"Sie ist die Wächterin der Vergangenheit"
Sam glaubte sich verhört zu haben. Das sollte die Wächterin der Vergangenheit, sein Gegenstück, sein? Er konnte es gar nicht glauben. Er hatte auf eine intelligente, schöne junge Frau gehofft. Naja, so konnte er das nicht sagen.
Sie war schön.
Aber ob sie intelligent war, daran zweifelte er ein wenig. Er wusste bereits, dass das Gegenstück seiner Generation eine Frau war. Das hatte man ihm verraten. Aber sie? Hoffentlich konnte sie kämpfen. Es wäre schrecklich wenn nicht. Aber dass Evelyn einen Termin bei Mrs. Campball hatte, machte die Sache ein wenig angenehmer. Das hieß zumindest, dass sie über die gesamte Geschichte und die Etikette Bescheid wusste. Dann würde er sich nicht vollständig blamieren. "Mrs. Clark kommen sie doch herein! Der Tee wird ganz kalt!", rief Mrs. Campball verzweifelt aus der Küche. "Samuel sie müssen jetzt leider gehen. Ich kann mich leider immer nur auf einen Wächter konzentrieren." Mrs. Campball schaute belustigt. Da wurde sich Sam schlagartig bewusst, dass er ja noch im Flur des Hauses stand. Hastig nahm er seine Jacke.
"Ich erwarte sie dann nächste Woche wieder hier."
"Natürlich. Einen schönen Tag wünsche ich ihnen noch", wünschte Sam. Er ging zügig auf sein Fahrrad zu, setzte sich darauf und fuhr los. Sein Fahrrad war eines von der ganz neuen Generation, so dass er sich überhaupt nicht anstrengen musste.
Es fuhr fast von alleine.
Sam wusste nicht, ob er das gut finden sollte. Aber er hatte keine Zeit sonderlich viel darüber nachzudenken, denn plötzlich rann ihm ein Kind vor sein Fahrrad, so dass er eine extrem scharfe Bremsung machen musste, sodass sein hinteres Rad abhob, und er voll vom Fahrrad viel. Das Kind war natürlich zur Seite gerannt und lief jetzt davon. Seufzend blieb er auf dem Boden liegen. Dieser Tag war bis jetzt absolut mies. Nicht nur, dass Mrs. Campball heute Morgen gesagt hatte er müsste noch viel als Wächter lernen. Hinzu kommt, dass er die Begegnung mit Evelyn hatte, die ihn ohnehin schon vollständig aus dem Konzept gebracht hatte. Und gerade als er dann dabei gewesen war, seine Gedanken wieder in die richtigen Bahnen zu leiten...
...rannte ihm dieses Kind vor sein Fahrrad.
Doch dann bemerkte er, dass, wenn er noch länger auf diesem Boden liegenblieb, die Fahrräder ihn überfahren würden. Erhob sich, streckte sich einmal, hob das Fahrrad vom Boden auf, und für weiter.
Zuhause ging er direkt in sein Zimmer, um die Aufgaben, die Mrs. Campball ihm empfohlen hatte, zu bearbeiten. Gerade als er sich setzen wollte, rief seine Mutter ihn. "Samuel, komm bitte runter. Mr. Rushton ist hier!"
Mr. Rushton!
Den hatte er komplett vergessen. Mr. Rushton war ein 55 jähriger Mann, der ihm das Kämpfen als Wächter beibrachte. Schnell rannte er die Treppenstufen hinab. Eine 180° Wendung und schon erblickte er den alten Mann. "Es tut mir wirklich leid Mr. Rushton. Ich hab den Termin vollkommen vergessen." Sam schämte sich. Er hatte noch nie einen Termin vergessen. Schon gar nicht bei so einem weisen Lehrer. "Entschuldigung angenommen. Aber jetzt komm mit. Wir werden in eine neue Halle fahren. Sie ist gerade erst fertiggestellt worden, und im Moment noch leer", meinte Mr. Rushton zu Sam.
Der Gedanke, alleine in der Halle trainieren zu können, ohne Lärm, gefiel Sam.
Obwohl Sam sich fest vorgenommen hatte, während des Trainings aufmerksam Mr. Rushtons Unterricht zu folgen, musste er die ganze Zeit an Evelyn denken. Wenn sie älter waren, würden sie sicherlich zusammen trainieren. Bei dem Gedanken zusammen mit Evelyn bei Mr. Rushton unterrichtet zu werden, ließ ihn schwindeln. "Samuel? Alles in Ordnung?" Mr. Rushton schnippte vor seinem Gesicht herum. Sam blinzelte. "Jaja, alles in Ordnung. Wo waren wir?"
Schon viel zu oft an diesem Tag, wurde er von den Gedanken an Evelyn abgelenkt.
"Also, letztes Mal haben wir beim Fechten die 'Finte' abgeschlossen. Jetzt kommt der 'Sperrstoß'. Dabei geht man in den Angriff über, während man gleichzeitig das Tun der gegnerischen Klinge unterbindet." Mr. Rushton erklärte die Vorgehensweise und machte es dann vor. Sam war wie immer absolut beeindruckt. Er stand auf und machte die Übung nach.
Nach dem Training fuhr Sam wieder mit dem alten Mann nach hause. Auf der Fahrt sah er eine Gruppe Mädchen, und... Evelyn war dabei. Unglaublich, dass sie neben dem "Job" als Wächter auch noch Zeit für Freundschaften hatte. Und wieder musste Sam sich eingestehen...sie war schön.
Das konnte er, obwohl er ihr misstraute, nicht abstreiten. Der Bus machte eine Kurve, und Sam verdrehte sich den Hals, damit er sie noch im Blick hatte. Doch zwecklos. Nach den nächsten Häusern verschwand sie hinter der Hecke. Morgen in der Schule musste er mit Matt darüber reden, dass er die Wächterin der Vergangenheit kennengelernt hatte. Matt, eigentlich Matthew, war sein bester Freund. Auch sein einziger. Er war zwar nicht unbeliebt, im Gegenteil, als Wächter vergötterte die ganze Schule ein. Doch er hatte einfach keine Zeit sich um viele Freundschaften zu kümmern.
Aber jetzt erstmal nach hause.
818 Wörter. Ich weiß gerade gar nicht was ich schreiben soll. Eigentlich kündige ich immer Änderungen an, oder sag dass ich weg bin, aber... nichts davon ist der Fall. :) Naja, also auf jeden Fall, das ist das neue Kapitel. Ich hoffe einfach mal dass es euch gefällt. Ich bin nämlich nicht so gut darin, in männlicher Sicht zu schreiben. Hoffentlich gefällt es euch trotzdem! Bis Freitag!
LG Autor-chan XD
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Die Wächter der Zeit
Teen FictionNoch in Bearbeitung Reise nicht in der Zeit. Halte niemals die Zeit an. Verlasse niemals das Tor zur Vergangenheit. Benutze deine Kräfte nicht für böse Zwecke. Das sind die Regeln, die Wächterin Evelyn Clark einhalten muss. Im Jahre 2465 ist die Men...