Epilog

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Mel
Es war bereits Nachmittag, als das Taxi vor dem Haus der Gilberts hielt.

Ich war froh, dass die Reisekosten trotzdem vom magischen Rat übernommen wurden. Die Professoren hatten mich ganz gut gehen lassen und waren beeindruckt, als ich von den Welpen erzählt hatte.

Ich stellte mein Gepäck einfach neben der Haustür ab und lief dann in den Wald, um zu dem Hügel zu kommen, wo sich die Geburtshöhle befand.

Die Sonne schien kräftig auf die Wiese hinab und die Vögel zwitscherten, alles schien so friedlich. Ich erkannte Lunas Vater, wie er auf einer Holzliege lag, einen Strohhut ins Gesicht gezogen.

"Hey Jack, ist sie schon in der Höhle?"

Er blinzelte mich verschlafen an und brauchte einen Moment, um die Frage zu verstehen. Ich konnte nicht anders, als zu grinsen. Die Nähe zu meiner Gefährtin fühlte sich so gut an, ich wollte ihr Fell wieder spüren und ihren Geruch in meiner Nase.

Ich war schon fast an ihm vorbei gelaufen, als er endlich nickte.

"Sei bloß vorsichtig, sie lässt niemanden sonst zu sich. Und wie du weißt, hat sie scharfe Zähne!", riet er mir, bevor er den Hut wieder ins Gesicht zog und weiter schlief.

Ich lachte leise und setzte meinen Weg die Anhöhe hinauf fort.

Bald hatte ich den kleinen Eingang gefunden und schob mich vorsichtig auf dem Bauch hinein. Es war verdammt eng und ich konnte die kühle Erde überall auf meiner Haut spüren. Der Gang wollte nicht enden und ich hatte schon das Gefühl, zu ersticken, als der Dreck unter mir nachgab und ich in eine Kuhle fiel. Hustend klopfte ich mir den Schmutz ab und strich über meine Stirn. Gut, dass ich kurze Klamotten angezogen hatte.

Ein tiefes Grollen ertönte aus dem hinteren Teil der Höhle und ließ die Luft vibrieren, ich hielt einen Moment inne. Ich konnte durch das schwache Licht des Eingangs Lunas Silhouette erkennen und spürte, wie mein Herz vor Freude einen Sprung machte. Sie trat bedrohlich auf mich zu.

"Sei doch nicht gleich so grummelig."

Ich konnte nicht ernst bleiben und lachte, während ich auf sie zu krabbelte. Die Wölfin stellte die Ohren auf und ließ ihre Drohhaltung sofort fallen, als sie auf mich zusprang und mich umstieß. Ihre nasse Zunge schleckte aufgeregt über mein Gesicht.

"Ist ja schon gut, jetzt bin ich doch hier!", wehrte ich mich lachend und nahm ihren pelzigen Kopf in meine Hände, um ihr sanft einen Kuss auf die schwarze Nase zu hauchen. "Das würde ich unter keinen Umständen verpassen wollen!"

Einen Moment schauten wir uns nur in die Augen. Liebe, Erleichterung, Freude. Die Gefühle waren so stark, verbanden uns und spiegelten die Macht unserer Gefährtenbindung wieder. Diesmal fühlte es sich richtig an. Ich hatte es geschafft.

Schließlich zog Luna sich von mir zurück und schritt in den hinteren Teil der Höhle zurück, wo sie sich zusammenrollte. Ihre bernsteinfarbenen Augen lagen auf mir, beobachteten jede meiner Bewegungen. Sie schnaufte erleichtert und schloss die Augen erst, als ich neben ihr saß und meine Hand in ihrem Rückenfell vergrub.

"Weißt du, ich habe in letzter Zeit oft über uns nachgedacht. Erinnerst du dich noch, wie das alles vor fast fünf Jahren angefangen hat?"

Ich redete einfach, erzählte kleine Geschichten, die mir aus unserer gemeinsamen Vergangenheit einfielen und konnte ihr allein durch meine Nähe etwas Aufregung nehmen.

Endlich konnte sie sich entspannen.

~ ~ ~

Luna
Endlich war sie da. Sie hatte es doch geschafft.

Unsere Bindung war stark genug, um hunderte Meilen Entfernung zu überbrücken. Unsere Liebe war kraftvoll und unser Zusammenhalt würde alles überdauern.

Ihre Stimme war sanft und doch sicher. Sie würde bei mir bleiben, uns beschützen, so, wie ich es auch für sie tun würde. Wir waren ein Team. Sie war meine Gefährtin.

Und nun, mit ihr an meiner Seite, konnten unsere Jungen kommen.

- Ende -

~ ~ ~


So, ihr Lieben!

Nach zehn Monaten und etwas mehr als 37.360 Worten sind wir am Ende der Geschichte von Mel und Luna angekommen.

Jetzt kommt das langweilige Bla-Bla, das vermutlich niemand lesen will, aber ich möchte es trotzdem aufschreiben.

Vielen Dank!

Wenn ihr nicht gewesen wärt, hätten Mel und Luna ihr Happyend wahrscheinlich nicht bekommen. Vermutlich wären sie in den Tiefen meines Handyspeichers verloren gegangen, zusammen mit anderen angefangenen Geschichten, für die meine Kraft und Motivation einfach nicht ausgereicht haben.

Aber der Gedanke, dass es tatsächlich Menschen gibt, die sich für diese Geschichte interessieren, hat mir als Ansporn gereicht, um nicht aufzugeben.

Und ich hätte nie gedacht, dass es so viele werden könnten, die diese Story anklicken und lesen (ich meine: über 8K Reads... Einfach unglaublich!), für sie voten und kommentieren.

Deshalb: Dankeschön.

Ich bin glücklich, es bis hierhin geschafft zu haben und erleichtert, das alles mit einem positiven Gefühl abschließen zu können.

Ich hoffe, dass ihr alle gesund bleibt und eure Inspiration und euren Antrieb nicht verliert.

Ich wünsche euch alles Gute!

LG SerenaTopas

Wolfsbrut - Die Gefährtin (gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt