Als Evelyn die Eisdiele betrat, staunte sie nicht schlecht. Es sah von innen mehr wie eine Bar aus. Gemütliche Ledersitze in einem schönen Orange-braun. Im Hintergrund lief peppige Jazzmusik, was zu den jehetzten Angestellten, die von einem Ort zum anderen liefen, passte.
Die Innenarchitekten hatten wirklich ganze Arbeit geleistet.
Evelyn setzte sich mit Samuel in eine Nische hinten an der Wand. Kurz nachdem sie sich setzten, wurde ihnen auch schon eine Karte in die Hand gedrückt. Völlig überrumpelt schlug Evelyn die Karte auf. Von Schokoladeneis mit Beeren, bis Blaubeerpfannenkuchen mit Blaubeereis, gab es wirklich alles. Als die Bedienstete wieder kam, bestellte sich Evelyn einen Beerenbecher. Samuel nahm einen Schoko-Bananen-Split.
Samuel fragte nach einem Matthew Becroft. "Er ist gerade hinten im Lager. Ich werde mal nach ihm fragen", teilte die Angestellte Evelyn und Samuel mit. Nach etwa zwei Minuten, in denen die beiden fleißig ihr Eis verdrückt hatten, kam die Frau mit einem anderen Angestellten zurück. Er war in Evelyns Alter, hatte dunkelblonde, fast braune, zurückgekämmte Haare, und ein markantes Gesicht. Der erste Eindruck, den Evelyn hatte, war: nett. Er sah wirklich nett aus. Samuel sah ihn jetzt auch, und stand auf. Sie umarmten sich, fast schon brüderlich, und Samuel zog ihn mit zu ihrem Tisch. Evelyn rückte ein Stück, damit er genügend Platz hatte sich hinzusetzen. "Matt, das ist Evelyn Clark. Evelyn, das ist Matthew Becroft, kurz Matt", erklärte Samuel. Evelyn lächelte, und hielt ihm die Hand hin.
"Freut mich dich kennenzulernen."
"Gleichfalls", erwiederte Matt. "Und wieso hast du jetzt ein Mädchen mit hierher geschleppt? Ich sollte dir doch nur dein Heft zurückgeben, oder?", fragte Matt und musterte sie. "Ja, aber ich habe sie getroffen. Außerdem ist sie die andere Wächterin", meinte Samuel, so als wäre das etwas total normales. Matt riss die Augen auf. "Echt jetzt? Whoa! Wieso sagst du mir das erst jetzt?" Matt schaute Evelyn an, als wäre sie ein Geist. "Was hast du denn für Leiden? Ich hätte es dir schlecht früher sagen können. Davor hast du sie ja noch nicht getroffen", meinte Sam.
Während Evelyn ihren Eisbecher weiter verdrückte, schaute Matt sie die ganze Zeit an, tuschelte mit Samuel und schaute sie dann wieder an. Was hatte er denn?
"Ist irgendwas von dem ich wissen sollte?", fragte Evelyn und zog eine Augenbraue nach oben. Sofort schnellten sie außeinander. Matt winkte ab. "Nein, nein. Aber sag mal Evelyn, ich habe dich noch nie in unserer Schule gesehen. In welche Klasse gehst du?" "Ich gehe nicht zur Schule."
Matt hätte nicht überraschter aussehen können, was Evelyn ziemlich amüsant fand. "Wieso nicht?", fragte Matt interessiert. Diesmal war Evelyn diejenige die abwinkte. "Längere Geschichte." "Aber sag mal Evelyn-" "Wieso nennst du mich die ganze Zeit Evelyn. Sag doch einfach bitte Eve." Jetzt schaute Samuel überrascht. "Mir hast du nie angeboten dich bei deinem Spitznamen zu nennen", meinte Samuel. Es überraschte sie. "Du hast doch auch nie zu mir gesagt, dass ich dich Sam nennen darf." Jetzt wirkte er überrascht. "Wirklich nicht?" Evelyn schüttelte den Kopf. "Dann ist das beschlossen", lächelte Sam sie an.
Und sie lächelte zurück.
Sie spürte bei seinem Lächeln plötzlich, wie glücklich sie war, wenn sie ihn sah. 'Leidenschaftliche Liebe', hatte Mrs. Campball dieses Gefühl mal benannt. Evelyn glaubte zwar nicht, dass es dieses Gefühl war, aber etwas ähnliches. Wie freundschaftliche Liebe.
Plötzlich erhob Matt sich neben ihr. "Ich sehe schon. Ich lasse euch Turteltäubchen mal lieber alleine. Ich muss eh wieder zurück ins Lager." Ihre Köpfe schossen auseinander. Evelyn spürte, wie Blut in ihren Kopf schoss. Sie drehte sich zu Sam. Auch er war errötet. Sie wollte gerade sagen, dass sie keine Turteltäubchen waren, als Sam ihr den Satz von den Lippen nahm. "Wir sind überhaupt keine Türteltäubchen!" Matt lachte, winkte, und ging weg.
Peinliche Stille legte sich über den Tisch. Nachdem Matt das gesagt hatte, kam ihr jedes weitere Wort aus ihrem Mund peinlich vor. Fast schon verboten. "Also... wollen wir dann mal bezahlen?", fragte Sam sie. Evelyn nickte, und winkte einer Bediensteten zu. "Schoko-Bananen-Split und Beerenbecher, 11,20 Euro." Evelyn nickte. "Ja, wir zahlen getrennt." Evelyn wollte der Frau gerade die 6 Euro geben, als Sam ihr 12 Euro in die Hand drückte mit den Worten:"Behalten sie den Rest." Evelyn konnte nur fassungslos dreinblicken. Wenn sie eins hasste, dann das jemand für sie zahlte. Und genau das war gerade passiert.
Sam bemerkte ihren skurrilen Gesichtsausdruck. Er schnaubte amüsiert. "Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass wenn ich dich schon mit hierher schleppe, du auch noch bezahlst, oder?", fragte er und zog eine Augenbraue hoch. Evelyn schaute verlegen auf den Boden. "Doch, eigentlich schon", murmelte sie. Darauf lachte Sam. Er stand auf, zog sich seine Jacke über, und nahm ihre eigene in die Hand. Sie erhob sich ebenfalls.
Draußen wieder an der frischen Luft zu sein tat gut. Sie gingen noch ein Stück zusammen. "Sam, wie glaubst du wird es sein, wenn unsere Ausbildung erstmal abgeschlossen ist?", fragte Evelyn plötzlich. Er wirkte überrumpelt. "Naja, ich denke...sterbenslangweilig. Wir können den ganzen Tag vor dem Tor hocken, und darauf warten, dass irgendetwas passiert, was ja dann doch nicht der Fall ist. Ich muss hier jetzt auf jeden Fall rein." Sie verabschiedeten sich, und Evelyn beobachtete, wie er hinter der Ecke verschwand.
859 Wörter. Halleluja Leute. Ich dachte schon ich bekomme dieses Kapitel niemals fertig. Aber jedenfalls hier ist es. (Der auf dem Bild ist Matt) Ich weiß es hat etwas länger gedauert, aber ich war am Freitag echt zu müde, um noch irgendwas anderes zu machen, außer ins Bett zu fallen. Das Kapitel ist jetzt nicht wirklich das Wahre, aber in dem nächsten Kapitel wird's interessanter. Ich freue mich auf eure Kommis.
LG Autor-chan XD

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Die Wächter der Zeit
Roman pour AdolescentsNoch in Bearbeitung Reise nicht in der Zeit. Halte niemals die Zeit an. Verlasse niemals das Tor zur Vergangenheit. Benutze deine Kräfte nicht für böse Zwecke. Das sind die Regeln, die Wächterin Evelyn Clark einhalten muss. Im Jahre 2465 ist die Men...