Kapitel 11

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Hey meine Lieben, schön, dass ihr wieder rein schaut!
Schon wieder muss ich mich bei euch entschuldigen, ich habe es nicht geschafft, gestern das Kapitel hochzuladen. Ich hoffe ihr habt jetzt trotzdem euren Spaß und fiebert ordentlich mit unseren Mädchen mit!

Ich weiß nicht genau, wann ich das nächste Kapitel schaffe, ich bin immer noch nicht sicher, wohin die Story nun genau führen soll.

Hiermit möchte ich mich bei euch allen bedanken, dass ihr mich und Mel und Luna überhaupt bis hier hin begleitet habt, mit so viel Zuspruch hätte ich nie gerechnet!

Und jetzt will ich euch nicht weiter aufhalten!

LG SerenaTopas

~ ~ ~

Der Blick des Alphas war noch immer unergründlich, während er Mel weiter fixierte. Das Mädchen starrte unerschrocken zurück, schlimmer konnte die Situation kaum werden.

"Nun, dann sollst auch du dich einer Prüfung stellen dürfen." Seine Worte wurden von einem schmalen Lächeln begleitet, das Mel einen Schauer über den Rücken jagte.

Bevor sie etwas erwidern konnte, explodierte vor ihrem Gesicht ein weißer Blitz und sie schloss erschrocken die Augen.

Als sie sie wieder öffnete, befand sie sich noch immer auf der Lichtung, doch Dunkelheit hatte sich darüber gelegt. Nur der Mond schien kalt auf sie herab, sonst war sie völlig allein. Der Felsen war verlassen, die Äste der Bäume bewegten sich leicht im Wind und warfen lange Schatten.

Sie stand auf und schaute sich um. Plötzlich erkannte sie einen hellen Wolf am Boden liegen, eine dunkle Pfütze hatte sich um ihn herum gebildet. "Luna!" So schnell sie ihre Beine tragen konnten, rannte sie auf ihre Freundin zu. Doch es war, als würde sie nicht voran kommen.

Immer wieder setzte sie einen Fuß vor den Anderen, doch sie kam Luna nicht näher. Reglos lag die Wölfin da auf der Seite und das Leben schien ihren Körper verlassen zu haben.

"Nein!" Weiter versuchte das Mädchen vorwärts zu kommen, atmete schwer und gewann doch nicht einen Zentimeter.

Die Schatten der Bäume wurden länger, schienen nach ihren Beinen zu greifen und hielten sie zusätzlich fest. Immer dichter wurde die Dunkelheit, streckte ihre Fänge nach Melanie aus und begann sie einzuschließen. Ihr Blickfeld verdunkelte sich weiter und sie konnte Luna schon nicht mehr erkennen.
Dennoch wehrte sie sich und kämpfte gegen den Drang anzuhalten an. Sie musste zu ihrer Freundin. Sie musste sie sehen, ihren Pelz spüren und ihren Atem hören. Sie musste wissen, dass sie lebte.

Blind rannte sie weiter, versuchte sich von der Stelle zu bewegen. Das Mondlicht wurde schwächer.
Mit jedem Atemzug fiel ihr das Durchhalten schwerer. Was würde es schon für einen Unterschied machen, wenn sie nun aufhörte? Einfach stehen blieb? Nein. Das durfte sie auf keinen Fall zulassen. Luna brauchte sie. Und sie brauchte Luna.
Wir gehören zusammen.

Mel biss die Zähne zusammen und schlug wild nach den Schatten, die sie gefangen hielten. Sie rannte weiter und würde nicht aufgeben.
Wenn dein Geist aufhört zu kämpfen, kann auch dein Körper nicht gewinnen.

Sie durfte nicht aufgeben. Wenn sie aufgab, würde Luna verstoßen werden. Mel würde sie nicht im Stich lassen.
Ein kleiner Lichtstrahl fiel auf ihren Weg. Erstaunt schaute in den Himmel. Statt des Mondes strahlte nun ein Stern auf sie herab. Er war nicht groß, doch sein Licht leuchtete ihr den Weg aus der Dunkelheit.

Um sie herum wurde es wieder heller und sie stellte fest, dass sie sich nicht von der Stelle bewegt hatte. Sie kniete noch immer vor Luna und alle Blick waren auf sie gerichtet. Doch niemand rührte sich, alle waren erstarrt.

"Wie hast du das gemacht?"
Ihr Blick zischte zu dem Felsen hinauf, von dem der Alpha gerade herunter sprang und auf sie zu trat.

"Was gemacht?" Sie wusste nicht recht, wie sie Gareth einschätzen sollte. Er schien interessiert und nicht bedrohlich, doch sie wusste auch, wie schwer er es ihr und Luna gemacht hatte.
"Bisher konnte niemand diese Dunkelheit überwinden." Er schien irritiert. Mel wandte den Blick ab und betrachtete Luna, wie sie verletzt vor ihr lag und ihr stiegen wieder Tränen in die Augen.

Sie musste wissen, dass sie lebte. Vorsichtig berührte sie das Fell ihrer Freundin, vermied die Wunden zu lange anzusehen. Sie schaute wieder zum Alpha auf und ihr Blick war ernst und entschlossen.
"Wir gehören zusammen."

~ ~ ~

Luna nahm alles verzerrt wahr. Die Geräusche drangen nur gedämpft an ihre Ohren, ihr Körper fühlte sich taub an und ihre Augen waren geschlossen. Bei jedem Atemzug schmerzte ihre Brust. Das einzige, was sie über deutlich bemerkte, war der süße Duft, der sie vollständig einhüllte.

Sie hatte ihn sofort erkannt, den Geruch nach Frühling, nach Sonne und Blumen. Er löste ein Gefühl von Geborgenheit in ihr aus. Sie vertraute der Person, die diesen Duft ausströmte.

Gefährtin.
Es war der einzige Gedanke, den sie fassen konnte.

~ ~ ~

Nachdenklich lag Gareths Blick auf Melanie und sie wartete auf seine Reaktion. Sie ließ Lunas Pelz nicht mehr los, befürchtete, sonst den Halt zu verlieren.

"Aber ihr seid so jung", bei den Worten wirkte der Mann beinahe gequält.
Irritiert erwiderte Mel den Blick. "Aber wir fühlen nun einmal was wir fühlen, daran können wir doch nichts ändern. Und ich für meinen Teil will das auch gar nicht."

"Du hättest dich für sie geopfert", stellte er fest, woraufhin das Mädchen nickte. "Und sie sich für mich." Einen Moment wartete sie, bevor ihm eine entscheidende Frage stellte: "Hätten Sie es zugelassen? Dass er sie umbringt?"

Er schüttelte langsam den Kopf. "Ich hätte es abgebrochen. Aber ich wollte deine Reaktion sehen. Gefährtenbindung ist eine seltene Sache und ich musste von euch überzeugt sein."

Zitternd atmete Mel ein und wischte sich einmal über die Augen. "Dann ist es vorbei?"

Als Antwort hob der Alpha eine Hand und es war, als spüre Melanie ein Rucken, bevor alles wieder in Bewegung geriet.

~ ~ ~

Sie vernahm Applaus und Jubeln, doch alles, worauf sie sich konzentrieren konnte, waren die warmen und leicht zitternden Hände in ihrem Fell. Luna spürte noch immer die Taubheit ihres Körpers. Sie konnte sich nicht bewegen. Doch sie spürte Melanie und das reichte, um sie zu beruhigen.

"Wir haben es geschafft", flüsterte Mel ihr erleichtert zu und legte dann ihre Stirn an den Hals der Wölfin.
Ein warmes Gefühl breitete sich in Luna aus, bevor ihre Augen sich schlossen.

Wolfsbrut - Die Gefährtin (gxg)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt