Es war zu verrückt um es zu glauben. Sam kannte Evelyn seit 2 Tagen, dachte dauernd über sie nach, und dann, von einem Moment auf den anderen, sah er sie auf der Bank vor Mrs. Campballs Haus.
Wunderschön wie eh und je.
Sie hatte ihren Kopf an die Wand gelehnt und die Augen geschlossen. Ohne länger nachzudenken, was ihm in dieser Situation sicherlich geholfen hätte, war er zu ihr gegangen, und hatte sich vor sie gestellt. Und aus irgendeinem Grund, Gott weiß warum, hatte er dann gesagt: "Du siehst aus als wärst du tot."
Eigentlich hatte er gehofft es würde einigermaßen spöttisch klingen, aber als sie zu ihm aufgeschaut hatte, wurde ihm bewusst, dass es einfach nur ungebildet, gemein, und vor allem blöd geklungen hatte. Eigentlich hatte er ja gehofft, dass er Evelyn für eine Zeit nicht sehen würde um seine Gedanken zu ordnen.
Das hatte er sich fest zum Vorsatz genommen.
Aber wie zum Teufel konnte er dann in diese Situation hineingeraten?
Denn jetzt stand er mit Evelyn vor Mrs. Campballs Haus und wartete darauf, dass sie die Tür aufmachte. "Oh! Hallo Evelyn. Und...Samuel? Was machst du denn hier? Du warst doch gerade erst hier. Aber kommt doch erst mal rein", meinte Mrs. Campball und trat hinter die Tür, damit wir eintreten konnten. "Ich bin hier weil ich mein Buch hier letztens vergessen habe. Samuel begleitet mich", erklärte Evelyn ihr. Sie schaute überrascht. Dass es wegen des Gesichtsausdrucks war, bezweifelte Sam.
"Wartet einen Augenblick. Ich müsste es im Wohnzimmer haben." Toll. Jetzt waren er und Evelyn alleine. Eine bedrückende Stille herrschte. "Alsoooo... was hast du hier bei Mrs. Campball gemacht?", versuchte Evelyn ein Gespräch anzufangen. Sam zuckte mit den Schultern. "Ich denke das Selbe wie du." "Bist du hier jetzt öfters?", fragte Evelyn überrascht. "Willst du das ich gehe?", fragte Sam amüsiert. "Nein, das nicht. Aber ich finde es halt seltsam plötzlich noch einen 'Kunden' bei Mrs. Campball zu sehen. Vorher war halt immer nur ich da", erklärte sie Sam. Mrs. Campball kam zur Tür herein. "So, hier habe ich es. Es lag auf dem Sofa." "Danke. Wir sehen uns ja dann nächste Woche wieder. Wiedersehen", verabschiedete sich Evelyn und Sam schloss die Tür. Plötzlich fiel ihm wieder ein, was Matt zu ihm gesagt hatte. 'Wenn du schon mal die Chance hast, die andere Wächterin kennenzulernen, dann solltest du sie unbedingt nutzen'. Das hatte er gesagt, und Sam musste ihm eigentlich Recht geben. Nur wie konnte er sie fragen?
Das war es!
"Hey Evelyn, willst du zufällig mit mir zu der einen Eisdiele in der Innenstadt? Die machen da wirklich gutes Eis, und außerdem arbeitet da ein Freund von mir, dem ich mein Heft geliehen habe." "Dein Heft?", fragte sie. "Ja, mein Schulheft. Er war krank und ich habe ihm deswegen den Eintrag gegeben, damit er es nacharbeiten kann", erklärte Sam ihr. Evelyn sah immer noch so aus, als wäre Sam ein Außerirdischer. "Du gehst zur Schule?!?", fragte sie ungläubig und ein wenig fassungslos.
Jetzt war Sam extrem verwirrt. "Du nicht?" "Nein, ich habe mit dem Training eines Wächters viel zu spät angefangen, da ich gesundheitlich nicht wirklich fit war, und deswegen hinke ich so hinterher, dass ich nicht in die Schule kann. Und selbst wenn ich irgendwann mal Zeit hätte, dann würde es sich schon gar nicht mehr lohnen die Schule zu besuchen. Ich war überrascht, weil man mir gesagt hat, dass du nicht zur Schule gehst." Sam runzelte die Stirn. "Doch gehe ich schon. Aber wir sind vom Thema abgeschweift. Willst du mit zur Eisdiele?", fragte Sam. Evelyn schien zu überlegen. "Ja, ich glaube, ich habe heute nichts mehr vor", sagte sie und lächelte. Sam hielt den Atem an.
Ihr Lächeln war schön. Nein, Wunderschön.
Und er wollte mehr davon.
"Samuel, wo müssen wir denn hin?", fragte Evelyn ihn. Er hatte seinen Namen gehasst, aber wenn sie ihn aussprach klang er einfach...schön. "Wir müssen da lang."
Jetzt hatte er es zwar geschafft, dass sie bei ihm blieb, aber etwas herausgefunden hatte er immer noch nicht. "Du hast vorhin gesagt, dass du zu spät mit dem Training angefangen hast. Wie alt warst du denn, als du angefangen hast?", fragte Sam sie. "Da müsste ich 8 gewesen sein. 9 Jahre Training und noch immer beherrsche ich nicht alles." Sam lachte. "Ist ja auch kein Wunder, dass du noch nicht alles kannst. Man lernt schließlich nie aus. Ich habe mit 6 angefangen. 12 Jahre Training und ich bin auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei." "Du bist erst 18? Ich habe gedacht dass du älter bist." "So? Was hast du denn gedacht wie alt ich bin?", fragte Sam neugierig. "Naja, 20 oder vielleicht auch 21", meinte Evelyn. Plötzlich blieb sie stehen.
"Ist es diese Eisdiele?", fragte sie. Sam schaute auf, und sofort sprangen ihm die elegant-geschwungenen Buchstaben ins Auge. 'Vivoli' war der Name der Eisdiele. Sie war ein Geheimtipp, da sie unbekannt war aber unglaublich gutes Eis machte. Es war klein aber sehr gemütlich, mit Jazz als Hintergrundmusik.
"Ja, das ist sie."
824 Wörter. Hallo ihr. Nach dem heutigen Jahrgangsstufentest kann ich ausatmen und das Leben wiedr geniesen.(Kleiner Scherz, so schlimm war es nicht). In diesem Kapitel habe ich größtenteils den Vorbau für das nächste gemacht. Im nächsten Kapitel lernen sie sich nämlich erst so richtig kennen. Bis Freitag dann.
LG Autor-chan XD
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Die Wächter der Zeit
Teen FictionNoch in Bearbeitung Reise nicht in der Zeit. Halte niemals die Zeit an. Verlasse niemals das Tor zur Vergangenheit. Benutze deine Kräfte nicht für böse Zwecke. Das sind die Regeln, die Wächterin Evelyn Clark einhalten muss. Im Jahre 2465 ist die Men...