Soo, da bin ich nach einer halben Ewigkeit wieder und tja, was soll ich sagen...
Ich habe vor zwei Wochen mein FSJ angefangen und deshalb fällt es mir im Moment schwer, mir Zeit zu nehmen und meine Motivation zusammen zu suchen, aber heute hat es geklappt.
Lasst euch von mir nicht länger aufhalten, ich wünsche euch viel Spaß und würde mich natürlich über eure Anmerkungen freuen!
LG SerenaTopas
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Wenig später saßen die Mädchen mit Mels Großmutter am Tisch und aßen die frischen Pancakes, während sie etwas von der Abschlussfeier erzählten.
"Es freut mich sehr, dass ihr Spaß hattet", sprach Linda und schaute ihre Enkelin und deren Freundin an. Dann kehrte wieder Stille ein und die alte Frau beobachtete die Mädchen. Es war offensichtlich, dass sie sie etwas fragen wollten, doch keine von beiden schien genug Mut fassen zu können.
"In Ordnung, was habt ihr auf dem Herzen?", fragte sie schließlich lächelnd und legte ihr Besteck zur Seite.
Ihre Enkelin erwiderte ihren Blick und neigte dann den Kopf ein wenig. "Also... Ist es möglich, dass... Ich meine, glaubst du an das Übernatürliche?"
Lindas Gesicht wurde ernst, sie nickte langsam und erwiderte: "Ich weiß, dass Dinge existieren, die sich durch reine Wissenschaft nicht erklären lassen. Und ich hatte schon die eine oder andere Begegnung." Das geheimnisvolle Lächeln schien die Mädchen dabei stutzig zu machen.
"Okay, Klartext, ist Mel eine Hexe?", fragte Luna nun gerade heraus und griff dabei nach Melanies Hand.
Melanies Großmutter dachte einen Moment nach, bevor sie den Kopf etwas zur Seite legte. "So kann man das sagen. Ja, sie besitzt Hexenblut, ist aber nicht reinblütig genug, um als Hexe in einem Zirkel aufgenommen zu werden."
Linda sah ihre Enkelin an und bemerkte den ausdruckslosen Blick. "Wie kommt es, dass Luna das Hexenblut nicht riechen kann?", fragte das Mädchen dann.
Linda hatte bereits vermutet, dass Mels Freundin eine Wandlerin war.
"Nun, dazu muss ich von vorn anfangen", begann die Frau zu erzählen.
Melanies Mutter, Lindas Schwiegertochter, war eine mächtige Hexe gewesen, die sich aber von ihrem Zirkel abgewandt hatte, um mit einem Menschen zusammen sein zu können. Melanies Geburt war für die anderen Hexen das Symbol für den Verrat.
"Den ersten Angriff konnten deine Eltern abwehren, ich war damals bereits in Afrika, doch sie mussten mit dir fliehen. Deine Mutter wusste, dass sie es unmöglich mit dem gesamten Zirkel aufnehmen konnte, doch sie versuchte es. Sie hat dich beschützt."
Linda beobachtete, wie die Augen ihrer Enkelin immer größer wurden.
"Sie ließ mir eine Nachricht zukommen und blockierte deine Hexenkräfte, denn sie wusste, dass du noch nicht in der Lage warst, sie zu nutzen und andere Magier durften dich nicht für ihre Zwecke einsetzen können."
Die Großmutter machte eine Pause und ließ den Mädchen einen Moment Zeit, alles zu verdauen.
"Alles was ich sonst noch weiß, habe ich von der Polizei erfahren. Du wurdest unverletzt in einem zerstörten Autowrack gefunden. Dein Überleben war ein Wunder für diese Menschen."
Eine Weile kehrte Ruhe ein, bis Mel etwas sagte: "Wow, das ist viel auf einmal." Linda nickte und legte ihre Hand auf Mels Schulter.
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Luna spürte Mels Kummer und Unruhe.
Sie war froh, Linda so gerade heraus gefragt zu haben, statt weiter drum herum zu reden. Dennoch musste sie nun über ihre nächsten Schritte nachdenken. Dass Mel eine Hexe war kam für sie seit letzter Nacht nicht völlig unerwartet, aber sie würde es Gareth erklären müssen, nochmal durften die Mädchen ihn nicht auf die Probe stellen.
Das Zeichen ihrer Gefährtenbindung brannte, als wolle es Luna an Melanies Sorgen erinnern.
"Vielleicht sollten wir uns etwas zurück ziehen und erstmal über alles nachdenken", schlug das Mädchen vor und erhielt ein erleichtertes Lächeln von Linda. Mel nickte nur und ließ die Hand ihrer Freundin nicht los. Dagegen hatte Luna auch nichts, aber der starre Blick bereitete ihr Sorgen.
In Mels Zimmer rutschte Luna im Bett an die Wand heran und Mel legte ihren Kopf auf Lunas Schoß, ihre Hände hatten sie verschränkt. Mit der freien Hand strich Luna immer wieder durch Mels Haare.
"Woran denkst du?", fragte Luna leise.
"Ich weiß nicht."
Das war eine Lüge. Lunas Brandmal unter ihrem Schlüsselbein kribbelte unangenehm. Sie beugte sich über ihre Freundin und schaute ihr in die Augen, sie konnte Unsicherheit erkennen.
Warum ich? Ich wollte nur normal sein. Normales Leben, normale Freunde, normale Beziehung. Warum?
Kälte überkam Luna, als sie Mels Stimme in ihrem Kopf hörte, sie klang leise und etwas verzerrt. Ihre Gedanken. Die Gefährtenbindung war vollkommen, also konnten sie sich auch telepathisch verständigen. Doch diese Gedanken stachen wie kleine Dornen in Lunas Bauch und sie musste sich zusammen reißen, um Mel nicht zu zeigen, wie verletzt sie war. Es war ja keine Absicht der Brünetten gewesen.
Luna beugte sich noch ein wenig tiefer und bemerkte, wie Mel den Atem anhielt, als sie ihre Lippen auf ihre Stirn legte. Langsam ließ Mel die Luft wieder entweichen und schloss mit einem kleinen Lächeln die Augen.
Ich liebe sie so sehr.
Luna musste schmunzeln, als sie diesen Gedanken empfing und Wärme breitete sich in ihr aus.
- - -
Noch am selben Abend streifte Luna als Wölfin durch den Wald und folgte der Duftspur ihres Alphas. Sie hatte sich nicht angemeldet, doch er musste sich einfach die Zeit nehmen und ihr zuhören. Sie wusste nicht genau, wo er wohnte, doch sein Geruch wurde immer deutlicher, also war sie auf dem richtigen Weg.
Als sie ganz in ihrer Nähe ein Rascheln wahrnahm, duckte sie sich etwas und knurrte. Für Ruhe bewahren war sie zu aufgeregt und diesen Teil des Waldes kannte sie nicht. Als allerdings ein grauer Wolf aus dem Unterholz trat und sie mit erhobenem Kopf anschaute, winselte sie leise und senkte sofort ihren Blick. Trevor, der Zweite des Rudels, hatte sie gefunden.
Er wies sie an, ihm zu folgen und wandte sich etwas weiter nördlich, als sie sich gehalten hatte. Mit leichten Pfoten lief sie hinter ihm her. Hier war der Duft des Alphas so überwältigend, dass sie Trevor nicht hatte wittern können. Hatte sie zumindest geglaubt, doch langsam stellte sie fest, dass sein Geruch nur viel feiner war, unscheinbar und doch vorhanden.
Kurze Zeit später kamen sie an einem alten Backsteingebäude an, das durch die Witterung ziemlich heruntergekommen aussah. Sie liefen ein paar Treppenstufen nach oben und gelangten auf eine Art Veranda, dahinter lag die Eingangstür aus dunklem Holz. Direkt daneben lag Fenrir und beobachtete sie aus halb geöffneten Augen.
Trevor ging ohne zu zögern an ihm vorbei und stieß die angelehnte Tür mit dem Kopf auf. Als Luna ihm folgte, bemühte sie sich, unterwürfig auszusehen und Fenrir nicht heraus zu fordern, sie erinnerte sich noch viel zu gut an das letzte Aufeinandertreffen.
Nachdem sie einen langen Flur entlang geschritten war, legte ihr der Beta eine Tüte mit Kleidung vor die Pfoten und wies auf die vorletzte Tür. Sie senkte dankbar den Kopf und wartete, bis der Wolf wieder verschwunden war.
Ihre Aufregung unterstützte die Wandlung und schnell zog sie sich den weiten Hoodie und die Jogginghose über. Dann trat sie mit klopfendem Herzen an die Tür heran, wobei ihre Füße auf dem Holzboden ein tapsiges Geräusch verursachten.
Noch bevor sie anklopfen konnte, wurde die Tür geöffnet und sie stand ihrem Alpha gegenüber.
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Wolfsbrut - Die Gefährtin (gxg)
WerewolfMensch und Wolfswandler. Ein emotionales Band. Liebe? Bereits nach der ersten Begegnung spüren Melanie und Luna, dass die Anziehung zwischen ihnen größer ist, als es der Fall sein sollte. Als sie sich näher kennenlernen, enthüllt Luna Mel gegenüber...