15. Kapitel

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Evelyn war, wortwörtlich, zum Sterben zumute. Etwas vulgär ausgedrückt, aber genau dieses Gefühl beschrieb in dem Moment wohl am besten, wie sie sich fühlte. Schrecklich.

Und Sam ging es anscheinend nicht anders, so blass wie er war. "Wir sollen... was?", versuchte Eve, scheiterte aber. Die Leute vor ihr verstanden anscheinend nicht, was das Problem war, was wiederrum sie nicht begreifen konnte. "Was ist so schockierend? Wir dachten, dass ihr euch freut!"

Evelyn spürte, wie ihr die Kinnlade praktisch bis zum Boden fiel. "Wie sollen wir uns über sowas freuen? Das verstößt gegen alle Regeln, die wir seit unserer Kindheit gelernt haben. Ich bin eher geschockt!", widersprach sie empört.

Nickend stimmte Sam ihr zu und Evelyn lächelte ihn dankbar an.

"Aber das wäre eine einmalige Gelegenheit etwas Neues zu tun. Etwas, dass kein Wächter vor euch gemacht hat! Ihr würdet zu einer lebenden Legende werden!", widersprach eine ältere Frau links vom Tisch. "Es ist nicht unser Bestreben zu einer Legende zu werden. Wir wollen nur unserem Schicksal als Wächter gerecht werden. Und das können wir, indem wir uns an die Regeln halten", antwortete Sam.

Sie war beeindruckt. Haarklein genauso hätte sie es ausgedrückt. "Können wir etwas tun um euch umzustimmen?", fragte der hohe Rat seufzend. Beide schüttelten sie den Kopf. "Wir müssen uns aber einigen. Sonst kommen wir nicht weiter. Ihr seid die Wächter und ihr müsst unsere aufgegebenen Missionen erfüllen."

Evelyn merkte, wie Sam seine Hände zu Fäusten formte und seine Zähne zusammen biss. Offenbar hatte er sich diese vertrackte Situation auch anders vorgestellt. "Haben wir die Möglichkeit, erst einmal nachzudenken?", fragte Sam und versuchte, allem Anschein nach, ruhig zu bleiben. "Was gibt es da nachzudenken? Ihr habt unseren Anweisungen Folge zu leisten!", knurrte ein grummeliger alter Mann, der kritisch Eve ansah.

"Warte Adalar! Gib ihnen ein wenig Zeit. Sie sind noch so jung", meinte die alten Dame von vorher. Zustimmend nickt der Rest des Rates. "Also gut. Wir geben euch eine Nacht, um darüber zu schlafen. Dann solltet ihr euch entschieden haben. Um euretwillen. Wir geben euch ein Zimmer, in dem ihr übernachten könnt."

Eve wollte gerade einwenden, dass sie gerne zwei Zimmer hätten. Schließlich wollte sie nur ungern mit Sam in einem Zimmer schlafen. Doch Sam griff ein, bevor sie sich wahrscheinlich noch unbeliebter machen konnte. "Vielen Dank."

Eine Frau in der typischen Büroarbeitskleidung kam auf sie zu, und bat Sam und sie, ihr zu folgen. "Ihr Zimmer liegt in dem Südgebäude. Morgen werde ich sie um 11:30 aufsuchen und sie erneut zu dem hohen Rat bringen. Im Badezimmer ist bereits alles für sie bereit." Sie ging auf eine große Metalltür zu und legte ihre Hand auf den Scanner daneben. Die Tür öffnete sich und Eve betrat den Raum. Sie war positiv überrascht, bis sie sah, dass es sich um keine Einzelbetten handelte.

Sam hörte sie allem Anschein nach seufzen, denn er sah sie fragend an, woraufhin sie ohne große Umschweife auf das große Doppelbett zeigte. Da grinste Sam. "Das wird schon nicht so schlimm. Ich bleibe einfach auf meiner Seite und du auf deiner. Alles gut. Wollen wir was essen? Ich habe riesengroßen Hunger", fragte er sie und wie auf Kommando kam sein Magenknurren. Eve musste lachen.

"Ja, habe ich auch. Dann können wir auch gleich darüber spekulieren, wo sie uns hinschicken und weshalb. Das finde ich ja immer noch eine Frechheit. Wenn sie sowieso darauf aus waren uns in die Vergangenheit zu schicken, wieso haben sie das mit den Regeln und Gesetzen für uns Wächter nicht einfach gelassen?", fragte Eve fassungslos. Wohl mehr sich selbst als Sam, denn der schaute sie nur belustigt an.

Dann machte er aber ein ernstes Gesicht. "Da gebe ich dir Recht. Aber jetzt lass uns gehen, sonst räumen die Angestellten das Abendessen wieder weg, so spät wie wir gekommen sind. Geht das mit deinem Knie auch wieder?", fragte Sam, nun wieder besorgt. Diese Frage überraschte sie sehr. "Ja..., also natürlich. Alles wieder in Ordnung. Du hast Recht, lass uns später darüber grübeln. Wir müssen dann für morgen eh noch unsere Entscheidung treffen."




670 Wörter. Also eigentlich sollte dieses Kapitel heute gar nicht mehr zu Stande kommen. Aber dann habe ich mich vor den PC gesetzt und siehe da! Wenn man eine längere Zeit nicht geschrieben hat, fließen die Wörter. Ich wollte auch noch sagen (weil mich einer meiner Freunde das gefragt hat), dass ich logisch noch diese Geschichte weiterschreibe. Sie hat gefragt, da ich etwas seltener veröffentliche also früher, ob ich keine Lust mehr habe. NEIN! Ich finde nur, dass ich einfach besser schreiben kann, wenn ich nur einmal die Woche veröffentliche. Naja, bis Schulanfang dann wieder.

LG Autor-chan   XD

Die Wächter der ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt