nicht aber es ist einfach so über mich gekommen. Ich weiß ich habe alles nurnoch komplizierter gemacht. Hoffentlich bist du nicht verärgert." erklärt sich Dawson, nachdem er sich vergewissert hat, dass es niemand hört und was mitbekommt.
Dawson macht sich immer so schnell sorgen und entschuldigt sich oft, was ich persönlich ja ziemlich süß finde, oft aber unnötig ist.

"Dawson es ist alles gut." versichere ich ihm und sehe ihn an. "Es war gut und mir hats gefallen. Und seien wir mal ehrlich, kompliziert ist es sowieso schon."

Dawson nickt grinsend und ich gehe an ihm vorbei, da alles geklärt ist, außer eine Sache. Rasch drehe ich mich nochmal zu ihm um und halte meinen Mund nah an sein Ohr.
"Und ja, ich bin verärgert, weil du nicht zu Ende gebracht hast was du begonnen hast." flüstere ich ihm ins Ohr und beiße ihm ins Ohrläppchen, so wie er mir gestern. Dann lasse ich ihn mit geröteten Wangen stehen.

Bevor ich ins Esszimmer komme, gehe ich am Wohnzimmer und dem Saal vorbei. Im Saal tummeln sich viele Angestellte und es scheint als würden sie ihn dekorieren. Es werden Stühle aufgereiht, eine Bar steht bereits dort und ein Rednerpult steht vorne auf einer kleinen Bühne. Die Leute die mich erblicken begrüßen mich höflich und arbeiten dann weiter.

Unbeeindruckt gehe ich weiter um zu frühstücken. Meine Familie sitzt bereits am Tisch und hat begonnen zu essen. "Guten Morgen." werfe ich in die Runde und setze mich auf den freien Platz, wo ich immer sitze. Ich schnappe mir gleich Pancakes und einen Kaffee und beginne zu essen.

"Was ist eigentlich im Saal los?" frage ich dann Mum oder Max. Ich sehe einfach in ihre Richtung und warte auf eine Antwort.
"Du weißt das noch garnicht?" meint meine Mutter verwundert und legt ihr Brot zur Seite.

"Sonst würde ich doch nicht fragen." entgegne ich ihr und esse weiter.

"Heute findet ein Charity-Event statt." beantwortet dann Max meine Frage. "Es ist so ähnlich wie eine Auktion, aber anstatt Dinge, bieten wir uns an." Wie bitte? Was soll denn das?

"Wir lassen uns verkaufen?" frage ich komplett verwirrt und verstört, und stelle meine Kaffeetasse hin, bevor ich sie noch fallen lasse.

"Nicht so wie du jetzt denkst." Max lacht und Alice auch, da sie vermutlich weiß was heute abgeht. "Wir laden viele Leute ein, reiche, berühmte und teils auch Bürger die gerne einen Abend mit einem königlichen Mitglied verbringen wollen. Sie können auf uns bieten und dem Meistbietenden stehen wir dann den restlichen Abend zur Verfügung. Sei es auf ein Pokerspiel, eine Führung durch den Palast oder einfach nur zum Plaudern.
Das eingenommene Geld wird an unsere Stiftung für Naturkatastrophenopfer gehen." erklärt er stolz und langsam verstehe ich. Trotzdem finde ich es etwas bizarr, dass jemand Geld für uns bietet. Ich meine, wer bietet dafür Geld, einen Abend mit einem Royal zu verbringen?

Die Frage wird mir am Nachmittag recht schnell beantwortet. Die ganze Zeit kommen neue Leute in den Palast, große, kleine. Junge, alte. Frauen, Männer. Sie sind alle ziemlich formell gekleidet und sehen ziemlich reich aus. Ein paar Gesichter kommen mir bekannt vor, andere jedoch habe ich noch nie gesehen.
Da es Zeit wird ziehe ich mich ebenfalls um und werfe mich in Schale. Da ich Anzüge zu tragen nicht mag, ziehe ich ein Jackett an und begebe mich in den Saal. Mum meinte dass wir vorher mit nicht zu vielen Gästen reden sollen, also gehe ich fast genau um Punkt 16 Uhr auf die Bühne zu den anderen.
Meine Schwester Alice hat sich verdammt hübsch gemacht, meiner Meinung nach zu hübsch. Wer weiß wer mit ihr den Abend verbringen wird.
Auf Alyssa darf nicht geboten werden, da sie zu jung ist. Sie darf sich aus mehreren Interessenten einen auswählen.

Max eröffnet das Event und erklärt das alles nochmal für alle. Die Leute jubeln und heben ihre Sektgläser die hier in Massen ausgeteilt werden.
Max beginnt dann mit meiner Mutter. Er erzählt einbisschen über sie und erklärt dann Scherzweise nocheinmal dass sie vergeben sei. Als er ein Startgebot setzt, beginnen schon die Ersten zu bieten. Schlussendlich geht sie zu einem netten Mann, den sie anscheinend bereits kennt, denn sie gibt ihm Wangenküsschen und nennt ihn Malcolm.

Dann ist Alice dran und für sie gibt es viele Interessenten. Hauptsächlich Typen und ich schüttle angewidert den Kopf. Ein Mann mit Bart ist höchstbietender doch bevor Max zum dritten sagen kann, kommt ein Angebot von 3000€ von der anderen Seite des Saals. Ein Typ hält seine Hand hoch und ich erkenne ihn.
Shawn lacht aus der Menge als Max ihm bedeutet dass er gewonnen hat. Meine Schwester grinst ebenfalls und Shawn hilft ihr von der Bühne.

Ich will nicht wissen wo er soviel Geld herhat.
"Cameron? Kommst du bitte auf die Bühne?" fragt Max und ich reiße meine Augen von Alice und Shawn los die aus dem Saal verschwinden.
Ich betrete die Bühne und die ganzen Blicke auf mir fühlen sich seltsam an. Es ist nicht das erste Mal dass ich vor so vielen Leuten stehe aber es ist das erste Mal dass jemand auf mich bietet.

Mein Puls beschleunigt sich langsam, da ich nervös und aufgeregt bin. Mein Blick schweift über die Menge und die Leute die Geldbeträge nennen. An Dawson, der am Rand steht, und alles im Blick hat, bleibe ich hängen. Sofort wird mein Puls langsamer und ich beruhige mich etwas.

"Zum Ersten." sagt Max und ich bemerke dass ein junger Mann, so Anfang 20, auf mich geboten hat. Er hat dunkle Haare und wirkt ziemlich groß in der Menge. Dawson bemerkt das ebenfalls und sein eifersüchtiger Blick lässt mich schmunzeln.

"Zum Zweiten."

Der Typ beginnt zu grinsen und ich sehe zu Dawson der den Typen streng ansieht.

"5000! Wir bieten 5000€!" ruft plötzlich eine ältere Dame die mit zwei weiteren an einem kleinen Tisch sitzt. Die Köpfe der Leute drehen sich alle in die gleiche Richtung. Dawsons Miene erhellt sich und er lächelt mich an.
"Zum Dritten, an die netten Damen dort hinten." macht Max es offiziell und ich gehe von der Bühne.