Die Wächter der Zeit

18. Kapitel

Sam glaubte er höre nicht recht. Eve und er waren verheiratet? Wieso hatten diese dämlichen Ältesten ihnen nichts davon gesagt? Das sollte doch wohl ein schlechter Scherz sein. Doch der Mann vor ihnen sah nicht so aus, als würde er scherzen. Er sah zu seiner Rechten und bemerkte, dass Eve rot geworden war. Ob vor Peinlichkeit oder vor Wut, konnte er nicht einschätzen.

Glauben konnte er das Ganze zwar nicht, aber sein Verstand war zum Glück noch so weit in Betrieb, dass er dem Fremden eine halbwegs vernünftige Antwort geben konnte.

"Ok, danke. Wir werden dir Bescheid sagen, sobald es angekommen ist. Sag, willst du uns vielleicht zu unserem Haus begleiten?", fragte Sam. Hoffentlich kannte der Fremde das Anwesen, in dem Christina und Oliver wohnten, denn er kannte es nicht.

"Natürlich kann ich das! Ich habe im Moment nichts Wichtiges zu tun. Marry und ich sind allerding nachher zum Abendessen verabredet. Dann muss ich los." "Natürlich. Ich bin froh, dass du die Zeit erübrigen konntest", schaltete sich nun auch Eve wieder ein.

Fröhlich spazierte er voraus. "Hat dir jemand erzählt, dass wir verheiratet sind? Mir nämlich nicht", flüsterte Eve Sam leise zu. Er schüttelte den Kopf. Nein, man hatte ihm ganz sicher nichts erzählt. Sie hatten ja nicht einmal eine richtige Einweisung bekommen. Schweigend folgten sie ihm. Es ging durch Straßen und neugierig sahen sich beide um. Alles sah anders aus als bei ihm zuhause. Die Straßen waren nur ganz normal geteert und nicht wie bei ihnen in der Zukunft mit Metallgittern an der Außenseite versehen.

Doch es gab auch Ähnlichkeiten. Genau wie bei Sam daheim, waren der Großteil der Häuser Backsteinbauten. Als sie dann am Marktplatz ankamen, wurden sie von den Menschen beinahe umgerannt. Eine riesige Menschenmenge hatte Zelte aufgebaut und rief nun, mit den Waren in der Hand, herum. Von Gemüse, über Fisch, bis hin zu den etwas ausgefalleren Sachen wie Kaviar. Eve und er bekamen ihre Münder gar nicht mehr zu.

Bei ihnen zu Hause gab es keinen solchen Markt. Alles lief streng geregelt ab. Jeder hatte seinen festen Platz und die Leute standen in einer perfekt geordneten Reihe um die jeweiligen Stände herum. Sam spürte, wie ihn die Lebensfreude durchfloss und er fühlte sich wieder wie ein kleines Kind, das sich hier überall umschauen wollte. "Hey Frem-, nein. Können wir uns vielleicht hier noch ein bisschen umsehen?", fragte Sam und könnte sich selbst ohrfeigen für den Fehler, den er gerade fast begangen hatte. Fragend drehte sich der Mann um. "Aber ihr seid doch jede Woche hier?", fragte er.

'Mist!', dachte sich Sam.

Das hatte er nicht bedacht. Zum Glück sprach Eve sogleich ein. "Wir haben gehört, es soll einen neuen Stand geben." 'Gerettet', dachte er sich. Er sah sie an. Seit der Zeitreise hatte er sie kein einziges Mal auch nur ein bisschen angesehen. Eve sah komplett anders aus. Eine reife Frau, dezent und gleichzeitig unglaublich elegant geschminkt, glich sie einer Dame aus den 1950 Jahren. Ihn durchzuckte plötzlich das Gefühl des Besitzanspruches. Und wie. Er wollte sie aus irgendeinem Grund, einfach nur in die Arme schließen.

Und dann sah sie ihn auch noch so an. Einfach nur unschuldig. Ganz anders als an seiner Schule, wo sich die Mädchen nur so an Matt schmissen. 

Matt.

Es fühlte sich so an, als hätten sie sich seit Jahren nicht gesehen. Wie es ihm in der Zeit wohl so ergangen war? Er sollte sich wirklich etwas mehr um seine Freunde kümmern.

Dann wurde er aus seinen Gedanken gerissen, da ein Mann ihn anrempelte und dann auch noch ihn böse anstarrte. Eve war schon etwas vorrausgegangen, weswegen er ihr schnell hinterherrannte. "Was hast du denn so lange gemacht?", zische sie ihm zu. "Ich war nur in Gedanken. Aber die Lust auf den Markt ist mir gerade vergangen. Lass uns das Anwesen von Christina und Oliver suchen und uns schleunigst aus dem Staub machen."

651 Wörter. Hey Freunde. Nachdem auch bei mir endlich die Ferien angefangen haben, ich aber immer noch ohne Halbjahreszeugnis dastehen dachte ich mir, da ich nichts zu tun habe schreibe ich einfach mal an meiner Geschichte weiter. Ich habe versucht, wieder mal ein bisschen was von Matt reinzubringen, da die Haupthandlung meiner Geschichte in der Vergangenheit spielt, und er dann sowieso nicht so oft vorkommt. Wie habt ihr so im Zeugnis abgeschnitten?

LG Autor-chan   XD