16. Kapitel

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Nachdem Sam das Gefühl hatte, sein Magen müsste platzen bei dem ganzen leckeren Essen, konnte er endlich weiter über 'die Mission' grübeln. Seltsam es auszusprechen. Das klang viel zu formell. Nicht einmal Mrs. Campball würde so reden, obwohl sie formelle Sachen über alles liebte. "Sam? Du weißt, dass wir darüber reden müssen", sagte Eve sanft zu ihm. Er stieß laut die Luft aus. "Klar weiß ich das. Und soll ich dir was sagen? Solche schwierigen Entscheidungen treffen ist Mist." Zustimmend nickte Eve.

"Und was sollen wir dann tun? Wir müssen uns ja schließlich entscheiden", fragte sie. Ja das mussten sie wohl. "Einerseits, wenn wir nicht gehen, waren alle Anstrengungen bis hier her umsonst. Wenn wir gehen brechen die Regeln. Wir müssen beides gegeneinander abwiegen und herausfinden was das nicht so schlimmere Problem wäre."

Leichter gesagt als getan. "Und was wäre nicht so schlimm?", fragte Sam. Hilflos zuckte sie darauf mit den Schultern. Sie waren also wieder am Anfang. Plötzlich kam Sam die Idee. "Und was, wenn wir unsere Eltern fragen, was sie davon halten? Anrufen dürfte ja selbst hier funktionieren." Eve bekam große Augen und wurde genauso hibbelig wie er. "Ich frage mal die Rezeption. Vielleicht haben sie ja ein Telefon. Unsere wurden ja beim überqueren der Grenze zerstört. Ich komme gleich wieder."

Und bevor Sam auch nur einen Ton sagen konnte, war Eve schon aus der Tür verschwunden. Ein paar Minuten später, klopfte es an der Zimmertür und Eve betrat den Raum. "Wieso klopfst du denn an? Ist doch auch dein Zimmer." "Ist doch jetzt egal. Fakt ist nur, dass wir unsere Eltern nicht erreichen dürfen. Anordnung des hohen Rates. Laut ihnen könnte das zu 'schlechter Beeinflussung unseres Denkvermögens' führen. Wir sollen das selbst entscheiden", teilte sie ihm niedergeschlagen mit.

"Also können wir die Idee in die Tonne treten." Genervt seufzte Sam auf. "Wir drehen uns im Kreis." "Für was wärst du?", fragte Eve ihn. "Ich weiß es nicht. Die Vorstellung zurück zu kommen und alles wieder zu vergessen ist wirklich verlockend. Aber das können wir nicht machen. Was wären wir denn dann für Wächter?" "Dann hast du doch deine Antwort, oder?"

Sam begriff. Eve hatte Recht! Er hatte die Antwort eigentlich die ganze Zeit gewusst. Er musste sie nur aussprechen. "Stimmt! Jetzt haben wir doch unsere Antwort. Oder willst du wieder zurück?" Schnell schüttelte sie den Kopf, und für Sam war durch diese Einwilligung ein Stein vom Herzen gefallen. "Dann müssen wir nur noch dem hohen Rat unsere Entscheidung mitteilen und dann geht es zur Mission", freute sich Eve. "Dann machen wir es jetzt so: Wir schlafen, gehen frühstücken und gleich danach zum hohen Rat."

Sam hielt seine Hand ihr entgegen und Eve schlug ein. "Dann gehen wir jetzt aber schlafen. Es ist gleich halb elf", sagte er und verschwand im Badezimmer. Nachdem er die typische Routine, vom Zähneputzen bis zum Smartphone ausschalten, hinter sich gebracht hatte, konnte er sich endlich in das weiche und gemütliche Bett fallen lassen.

"Gute Nacht. Bis morgen früh", murmelte er noch Eve zu, bemerkte dann aber, dass sie bereits eingeschlafen war.

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Würde er sich noch etwa zwei Zentimeter weiterbewegen, läge er mit dem kompletten Körper auf dem Boden. Müder raffte er sich auf und blickte auf die Uhr, die am dem Nachttisch stand und Eve und ihn trennte. Aus dem Augenwinkel machte sich Eve bemerkte, die, allem Anschein nach, auch gerade aufwachte. "Wie spät ist es?", fragte sie und gähnte. Er blickte auf die Uhr. "Gleich halb zehn. Wir sollten langsam zum Frühstücken gehen."

Doch Eve hörte ihm gar nicht mehr zu sondern verkroch sich wieder in der Bettdecke, was er auch gerne getan hätte. Er war es nicht gewohnt so früh zu essen. Lieber brunchte er. "Komm Eve, wir müssen aufstehen. Sonst schaffen wir es nicht mehr rechtzeitig. Und mit leerem Magen eine, vollkommen verrückte, Mission zu starten ist nicht gut."

Sie zogen sich beide an und gingen dann zum Frühstückssaal.

Dort angekommen sahen sie schon alle mögliche Angestellten essen. "Such du uns einen Platz, ich hole etwas zu essen. Was möchtest du?" "Müsli", antwortete er schlicht. Sie nickte und verschwand. Er setzte sich etwas abseits von den anderen. Die Leute mussten ja nicht mitbekommen, was sie sagten.

Eve kam mit einer großen Schüssel Müsli zurück und überreichte sie an ihn. Sie selbst hatte eine Semmel mit Frischkäse. Schweigend aßen sie und jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Nachdem sie beide gegessen hatten, räumten sie ab und gingen zum hohen Rat.

Die Tür wurde beiden geöffnet und vor ihnen kam der große, bühnenähnliche Saal, zum Vorschein. "Habt ihr euch entschieden?", fragten sie.

Kurz sahen sich beide an. Dann lächelten sie und sagten: "Wir werden die Mission annehmen."





771 Wörter. Ziemlich vorrausschauend die Antwort. Bei diesem Kapitel ist es mir ziemlich leicht gefallen es zuschreiben. Das einzige Problem war: Ich hatte Fieber. Bei uns an der Schule ging eine Grippe-und Fieberwelle rum und mich hat's leider auch erwischt. Wir sehen uns das nächste Mal. Und zwar gesund!

LG Autor-chan   XD


Die Wächter der ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt