Hey, ihr Lieben!
Ich wünsche euch allen Frohe Weihnachten und fröhliche Feiertage!Viel Spaß und bleibt alle gesund.
LG SerenaTopas
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Mel
"Sei vorsichtig", bat ich unnötiger Weise, als Simon seine Schwester etwas mehr in die Decke wickelte und sie dann hoch hob. Er schenkte mir ein beruhigendes Lächeln und ich konzentrierte mich angespannt auf Toby, der mir einen Streifen Stoff um meinen Unterarm wickelte. Es musste weh tun, doch ich war wie betäubt."Am besten, wir gehen alle zu unseren Eltern und ihr beide bekommt etwas Ruhe." Ich nickte Toby zu und war mal wieder erstaunt, wie schnell die beiden inzwischen erwachsen geworden waren. Sie waren bald siebzehn Jahre alt.
Ich konnte ihre Hand nicht loslassen. Inzwischen lag Luna in ihrem Bett und ich hatte ihr einen Pulli und eine lockere Hose übergezogen, dazu lag sie unter der Decke, um ihre normale Körpertemperatur zu erreichen. Schweiß hatte sich auf ihrer Stirn gebildet und das Zittern hatte kaum nachgelassen. Ihr Körper versuchte noch immer die Nachwirkungen der schwierigen Wandlung zu verarbeiten.
Es schmerzte, sie so leiden zu sehen, doch außer ihre Hand zu halten konnte ich nichts weiter tun.
Ich hatte Jenna gebeten, später vorbei zu kommen, um meine Gefährtin zu untersuchen, doch bis dahin musste ich geduldig abwarten.
Ich strich mit den Fingern leicht über ihr Handgelenk und stellte erneut fest, dass Luna ziemlich dünn geworden war. Es war mir aufgefallen, als ich ihr den Pullover übergezogen hatte, er war ihr zu weit.
"Wie konnte ich nur übersehen, dass es dir so schlecht geht?" Seufzend legte ich meine Stirn auf die Bettkante.
Ich hatte gesehen, dass sie meine Nähe mied und häufiger nicht bei der Sache gewesen war. Doch wirklich hinterfragt hatte ich es nicht. Sie musste aufgehört haben zu essen, sonst hätte sie nicht dermaßen abgenommen.
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Luna
Sie machte sich Vorwürfe. Dabei war doch alles allein meine Schuld. Ich hatte zu viel Angst gehabt, ihr von meinem Betrug zu erzählen. Ich wollte nicht die Enttäuschung in ihren Augen sehen können. Doch das Problem zerfraß mich von innen heraus.Ich konnte förmlich fühlen, wie meine Kräfte abnahmen.
Ich spürte die kleinen Kreise, die ihre Fingerspitzen auf mein Handgelenk zeichneten. Ihre Nähe schien mich zu heilen. Ihre Anwesenheit beruhigte mich, trotz des schlechten Gewissens. Ich musste es ihr endlich sagen.
Entweder unsere Beziehung war stark genug, Mel war stark genug, oder sie würde mich verlassen. Dann hätte mein Leben aber keinen Sinn mehr. Ohne meine Gefährtin konnte ich nicht leben, davon war ich überzeugt.
Ich schlug die Augen auf und starrte an die Decke. Wartete darauf, dass der Schwindel nachließ und das Zimmer aufhörte, sich um mich zu drehen.
"Luna."
Langsam schaute ich in das Gesicht meiner Freundin und zwang ein kleines Lächeln auf meine Lippen. Mein Körper schmerzte überall und es fühlte sich an, als hätte man mich in eine Müllpresse geschubst und hinterher wieder auseinander gezogen.
"Mel." Mehr schaffte ich nicht. Ich atmete ein und wieder aus, bevor ich meine Hand nach ihr ausstreckte. Ihre Nähe war wie Sauerstoff für mich.
Sie beugte sich näher zu mir und ihre Augen glänzten, als sie zuließ, dass meine Hand sich an ihre Wange legte.
"Bitte, verlass mich nicht", flüsterte ich und schloss meine Augen, nur um ihre Reaktion nicht sehen zu müssen.
"Schau mich an", bat sie und ich konnte mich nicht widersetzen. Ihr Gesicht kam meinem näher und sie sah mit einem sanften Lächeln auf mich herab.
"Wir werden eine Lösung finden."
Tränen stiegen mir in die Augen, als ich die Liebe in ihrem Blick sehen konnte. Sie wusste noch nicht einmal, um welches Problem es sich handelte und doch versuchte sie, positiv zu denken und mir beizustehen. Ich durfte sie nicht verlieren.
Meine Hand wanderte zu ihrem Nacken und ich zog sie zu mir runter. Erst, als ihre Lippen nur noch wenige Zentimeter von meinen entfernt waren, hielt ich inne.
Wie konnte ich sie küssen, wenn ich doch wusste, wie sehr ich sie verletzen würde, wenn ich endlich die Wahrheit sagte? Wie konnte ich ihr diesen Schmerz zumuten?
Ein Seufzen entrang sich meinen Lippen, als sie mir die Entscheidung abnahm und die kleine Entfernung zwischen uns überbrückte. Ihre weichen Lippen ruhten auf meinen und ich genoss die Wärme, die sich sofort wie eine Flutwelle in meinem gesamten Körper ausbreitete. Beinahe verzweifelt legte ich meine Hände an ihre Wangen und zog sie noch näher.
Erst, als sie sich etwas löste und mit ihrem Daumen unter meinen Augen entlang fuhr, spürte ich, dass mir Tränen über mein Gesicht liefen.
"Ich liebe dich." Ein Schluchzen konnte ich dabei nicht unterdrücken.
Ihr Lächeln wurde etwas breiter. "Ich weiß doch. Und ich liebe dich." Dann küsste sie mich noch einmal, diesmal etwas kürzer, aber nicht weniger gefühlvoll.Ich rutschte zur Seite, als sie die Decke anhob und sich zu mir legte. Mein Blick fiel auf den weißen Verband um ihren linken Arm und die Schuld kam wieder hoch.
"Ich habe dich gebissen", stellte ich fest.
Sie zog mich mit dem unverletzten Arm zu sich, sodass ich halb auf ihr lag, dann küsste sie meine Schläfe. "Du konntest vor Schmerz nicht denken. Mach dir keine Gedanken."
Wie könnte ich? Warum verletzte man die Menschen, die einem nahe stehen, am meisten?
Zitternd holte ich Luft.
"Mel, ich bin schwanger."
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Wolfsbrut - Die Gefährtin (gxg)
Loup-garouMensch und Wolfswandler. Ein emotionales Band. Liebe? Bereits nach der ersten Begegnung spüren Melanie und Luna, dass die Anziehung zwischen ihnen größer ist, als es der Fall sein sollte. Als sie sich näher kennenlernen, enthüllt Luna Mel gegenüber...